Heinrich Obersteiner: Unterschied zwischen den Versionen
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+ | Heinrich Obersteiner, * 13. November 1847 Wien, † 19. November 1922 Wien, Neurologe, Psychiater. | ||
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− | Heinrich Obersteiner war der Sohn des Arztes | + | Heinrich Obersteiner war der Sohn des Arztes Heinrich Obersteiner sen. (1820–1891), der ab 1860 gemeinsam mit [[Maximilian Leidesdorf]] die "[[Sanatorium Görgen|Döblinger Privatheilanstalt für Gemüthskranke]]" leitete. Heinrich Obersteiner junior studierte ab 1865 an der [[Universität Wien]] Medizin und besuchte unter anderem Lehrveranstaltungen bei [[Carl Rokitansky]], [[Josef Skoda]], [[Joseph Hyrtl]] und [[Theodor Meynert]]. Ab 1867 war er als wissenschaftlicher Labor-Mitarbeiter am Physiologischen Institut unter [[Ernst Wilhelm von Brücke]] tätig. 1870 wurde er zum Doktor der Medizin promoviert, im darauffolgenden Jahr zum Doktor der Chirurgie. 1872 trat er die Nachfolge seines Vaters an und leitete die Döblinger Privatheilanstalt für Gemüthskranke bis zu seinem Tod 1922. 1873 habilitierte sich Heinrich Obersteiner an der Universität Wien in den Fächern Anatomie und Pathologie des Zentralnervensystems. Er wurde 1880 zum außerordentlichen Professor ernannt und erhielt 1898 den Berufstitel eines ordentlichen Professors für Anatomie und Pathologie des Nervensystems. |
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*Ruth Koblizek/ Gernot Schnaberth: 50 Jahre Schlaganfallzentrum Rosenhügel. 90 Jahre Nathaniel Freiherr von Rothschild'sche Stiftung für Nervenkranke in Wien. Wien 2002, S. 38 | *Ruth Koblizek/ Gernot Schnaberth: 50 Jahre Schlaganfallzentrum Rosenhügel. 90 Jahre Nathaniel Freiherr von Rothschild'sche Stiftung für Nervenkranke in Wien. Wien 2002, S. 38 | ||
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* Erna Lesky: Die Wiener medizinische Schule im 19. Jahrhundert. Wien [u.a.]: Böhlau 1965 (Studien zur Geschichte der Universität Wien, 6), S. 386 ff. u. Register | * Erna Lesky: Die Wiener medizinische Schule im 19. Jahrhundert. Wien [u.a.]: Böhlau 1965 (Studien zur Geschichte der Universität Wien, 6), S. 386 ff. u. Register | ||
− | * | + | * Isidor Fischer [Hg.]: Biographisches Lexikon der hervorragenden Ärzte der letzten fünfzig Jahre. Band 2: Kon-Zweig. Nachträge und Berichtigungen. München: Urban & Schwarzenberg 1963 |
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* Kurt Kolle [Hg.]: Große Nervenärzte. Band 3. Stuttgart 1963, S. 21 ff. | * Kurt Kolle [Hg.]: Große Nervenärzte. Band 3. Stuttgart 1963, S. 21 ff. | ||
+ | * Neue österreichische Biographie. 1815 – 1918. Band 11. Wien [u.a.]: Amalthea-Verlag 1957 | ||
* E. Stransky: Erinnerungen an Heinrich Obersteiner. In: Wiener klinische Wochenschrift 69 (1957), S. 537 f. | * E. Stransky: Erinnerungen an Heinrich Obersteiner. In: Wiener klinische Wochenschrift 69 (1957), S. 537 f. | ||
+ | * [https://www.biographien.ac.at/oebl/oebl_O/Obersteiner_Heinrich_1847_1922.xml Österreichisches biographisches Lexikon 1815–1950. Hg. von der Österreichischen Akademie der Wissenschaften. Wien: Verlag der Österreichischen Akademie der Wissenschaften / Wien/Graz: Böhlau 1954-lfd.] [Stand: 20.12.2021] | ||
+ | * Neue deutsche Biographie. Hg. von der Historischen Kommission bei der Bayerischen Akademie der Wissenschaften. Berlin: Duncker & Humblot 1953 - lfd. | ||
+ | * Leopold Schönbauer: Das medizinische Wien. Geschichte, Werden, Würdigung. Wien: Urban & Schwarzenberg 1947, S. 367 | ||
+ | * Die Feierliche Inauguration des Rektors der Wiener Universität für das Studienjahr 1923/1924. Wien: Selbstverlag der Universität 1923 | ||
+ | * Wiener klinische Wochenschrift 35 (1922), S. 946 | ||
* Wiener medizinische Wochenschrift 67 (1917), S. 2013 ff. | * Wiener medizinische Wochenschrift 67 (1917), S. 2013 ff. | ||
− | * Wiener klinische | + | * Alfred Fuchs: Das 25jährige Jubiläum der Gründung des neurologischen Instituts an der Wiener Universität. In: Wiener klinische Rundschau 21 (1907), Nr. 47 |
* Paul Kortz: Wien am Anfang des 20. Jahrhunderts. Ein Führer in technischer und künstlerischer Richtung. Hg. vom Oesterreichischen Ingenieur und Architekten-Verein. Band 2. Wien: Gerlach & Wiedling 1906, S. 258 | * Paul Kortz: Wien am Anfang des 20. Jahrhunderts. Ein Führer in technischer und künstlerischer Richtung. Hg. vom Oesterreichischen Ingenieur und Architekten-Verein. Band 2. Wien: Gerlach & Wiedling 1906, S. 258 | ||
+ | * Hermann Degener [Hg.]: Degeners Wer ist's. Berlin: Degener 1905-1914 | ||
+ | * Hermann Clemens Kosel: Deutsch-österreichisches Künstler- und Schriftsteller-Lexikon. Band 1: Biographien der Wiener Künstler und Schriftsteller. Wien: Verlag der Gesellschaft für Graphische Industrie 1902 | ||
+ | * Julius Leopold Pagel [Hg.]: Biographisches Lexikon hervorragender Ärzte des neunzehnten Jahrhunderts. Berlin / Wien: Urban & Schwarzenberg 1901 | ||
+ | *[https://geschichte.univie.ac.at/de/personen/heinrich-obersteiner-tit-o-univ-prof-dr-med 650 plus – Geschichte der Universität Wien: Heinrich Obersteiner] [Stand: 20.12.2021] | ||
+ | *[https://ub.meduniwien.ac.at/blog/?p=68 Van Swieten Blog: Heinrich Obersteiner] [Stand: 20.12.2021] |
Version vom 20. Dezember 2021, 12:54 Uhr
- Direktor der Döblinger Privatheilanstalt für Gemüthskranke (1872 bis 1922)
- Leiter des Instituts für Anatomie und Physiologie des Zentralnervensystems (1882 bis 1919)
- Präsident des Vereins für Psychiatrie und Neurologie (1902 bis 1918)
- Schwiegervater Maximilian Leidesdorf
Heinrich Obersteiner, * 13. November 1847 Wien, † 19. November 1922 Wien, Neurologe, Psychiater.
Biografie
Heinrich Obersteiner war der Sohn des Arztes Heinrich Obersteiner sen. (1820–1891), der ab 1860 gemeinsam mit Maximilian Leidesdorf die "Döblinger Privatheilanstalt für Gemüthskranke" leitete. Heinrich Obersteiner junior studierte ab 1865 an der Universität Wien Medizin und besuchte unter anderem Lehrveranstaltungen bei Carl Rokitansky, Josef Skoda, Joseph Hyrtl und Theodor Meynert. Ab 1867 war er als wissenschaftlicher Labor-Mitarbeiter am Physiologischen Institut unter Ernst Wilhelm von Brücke tätig. 1870 wurde er zum Doktor der Medizin promoviert, im darauffolgenden Jahr zum Doktor der Chirurgie. 1872 trat er die Nachfolge seines Vaters an und leitete die Döblinger Privatheilanstalt für Gemüthskranke bis zu seinem Tod 1922. 1873 habilitierte sich Heinrich Obersteiner an der Universität Wien in den Fächern Anatomie und Pathologie des Zentralnervensystems. Er wurde 1880 zum außerordentlichen Professor ernannt und erhielt 1898 den Berufstitel eines ordentlichen Professors für Anatomie und Pathologie des Nervensystems.
Obersteiner begründete 1882 mit Hilfe seines beträchtlichen Vermögens das weltweit erste Hirnforschungsinstitut, das "Institut für Anatomie und Physiologie des Zentralnervensystems" (1900 umbenannt in "Neurologisches Institut"), welches sich rasch als eine international anerkannten Forschungseinrichtung etablierte. 1907 wurde er Mitglied des Kuratoriums der Nathaniel Freiherr von Rothschild'schen Stiftung für Nervenkranke. Er veröffentlichte zahlreiche Arbeiten über Hirnforschung und beschrieb die nach ihm benannten Lymphräume um die Nervenzellen im Gehirn und die Hirngefäße. Seine kostbare neurologisch-psychiatrische Fachbibliothek vermachte er der Universität Wien. Er war Mitbegründer der von 1903 bis 1914 bestehenden "International Brain Commission", Mitglied der Akademie der Wissenschaften und der Deutschen Akademie der Naturforscher in Halle. Von der Universität Oxford wurde er zum Dr. h. c. ernannt.
1907 widmeten seine Schüler dem Neurologischen Institut eine von Richard Kauffungen gestaltete Büste Obersteiners, die 1997 anlässlich des 150. Geburtstages des Geehrten in den Arkadenhof der Universität Wien verlegt wurde.
Quellen
Literatur
- Ruth Koblizek/ Gernot Schnaberth: 50 Jahre Schlaganfallzentrum Rosenhügel. 90 Jahre Nathaniel Freiherr von Rothschild'sche Stiftung für Nervenkranke in Wien. Wien 2002, S. 38
- Erna Lesky: Die Wiener medizinische Schule im 19. Jahrhundert. Wien [u.a.]: Böhlau 1965 (Studien zur Geschichte der Universität Wien, 6), S. 386 ff. u. Register
- Isidor Fischer [Hg.]: Biographisches Lexikon der hervorragenden Ärzte der letzten fünfzig Jahre. Band 2: Kon-Zweig. Nachträge und Berichtigungen. München: Urban & Schwarzenberg 1963
- Kurt Kolle [Hg.]: Große Nervenärzte. Band 3. Stuttgart 1963, S. 21 ff.
- Neue österreichische Biographie. 1815 – 1918. Band 11. Wien [u.a.]: Amalthea-Verlag 1957
- E. Stransky: Erinnerungen an Heinrich Obersteiner. In: Wiener klinische Wochenschrift 69 (1957), S. 537 f.
- Österreichisches biographisches Lexikon 1815–1950. Hg. von der Österreichischen Akademie der Wissenschaften. Wien: Verlag der Österreichischen Akademie der Wissenschaften / Wien/Graz: Böhlau 1954-lfd. [Stand: 20.12.2021]
- Neue deutsche Biographie. Hg. von der Historischen Kommission bei der Bayerischen Akademie der Wissenschaften. Berlin: Duncker & Humblot 1953 - lfd.
- Leopold Schönbauer: Das medizinische Wien. Geschichte, Werden, Würdigung. Wien: Urban & Schwarzenberg 1947, S. 367
- Die Feierliche Inauguration des Rektors der Wiener Universität für das Studienjahr 1923/1924. Wien: Selbstverlag der Universität 1923
- Wiener klinische Wochenschrift 35 (1922), S. 946
- Wiener medizinische Wochenschrift 67 (1917), S. 2013 ff.
- Alfred Fuchs: Das 25jährige Jubiläum der Gründung des neurologischen Instituts an der Wiener Universität. In: Wiener klinische Rundschau 21 (1907), Nr. 47
- Paul Kortz: Wien am Anfang des 20. Jahrhunderts. Ein Führer in technischer und künstlerischer Richtung. Hg. vom Oesterreichischen Ingenieur und Architekten-Verein. Band 2. Wien: Gerlach & Wiedling 1906, S. 258
- Hermann Degener [Hg.]: Degeners Wer ist's. Berlin: Degener 1905-1914
- Hermann Clemens Kosel: Deutsch-österreichisches Künstler- und Schriftsteller-Lexikon. Band 1: Biographien der Wiener Künstler und Schriftsteller. Wien: Verlag der Gesellschaft für Graphische Industrie 1902
- Julius Leopold Pagel [Hg.]: Biographisches Lexikon hervorragender Ärzte des neunzehnten Jahrhunderts. Berlin / Wien: Urban & Schwarzenberg 1901
- 650 plus – Geschichte der Universität Wien: Heinrich Obersteiner [Stand: 20.12.2021]
- Van Swieten Blog: Heinrich Obersteiner [Stand: 20.12.2021]