Hütteldorfer Brauerei: Unterschied zwischen den Versionen

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Version vom 25. April 2021, 19:56 Uhr

Daten zum Bauwerk
Art des Bauwerks Gebäude
Datum von 1599
Datum bis 1932
Andere Bezeichnung
Frühere Bezeichnung
Benannt nach
Einlagezahl
Architekt
Prominente Bewohner
PageID 7430
GND
WikidataID
Objektbezug
Quelle Felix Czeike: Historisches Lexikon Wien
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Letzte Änderung am 25.04.2021 durch DYN.krabina
  • 14., Bergmillergasse 5-7

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48° 11' 59.61" N, 16° 15' 24.12" E  zur Karte im Wien Kulturgut

Hütteldorfer Brauerei (14, Bergmillergasse 7).

In Hütteldorf wurde ab 1599 ein "Präuhäusel" betrieben, das in der heutigen Bergmillergasse am Südufer des einstigen Mühlbachs stand (ursprünglich befand sich an dieser Stelle eine Mühle). Die Anlage wurde mehrfach erweitert (1732, 1791, 1835), sodass die Hütteldorfer Brauerei von Johann Gabriel Seidl als eines der "ansehnlichsten Brauhäuser" Niederösterreichs bezeichnet wurde. 1845-1862 besaß das Brauhaus Anton Bergmiller (1861-1870 Bürgermeister von Hütteldorf). Die Frequenz erhöhte sich, als die Kaiserin-Elisabeth-Westbahn mit ihrer Station Hütteldorf eröffnet wurde (1858) und Bahnhof und Brauerei durch eine eigene Straße verbunden wurden. Nun wurde die Brauerei, in deren Kellern bis zu 80.000 Eimer Bier gelagert waren, zum "Eldorado aller durstigen Seelen". 1862 wurde der Betrieb in eine Aktiengesellschaft (AG) umgewandelt. Das Brauhaus war an Sommertagen ein beliebtes Wanderziel der Wiener, wie überhaupt Hütteldorf ein gern besuchter Ausflugsort war. Der schon in der ersten Hälfte des 19. Jahrhunderts bekannte "Concertsaal" des Brauhauses ist mit Auftritten der Musikkapelle Michael Pamer, vor allem jedoch mit den Kapellen von Joseph Lanner und Johann Strauß Vater eng verbunden. Die Verbindung zur Stadt stellte ein Gesellschaftswagen her, der vor dem Brauhaus seinen Abfahrtsplatz hatte. 1937 wurde der Brauereibetrieb eingestellt. Das Inventar wurde nach Addis Abeba (Äthiopien) verkauft. Nach dem Zweiten Weltkrieg fand das Gelände der Hütteldorfer Brauerei als Auffanglager für heimkehrende Kriegsgefangene Verwendung, 1950 zog in einen Teil des Areals die Margarinefabrik Ebhart & Herout ein.

Die Hütteldorfer Brauerei war direkt am (bzw. später über) dem Mariabrunner Mühlbach gelegen. Sie nutzte ihn energetisch zum Antreiben von Maschinen aber auch zur Entsorgung ihrer Abwässer. Da die Hütteldorfer Brauerei, was die Produktionsmengen anbelangt, im 19. Jahrhundert eine der größten in Wien und im Umland war, gelangten auch große Mengen an Abwasser in den Mühlbach. Der "Bericht der vom Gemeinderathe der Stadt Wien berufenen Experten über die Wienfluß-Regulierung im August 1882" (Wien: Verlag des Gemeinderaths-Präsidiums, 1882) beklagt sich über den schlechten hygienischen Zustand des Wienfluss und auch des Mariabrunner Mühlbaches:

"Hauptsächlich sind es die Gärbereien und Färbereien, die chemischen Fabriken und das Hütteldorfer Brauhaus, welche an der Wasserverderbung und der Verschmutzung der Ufer den größten Antheil haben. Das aus dem Hütteldorfer Brauhause abgehende Wasser des Mühlbaches weist geradezu eine ekelerregende Beschaffenheit auf. Die Flußsohle dieses Baches ist bedeckt mit einer hohen Schichte einer schlammigen Masse, aus welcher sich die verschiedenartigen Algen entwickeln, deren fortwährende Zersetzung einen intensiven Fäulnisgeruch verursacht. Dieses Wasser fließt sehr träge, hat eine dunkle schwarze Farbe, und entwickelt zahlreiche übelriechende Gase. In einem solchen Zustande fließt der Mühlbach eine verhältnismäßig lange Strecke, ehe er in den Mühlbach mündet." Im Zuge der umfassenden Regulierung des Wienflusses wurden die Sammelkanäle beidseitig des Wienflusses bis Hütteldorf erweitert um die Abwässer aufzunehmen.

Literatur