Hans Mandl: Unterschied zwischen den Versionen

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Hans (Johann) Mandl, * 28. September 1899 Szegedin (Szeged, Ungarn), † 23. Oktober 1970 Wien, Pädagoge, Politiker.
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Hans (Johann) Mandl, * 28. September 1899 Szeged (Österreich-Ungarn), † 22. Oktober 1970 Wien, Pädagoge, Politiker.
  
 
==Biografie==
 
==Biografie==
Nach Besuch der Lehrerbildungsanstalt und Ableistung des Kriegsdienstes (1918) war Mandl ab 1. Februar 1919 Volksschullehrer in Wien und legte 1921 die Lehrerbefähigungsprüfung ab. 1922 schloss er sich der [[Sozialdemokratische Arbeiterpartei (SDAP)|Sozialdemokratischen Arbeiterpartei]] an und wirkte ab diesem Zeitpunkt auch bei den Kinderfreunden (bis 1934 Bundesverantwortlicher der "Roten Falken", 1948-1964 Bundesobmann der [[Österreichische Kinderfreunde|Österreichischen Kinderfreunde]]). 1926 wurde er Leiter des städtischen Jugendheims Sandleiten in Ottakring, 1929-1934 war er Dozent am [[Pädagogisches Institut der Stadt Wien|Pädagogischen Institut]]. 1934 aus politischen Gründen rückversetzt, legte er 1936 die Lehrbefähigungsprüfung für Hauptschulen ab und war anschließend in diesem Beruf tätig. 1942 verhaftet, wurde er unter Hochverratsanklage gestellt und nach der Einstellung des Verfahrens (Februar 1943) strafweise nach Lodz versetzt. Im November 1943 erlitt er bei einem Bombenangriff schwere Verletzungen.  
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Nach Besuch der Lehrerbildungsanstalt und anschließendem Kriegsdienst war Hans Mandl ab 1. Februar 1919 Volksschullehrer in Wien und legte 1921 die Lehrerbefähigungsprüfung ab. 1922 schloss er sich der [[Sozialdemokratische Arbeiterpartei (SDAP)|Sozialdemokratischen Arbeiterpartei]] an und wirkte ab diesem Zeitpunkt auch bei den Kinderfreunden (bis 1934 Bundesverantwortlicher der "Roten Falken", 1948 bis 1964 Bundesobmann der [[Österreichische Kinderfreunde|Österreichischen Kinderfreunde]]). Ab 1924 war Hans Mandl mit Mizzi Mandl, geborene Schmid, verheiratet. Die gemeinsame Tochter Ingeborg kam 1928 zur Welt. 1926 wurde Hans Mandl Leiter des städtischen Jugendheims Sandleiten in [[Ottakring]], von 1929 bis 1934 war er Dozent am [[Pädagogisches Institut der Stadt Wien|Pädagogischen Institut]].
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Seine Karriere nahm 1934 ein abruptes Ende, als er vom [[Austrofaschismus|austrofaschistischen Regime]] aus politischen Gründen rückversetzt wurde. Mandl legte 1936 die Lehrbefähigungsprüfung für Hauptschulen ab und war anschließend in diesem Beruf tätig. Während der Zeit des [[Nationalsozialismus]] wurde er 1942 verhaftet, unter Hochverratsanklage gestellt und nach der Einstellung des Verfahrens (Februar 1943) strafweise nach Łódź versetzt. Im November 1943 erlitt er bei einem Bombenangriff schwere Verletzungen.  
  
Im April 1945 wurde er, wieder nach Wien zurückgekehrt, Bezirksschulinspektor von Ottakring. Er erwarb sich Verdienste um den Wiederaufbau des Pflichtschulwesens, wurde 1946 Leiter der Abteilung 3 des [[Stadtschulrat für Wien|Stadtschulrats für Wien]], 1948 provisorischer und 1949 definitiver Landesschulinspektor für Berufsschulen. Es kam zur Neuorganisation des Berufsschulwesens, das in die städtische Schulverwaltung eingegliedert wurde. Mandl gründete die sogenannte Schulgemeinde und initiierte große Sozialaktionen an den Berufsschulen.
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Im April 1945, wieder nach Wien zurückgekehrt, ernannte  man Hans Mandl zum Bezirksschulinspektor von Ottakring. Er erwarb sich Verdienste um den Wiederaufbau des Pflichtschulwesens und bereits im September desselben Jahres wurde er auch mit dem Neuaufbau des Berufsschulwesens betraut. 1946 wurde Hans Mandl Leiter der Abteilung 3 des [[Stadtschulrat für Wien|Stadtschulrats für Wien]], 1948 provisorischer und 1949 definitiver Landesschulinspektor für Berufsschulen. Unter seiner Leitung kam es zur Neuorganisation des Berufsschulwesens, das in die städtische Schulverwaltung eingegliedert wurde. Mandl gründete zudem die sogenannte Schulgemeinde und initiierte große Sozialaktionen an den Berufsschulen.
  
Im Dezember 1949 wurde Mandl als Nachfolger [[Viktor Matejka]]s zum Amtsführender Stadtrat der Geschäftsgruppe III (Kultur, Volksbildung, später auch Schulverwaltung) bestellt. Er übte diese Funktion bis 1965 aus. Weiters war er 1949 bis 1965 Mitglied des Gemeinderats und des Landtags. Im Dezember 1959 avancierte er zum Vizebürgermeister und im Dezember 1965 zum Landeshauptmann-Stellvertreter. In seine Amtszeit fielen etwa die Wiederbelebung der [[Wiener Festwochen]], die Errichtung des [[Wien Museum|Historischen Museums]] am Karlsplatz und der [[Stadthalle]], die Rettung des [[Theater an der Wien|Theaters an der Wien]], die Reform des [[Volksbildung|Volksbildungswesens]] oder die Errichtung von Häusern der Begegnung in ganz Wien.
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Im Dezember 1949 wurde Mandl als Nachfolger [[Viktor Matejka]]s zum [[Amtsführender Stadtrat|Amtsführenden Stadtrat]] der Geschäftsgruppe III (Kultur, Volksbildung, später auch Schulverwaltung) bestellt. Er übte diese Funktion bis 1965 aus. Weiters war er von 1949 bis 1965 Mitglied des Gemeinderats und des Landtags. Im Dezember 1959 avancierte er zum Vizebürgermeister und im Dezember 1965 zum Landeshauptmann-Stellvertreter. In seine Amtszeit fielen etwa die Wiederbelebung der [[Wiener Festwochen]], die Errichtung des [[Wien Museum|Historischen Museums]] am Karlsplatz und der [[Stadthalle]], die Rettung des [[Theater an der Wien|Theaters an der Wien]], die Reform des [[Volksbildung|Volksbildungswesens]] oder die Errichtung von [[Haus der Begegnung|Häusern der Begegnung]] in ganz Wien. Im Dezember 1965 trat er in den Ruhestand.
  
Mandl erhielt zahlreiche Ehrungen und Auszeichnungen; sein Nachlass befindet sich im [[Wiener Stadt- und Landesarchiv]] (vor allem Reden). Die [[Hans-Mandl-Berufsschule]] wurde 1976 nach dem Politiker benannt. In ihr befindet sich auch eine [[Gedenktafel Hans Mandl|Gedenktafel]] für den ehemaligen Kulturstadtrat.
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Mandl erhielt zahlreiche Ehrungen und Auszeichnungen; ein Teilnachlass befindet sich im [[Wiener Stadt- und Landesarchiv]] (vor allem Reden), ein weiterer, 320 Inventarnummern umfassender Teilnachlass wird in der [[Wienbibliothek im Rathaus]] verwahrt. Die [[Hans-Mandl-Berufsschule]] im [[12]]. Bezirk wurde 1976 nach dem Politiker benannt. In ihr befindet sich auch eine [[Gedenktafel Hans Mandl|Gedenktafel]] für den ehemaligen Kulturstadtrat.
  
 
==Quellen==
 
==Quellen==
* Wienbibliothek im Rathaus, Tagblattarchiv: Mandl, Hans [Sign.: TP-031745]
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* [https://search.wienbibliothek.at/primo-explore/search?query=any,contains,TP-031745&tab=defaul_tab&search_scope=default_scope&vid=WBR&offset=0 Wienbibliothek im Rathaus, Tagblattarchiv: Mandl, Hans [Sign.: TP-031745<nowiki>]</nowiki>]
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*[https://permalink.obvsg.at/wbr/AC15910317 Wienbibliothek im Rathaus: Teilnachlass Hans Mandl]
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*[http://wais.wien.gv.at//archive.xhtml?id=Best++++00001328ma8Invent#Best____00001328ma8Invent Wiener Stadt- und Landesarchiv: Nachlass Hans Mandl]
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*[http://wais.wien.gv.at//archive.xhtml?id=Akt+++++0042b0c3-7b4c-4133-aa09-d9bd252f3062VERA#Akt_____0042b0c3-7b4c-4133-aa09-d9bd252f3062VERA Wiener Stadt- und Landesarchiv: Meldeunterlagen Hans Mandl]
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==Literatur==  
 
==Literatur==  
 
* Josef Rauchenberger [Hg.]: Stichwort Demokratie. 50 Jahre Zeitgeschehen. Politisches Handbuch. Wien: PR-Verlag 1994
 
* Josef Rauchenberger [Hg.]: Stichwort Demokratie. 50 Jahre Zeitgeschehen. Politisches Handbuch. Wien: PR-Verlag 1994
* Kurt Stimmer [Hg.]: Die Arbeiter von Wien. Ein sozialdemokratischer Stadtführer. Wien [u.a.]: Jugend & Volk 1988, S. 249 f.
+
* Kurt Stimmer [Hg.]: Die Arbeiter von Wien. Ein sozialdemokratischer Stadtführer. Wien [u. a.]: Jugend & Volk 1988, S. 249 f.
 
* Wolfgang Mayer: Nachlässe. Wien: Eigenverlag 1988 (Wiener Stadt und Landesarchiv, Reihe A, Serie 3, Heft 2), S. 17
 
* Wolfgang Mayer: Nachlässe. Wien: Eigenverlag 1988 (Wiener Stadt und Landesarchiv, Reihe A, Serie 3, Heft 2), S. 17
* Rathauskorrespondenz, 16.10.1980
 
 
* Jean Maitron / Georges Haupt [Hg.]: Dictionnaire biographique du mouvement ouvrier international. Band 1: Autriche. Paris: Éditions Ouvrières 1971
 
* Jean Maitron / Georges Haupt [Hg.]: Dictionnaire biographique du mouvement ouvrier international. Band 1: Autriche. Paris: Éditions Ouvrières 1971
* Rathauskorrespondenz, 23.10.1970
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* [https://www.digital.wienbibliothek.at/wbrobv/periodical/pageview/3543377 Hans Mandl gestorben. In: Rathauskorrespondenz, 23.10.1970] [Stand: 28.07.2023]
* Hans Mandl. Ein vor der Jugend Wiens ihrem Förderer zum 60. Geburtstag bzw. 10jährigen Dienstjubiläum [...]. Wien [o.V.] 1959  
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* Hans Mandl. Ein von der Jugend Wiens ihrem Förderer zum 60. Geburtstag bzw. 10jährigen Dienstjubiläum [...]. Wien [o. V.] 1959  
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*[http://www.dasrotewien.at/seite/mandl-hans Das Rote Wien. Weblexikon der Wiener Sozialdemokratie: Mandl, Hans]
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*[https://www.wien.gv.at/advuew/internet/AdvPrSrv.asp?Layout=politiker&Type=K&POLLAY=histpolsuche&PERSONCD=2012052911553650&SUCHNAME=Mandl%20Johann&HP=Y&PERIODE=&RF=02&ICD=2011021810192827 POLAR − Wiener Politikerinnen und Politiker Archiv: Johann Mandl]
  
==Links==
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*[http://www.dasrotewien.at/seite/mandl-hans Das Rote Wien. Weblexikon der Wiener Sozialdemokratie: Mandl, Hans]
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Hans Mandl im [https://search.wienbibliothek.at/primo-explore/search?vid=WBR&mode=advanced&query=creator,contains,116728213 Katalog der Wienbibliothek im Rathaus].
*[https://www.wien.gv.at/advuew/internet/AdvPrSrv.asp?Layout=politiker&Type=K&POLLAY=histpolsuche&PERSONCD=2012052911553650&SUCHNAME=Mandl%20Johann&HP=Y&PERIODE=&RF=02&ICD=2011021810192827 POLAR - Wiener Politikerinnen und Politiker Archiv: Johann Mandl]
 

Aktuelle Version vom 17. November 2023, 15:58 Uhr

Hans Mandl (1958)
Daten zur Person
Personenname Mandl, Hans
Abweichende Namensform Mandl, Johann
Titel Hofrat
Geschlecht männlich
PageID 22511
GND 116728213
Wikidata Q1695418
Geburtsdatum 28. September 1899
Geburtsort Szeged 4106475-6
Sterbedatum 22. Oktober 1970
Sterbeort Wien 4066009-6
Beruf Pädagoge, Politiker
Parteizugehörigkeit Sozialistische Partei Österreichs, Sozialdemokratische Arbeiterpartei
Ereignis
Nachlass/Vorlass Wiener Stadt- und Landesarchiv, Wienbibliothek im Rathaus
Objektbezug
Quelle Felix Czeike: Historisches Lexikon Wien, Gedenktage, Gedenktage-GW
Export RDF-Export (Resource Description Framework) RDF
Recherche
Letzte Änderung am 17.11.2023 durch WIEN1.lanm09krs
Begräbnisdatum 5. November 1970
Friedhof Zentralfriedhof
Grabstelle Gruppe 14C, Nummer 29
Ehrengrab Ehrengrab
Bildname Hansmandl.jpg
Bildunterschrift Hans Mandl (1958)
  • 16., Thaliastraße 157 (Sterbeadresse)
  • 8., Josefstädter Straße 87 (Wohnadresse)
  • 7., Kandlgasse 9 (Wohnadresse)
  • 14., Hickelgasse 23 (Wohnadresse)
  • 18., Semperstraße 45 (Wohnadresse)
Familiäre Beziehung
Berufliche Beziehung
Beziehung, Bekanntschaft, Freundschaft
  • Abgeordneter zum Wiener Landtag und Mitglied des Wiener Gemeinderats (10.12.1954 bis 20.12.1965)
  • Amtsführender Stadtrat für Kultur und Volksbildung (05.12.1949 bis 11.12.1959)
  • Amtsführender Stadtrat für Kultur, Volksbildung und Schulverwaltung (11.12.1959 bis 20.12.1965)
  • Vizebürgermeister der Stadt Wien (11.12.1959 bis 19.12.1964)
  • Landeshauptmann-Stellvertreter von Wien (19.12.1964 bis 20.12.1965)
  • Bundesobmann der Kinderfreunde (1948 bis 1964)

  • Bürger der Stadt Wien (Verleihung: 31. Juli 1964)
  • Großes Goldenes Ehrenzeichen mit dem Stern für Verdienste um die Republik Österreich (Übernahme: 23. Jänner 1962)
  • Ehrenmedaille Bene Merito in Gold der Österreichischen Akademie der Wissenschaften (Übernahme: 4. Juni 1965)
  • Kommandeurkreuz I. Klasse zum Dannebrogorden (Verleihung: 1963)
  • Ehrenring der Concordia (Verleihung: 5. November 1965)
  • Ehrensenator an der Wiener Universität (Verleihung: 12. Mai 1965)
  • Verleihung des Titels "Hofrat" (Verleihung: April 1955)

Hans (Johann) Mandl, * 28. September 1899 Szeged (Österreich-Ungarn), † 22. Oktober 1970 Wien, Pädagoge, Politiker.

Biografie

Nach Besuch der Lehrerbildungsanstalt und anschließendem Kriegsdienst war Hans Mandl ab 1. Februar 1919 Volksschullehrer in Wien und legte 1921 die Lehrerbefähigungsprüfung ab. 1922 schloss er sich der Sozialdemokratischen Arbeiterpartei an und wirkte ab diesem Zeitpunkt auch bei den Kinderfreunden (bis 1934 Bundesverantwortlicher der "Roten Falken", 1948 bis 1964 Bundesobmann der Österreichischen Kinderfreunde). Ab 1924 war Hans Mandl mit Mizzi Mandl, geborene Schmid, verheiratet. Die gemeinsame Tochter Ingeborg kam 1928 zur Welt. 1926 wurde Hans Mandl Leiter des städtischen Jugendheims Sandleiten in Ottakring, von 1929 bis 1934 war er Dozent am Pädagogischen Institut.

Seine Karriere nahm 1934 ein abruptes Ende, als er vom austrofaschistischen Regime aus politischen Gründen rückversetzt wurde. Mandl legte 1936 die Lehrbefähigungsprüfung für Hauptschulen ab und war anschließend in diesem Beruf tätig. Während der Zeit des Nationalsozialismus wurde er 1942 verhaftet, unter Hochverratsanklage gestellt und nach der Einstellung des Verfahrens (Februar 1943) strafweise nach Łódź versetzt. Im November 1943 erlitt er bei einem Bombenangriff schwere Verletzungen.

Im April 1945, wieder nach Wien zurückgekehrt, ernannte man Hans Mandl zum Bezirksschulinspektor von Ottakring. Er erwarb sich Verdienste um den Wiederaufbau des Pflichtschulwesens und bereits im September desselben Jahres wurde er auch mit dem Neuaufbau des Berufsschulwesens betraut. 1946 wurde Hans Mandl Leiter der Abteilung 3 des Stadtschulrats für Wien, 1948 provisorischer und 1949 definitiver Landesschulinspektor für Berufsschulen. Unter seiner Leitung kam es zur Neuorganisation des Berufsschulwesens, das in die städtische Schulverwaltung eingegliedert wurde. Mandl gründete zudem die sogenannte Schulgemeinde und initiierte große Sozialaktionen an den Berufsschulen.

Im Dezember 1949 wurde Mandl als Nachfolger Viktor Matejkas zum Amtsführenden Stadtrat der Geschäftsgruppe III (Kultur, Volksbildung, später auch Schulverwaltung) bestellt. Er übte diese Funktion bis 1965 aus. Weiters war er von 1949 bis 1965 Mitglied des Gemeinderats und des Landtags. Im Dezember 1959 avancierte er zum Vizebürgermeister und im Dezember 1965 zum Landeshauptmann-Stellvertreter. In seine Amtszeit fielen etwa die Wiederbelebung der Wiener Festwochen, die Errichtung des Historischen Museums am Karlsplatz und der Stadthalle, die Rettung des Theaters an der Wien, die Reform des Volksbildungswesens oder die Errichtung von Häusern der Begegnung in ganz Wien. Im Dezember 1965 trat er in den Ruhestand.

Mandl erhielt zahlreiche Ehrungen und Auszeichnungen; ein Teilnachlass befindet sich im Wiener Stadt- und Landesarchiv (vor allem Reden), ein weiterer, 320 Inventarnummern umfassender Teilnachlass wird in der Wienbibliothek im Rathaus verwahrt. Die Hans-Mandl-Berufsschule im 12. Bezirk wurde 1976 nach dem Politiker benannt. In ihr befindet sich auch eine Gedenktafel für den ehemaligen Kulturstadtrat.

Quellen


Literatur


Hans Mandl im Katalog der Wienbibliothek im Rathaus.