Gustav Gugitz (Historiker)

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Daten zur Person
Personenname Gugitz, Gustav
Abweichende Namensform Litschauer, Gustav
Titel
Geschlecht männlich
PageID 28915
GND
Wikidata
Geburtsdatum 9. April 1874
Geburtsort Wien
Sterbedatum 3. März 1964
Sterbeort Rekawinkel, Niederösterreich
Beruf Historiker, Volkskundler, Schriftsteller
Parteizugehörigkeit
Ereignis
Nachlass/Vorlass
Objektbezug
Quelle Felix Czeike: Historisches Lexikon Wien, Gedenktage
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Recherche
Letzte Änderung am 17.12.2014 durch DYN.krabina
Begräbnisdatum 9. März 1964
Friedhof Gersthofer Friedhof
Grabstelle
  • 3., Traungasse 1 (Wohnadresse)
Familiäre Beziehung
Berufliche Beziehung
Beziehung, Bekanntschaft, Freundschaft
  • Landesautorenpreis (Verleihung: 1907)
  • Ehrenmedaille der Stadt Wien (Verleihung: 10. April 1959, Übernahme: 4. Mai 1959)
  • Ehrenzeichen für Wissenschaft und Kunst (Verleihung: 25. September 1957, Übernahme: 4. November 1957)

Gugitz Gustav (Pseudonym Gustav Litschauer), * 9. April 1874 Wien, † 3. März 1964 Rekawinkel, Niederösterreich (Gersthofer Friedhof), Kulturhistoriker, Volkskundler, Schriftsteller.

Entstammte einer alten Kärntner Familie, besuchte die Gymnasien von Kremsmünster und der Wiener Piaristen, studierte Literatur- und Theatergeschichte an der Universität Wien (hätte allerdings Apotheker werden sollen) und arbeitete danach lange als Privatgelehrter. Als ihn die Inflation seines Vermögens beraubte, arbeitete er in Antiquariaten, als Korrektor in Verlagen und schließlich, als Vertragsangestellter der Wiener Stadtbibliothek (1938-1945), wo er unter anderem die Bibliothek Max von Portheims inventarisierte (1938-1940).

Um seinen kulturhistorischen Forschungen ungehindert nachgehen zu können, verkaufte er der Stadt Wien seine rund 6.000 Bände umfassende Viennensia-Bibliothek gegen eine Lebensrente. Das umfangreiche publizistische Lebenswerk Gugitz‘ ist kaum zu überblicken; hervorzuheben sind unter anderem „Der weiland Kasperl" (1920), „Casanova und sein Lebensroman"(1921), „Der Spittelberg und seine Lieder" (1924), „Das Wiener Kaffeehaus" (1940), „Das Jahr und seine Feste im Volksbrauch Österreichs" (2 Bände, 1949/1950), „Sagen und Legenden der Stadt Wien" (1952) und „Österreichs Gnadenstätten in Kult und Brauch" (5 Bände, 1955-1958). Gemeinsam mit Emil Karl Blümml publizierte er „Alt-Wienerisches" (1920), „Von Leuten und Zeiten im alten Wien" (1922) und „Alt-Wiener Thespiskarren" (1925), gemeinsam mit Hans Giebisch das „Bio-Bibliographisches Literaturlexikon Österreichs" (1963). Gugitz arbeitete auch als Herausgeber der „Denkwürdigkeiten aus Alt-Österreich" (21 Bände, 1912-1921) und veröffentlichte die grundlegende „Bibliographie zur Geschichte und Stadtkunde von Wien" (5 Bände, 1947-1958). Landesautorenpreis (1907), Professor (1954), Ehrenkreuz für Wissenschaft und Kultur, I. Klasse (1957), Ehrenmedaille der Stadt Wien (1959), Silbermedaille des Vereins für Geschichte der Stadt Wien (1964). Wohnhaft 3, Traungasse 1. Gugitzgasse.

Literatur

  • Hans Giebisch / Gustav Gugitz: Bio-Bibliographisches Literaturlexikon Österreichs von den Anfängen bis zur Gegenwart. Wien: Hollinek 1963
  • Lebendige Stadt. Almanach. Band 10. Wien: Amt für Kultur, Volksbildung und Schulverwaltung der Stadt Wien 1963, S. 83 f.
  • Robert Teichl: Österreicher der Gegenwart. Lexikon schöpferischer und schaffender Zeitgenossen. Wien: Verlag der Österreichischen Staatsdruckerei 1951
  • Walter Sturminger: Gustav Gugitz. In: Wiener Geschichtsblätter. Band 9. Wien: Verein für Geschichte der Stadt Wien 1954, S. 38 ff.
  • Leopold Schmidt: Gustav Gugitz. In: Wiener Geschichtsblätter. Band 19. Wien: Verein für Geschichte der Stadt Wien 1964, S. 312 f.
  • Leopold Schmidt: Gustav Gugitz. In: Anzeiger des phil.-hist. Klasse der Österreichischen Akademie der Wissenschaften, April 1964, S. 39 f.
  • Leopold Schmidt [Hg.]: Kultur und Volk. Beiträge zur Volkskunde aus Österreich, Bayern und der Schweiz. Festschrift für Gustav Gugitz zum achtzigsten Geburtstag. Wien: Selbstverlag des Österreichischen Museums für Volkskunde 1954 (Veröffentlichungen des Österreichischen Museums für Volkskunde, 5)
  • Margaret Dietrich: Gustav-Gugitz-Bibliographie. Wien: A. Sexl 1954
  • Rathaus-Korrespondenz. Wien: Presse- und Informationsdienst, 11.04.1959
  • Rathaus-Korrespondenz. Wien: Presse- und Informationsdienst, 25.02.1974