Gustav Gugitz (Historiker): Unterschied zwischen den Versionen

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Version vom 26. November 2018, 17:51 Uhr

Daten zur Person
Personenname Gugitz, Gustav
Abweichende Namensform Litschauer, Gustav
Titel
Geschlecht männlich
PageID 28915
GND 118699067
Wikidata
Geburtsdatum 9. April 1874
Geburtsort Wien
Sterbedatum 3. März 1964
Sterbeort Rekawinkel, Niederösterreich
Beruf Historiker, Volkskundler, Schriftsteller
Parteizugehörigkeit
Ereignis
Nachlass/Vorlass
Objektbezug
Quelle Felix Czeike: Historisches Lexikon Wien, Gedenktage
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Recherche
Letzte Änderung am 26.11.2018 durch WIEN1.lanm09eal
Begräbnisdatum 9. März 1964
Friedhof Friedhof Gersthof
Grabstelle
  • 3., Traungasse 1 (Wohnadresse)
Familiäre Beziehung
Berufliche Beziehung
Beziehung, Bekanntschaft, Freundschaft
  • Landesautorenpreis (Verleihung: 1907)
  • Ehrenmedaille der Stadt Wien (Verleihung: 10. April 1959, Übernahme: 4. Mai 1959)
  • Ehrenzeichen für Wissenschaft und Kunst (Verleihung: 25. September 1957, Übernahme: 4. November 1957)

Gugitz Gustav (Pseudonym Gustav Litschauer), * 9. April 1874 Wien, † 3. März 1964 Rekawinkel, Niederösterreich (Gersthofer Friedhof), Kulturhistoriker, Volkskundler, Schriftsteller.

Entstammte einer alten Kärntner Familie, besuchte die Gymnasien von Kremsmünster und der Wiener Piaristen, studierte Literatur- und Theatergeschichte an der Universität Wien (hätte allerdings Apotheker werden sollen), schloss nie ein Studium ab und arbeitete danach lange als Privatgelehrter. Als ihn die Inflation seines Vermögens beraubte, arbeitete er in Antiquariaten, als Korrektor in Verlagen und schließlich, als Vertragsangestellter der Wiener Stadtbibliothek (1938-1945), wo er unter anderem die Bibliothek Max von Portheims inventarisierte (1938-1940).

Um seinen kulturhistorischen Forschungen ungehindert nachgehen zu können, verkaufte er der Stadt Wien seine rund 6.000 Bände umfassende Viennensia-Bibliothek gegen eine Lebensrente. Das umfangreiche publizistische Lebenswerk Gugitz‘ ist kaum zu überblicken; hervorzuheben sind unter anderem "Der weiland Kasperl" (1920), "Casanova und sein Lebensroman"(1921), "Der Spittelberg und seine Lieder" (1924), "Das Wiener Kaffeehaus" (1940), "Das Jahr und seine Feste im Volksbrauch Österreichs" (zwei Bände, 1949/1950), "Sagen und Legenden der Stadt Wien" (1952) und "Österreichs Gnadenstätten in Kult und Brauch" (fünf Bände, 1955-1958). Gemeinsam mit Emil Karl Blümml publizierte er "Alt-Wienerisches" (1920), "Von Leuten und Zeiten im alten Wien" (1922) und "Alt-Wiener Thespiskarren" (1925), gemeinsam mit Hans Giebisch das "Bio-Bibliographisches Literaturlexikon Österreichs" (1963). Gugitz arbeitete auch als Herausgeber der "Denkwürdigkeiten aus Alt-Österreich" (21 Bände, 1912-1921) und veröffentlichte die grundlegende "Bibliographie zur Geschichte und Stadtkunde von Wien" (fünf Bände, 1947-1958).

Landesautorenpreis (1907), Professor (1954), Ehrenkreuz für Wissenschaft und Kultur, I. Klasse (1957), Ehrenmedaille der Stadt Wien (1959), Silbermedaille des Vereins für Geschichte der Stadt Wien (1964). Wohnhaft 3, Traungasse 1.

Laut Abschlussbericht der im Auftrag der Universität Wien und der Stadt Wien eingesetzten Forschungsgruppe zur Untersuchung und Kontextualisierung der Benennung der Wiener Straßennamen seit 1860 war Gustav Gugitz ab 1922 Mitglied der NSDAP (ab 1932 Hauptabteilungsleiter der Ortsgruppe Währing, ab 1936/1937 Hauptabteilungsleiter des Gaues Wien, ab 1940 Vertrauensmann des Gemeindevermittlungsamtes für den 18. Bezirk, 1939 Verleihung des goldenen Parteiabzeichens). Gugitz suchte nach Kriegsende um Streichung von der Registrierung an, die 1948 gewährt wurde.

Gugitzgasse

Literatur

  • Peter Autengruber / Birgit Nemec / Oliver Rathkolb / Florian Wenninger: Umstrittene Wiener Straßennamen. Ein kritisches Lesebuch. Wien: Pichler Verlag 2014, S. 27–29
  • Margaret Dietrich: Gustav-Gugitz-Bibliographie. Wien: A. Sexl 1954
  • Hans Giebisch / Gustav Gugitz: Bio-Bibliographisches Literaturlexikon Österreichs von den Anfängen bis zur Gegenwart. Wien: Hollinek 1963
  • Lebendige Stadt. Almanach. Band 10. Wien: Amt für Kultur, Volksbildung und Schulverwaltung der Stadt Wien 1963, S. 83 f.
  • Rathaus-Korrespondenz. Wien: Presse- und Informationsdienst, 11.04.1959
  • Rathaus-Korrespondenz. Wien: Presse- und Informationsdienst, 25.02.1974
  • Leopold Schmidt: Gustav Gugitz. In: Wiener Geschichtsblätter. Band 19. Wien: Verein für Geschichte der Stadt Wien 1964, S. 312 f.
  • Leopold Schmidt: Gustav Gugitz. In: Anzeiger des phil.-hist. Klasse der Österreichischen Akademie der Wissenschaften, April 1964, S. 39 f.
  • Leopold Schmidt [Hg.]: Kultur und Volk. Beiträge zur Volkskunde aus Österreich, Bayern und der Schweiz. Festschrift für Gustav Gugitz zum achtzigsten Geburtstag. Wien: Selbstverlag des Österreichischen Museums für Volkskunde 1954 (Veröffentlichungen des Österreichischen Museums für Volkskunde, 5)
  • Walter Sturminger: Gustav Gugitz. In: Wiener Geschichtsblätter. Band 9. Wien: Verein für Geschichte der Stadt Wien 1954, S. 38 ff.
  • Robert Teichl: Österreicher der Gegenwart. Lexikon schöpferischer und schaffender Zeitgenossen. Wien: Verlag der Österreichischen Staatsdruckerei 1951