Georg Schicht: Unterschied zwischen den Versionen

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Georg Schicht, * 29. Juni 1849 Ringelsheim, Böhmen, † 14. Dezember 1913 Wien, Fabrikant. Georg Schicht erhielt an der Technischen Hochschule Wien eine Ausbildung zum Baumeister, trat danach in das Unternehmen Georg Schicht AG seines Vaters Georg Schicht des Älteren in seinem Heimatort ein, gründete jedoch 1883 eine eigene Fabrik in Floridsdorf.
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Georg Schicht, * 29. Juni 1849 Ringelshain (Rynoltice, Tschechische Republik), † 14. Dezember 1913 Wien, Unternehmer und Architekt, Gründer einer Chemischen Fabrik in Leopoldau und Bauherr der "Schicht-Villa".
  
[[Georg-Schicht-Platz]], [[Schichtweg]].
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==Biographie==
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Georg Schichts gleichnamiger Vater (1820-1887), ein Fleischhauer, hatte kurz vor dessen Geburt eine Seifensiederei zur Verwertung des Nebenprodukts Tierfett eingerichtet, der später eine Kerzenzieherei folgte. Durch unternehmerisches Geschick wurde aus dem kleingewerblichen Betrieb bald eine Fabrik.
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Georg (der Jüngere) studierte von 1869 bis 1873 an der Technischen Hochschule Wien Bauingenieurwesen und arbeitete vorerst im elterlichen Betrieb mit. Hier hatte er die Oberaufsicht beim Neubau des Werks in Obersedlitz (Střekov, heute Tschechische Republik) inne. 1883 übersiedelte er nach Wien und errichtete die “Chemische Fabrik Georg Schicht, Wien“ zur Herstellung des Waschmittels Kristallsoda, die 1884 nach Leopoldau bei Wien verlegt wurde. Hier entstand 1892 auch ein neues Fabriksgebäude, in dem in weiterer Folge auch Ätznatron, Chlorkalk, Laugenessenz und Waschblau hergestellt wurden. 1910 baute er einen Wasserglasofen zur Herstellung dieses Rohstoffs für die Schichtseife, die seine Brüder in Böhmen herstellten. Nach dem Tod Georgs im Dezember 1913 führten seine Söhne Georg (III.) (1889–1959) und Richard (1880–1958) das Unternehmen weiter. Es ist nicht zu verwechseln mit der "Georg Schicht AG", die ihrerseits in der [[Unilever GmbH|Unilever Österreich]] aufging.
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Schicht widmete sich auch der Anlage von Obstkulturen und nahm als Liberaler Anteil am politischen Geschehen des 1905 an Wien angegliederten Bezirks Floridsdorf. Im Jahr 1900 ließ Georg Schicht nach seinen Plänen eine Villa im englischen Stil erbauen, die sogenannte “Schicht-Villa“, die nicht zuletzt wegen ihrer groß dimensionierten Sonnenuhr ein markantes Gebäude ist.
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Siehe auch: [[Georg-Schicht-Platz]], [[Schichtweg]].
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==Literatur==
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*Österreichisches biographisches Lexikon 1815–1950. Hg. von der Österreichischen Akademie der Wissenschaften. Band 10. Wien: Verlag der Österreichischen Akademie der Wissenschaften 1991
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*Neue deutsche Biographie. Hg. von der Historischen Kommission bei der Bayeri¬schen Akademie der Wissenschaften. Band 22. Berlin: Duncker & Humblot  2005
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*Der Standard, 15.10.2013
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*Stellungnahme der Initiative Denkmalschutz zu Planentwurf 8036 – Schicht-Fabrik, 2012. URL: http://www.initiative-denkmalschutz.at/index.php/meldungen-nach-bundesland/meldungen-wien/id-stellungnahmen-wien/170-wien1210/372-schicht-fabrik-stellungnahme-zu-planentwurf-8036-leopoldau  [Stand: 01.04.2015]
  
 
==Links==
 
==Links==
 
* [http://www.deutsche-biographie.de/sfz111873.html Deutsche Biographie: Familie Schicht, Großindustrielle]
 
* [http://www.deutsche-biographie.de/sfz111873.html Deutsche Biographie: Familie Schicht, Großindustrielle]

Version vom 10. April 2015, 09:22 Uhr

Daten zur Person
Personenname Schicht, Georg
Abweichende Namensform
Titel
Geschlecht männlich
PageID 42695
GND 139565884
Wikidata
Geburtsdatum 29. Juni 1849
Geburtsort Ringelsheim, Böhmen (Rynoltice, Tschechische Republik)
Sterbedatum 14. Dezember 1913
Sterbeort Wien
Beruf Fabrikant, Chemiker, Architekt
Parteizugehörigkeit
Ereignis
Nachlass/Vorlass
Objektbezug
Quelle Gedenktage
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Recherche
Letzte Änderung am 10.04.2015 durch WIEN1.lanm09mer
Begräbnisdatum
Friedhof
Grabstelle

Es wurden noch keine Adressen zu dieser Person erfasst!

Familiäre Beziehung
Berufliche Beziehung
Beziehung, Bekanntschaft, Freundschaft

Georg Schicht, * 29. Juni 1849 Ringelshain (Rynoltice, Tschechische Republik), † 14. Dezember 1913 Wien, Unternehmer und Architekt, Gründer einer Chemischen Fabrik in Leopoldau und Bauherr der "Schicht-Villa".

Biographie

Georg Schichts gleichnamiger Vater (1820-1887), ein Fleischhauer, hatte kurz vor dessen Geburt eine Seifensiederei zur Verwertung des Nebenprodukts Tierfett eingerichtet, der später eine Kerzenzieherei folgte. Durch unternehmerisches Geschick wurde aus dem kleingewerblichen Betrieb bald eine Fabrik.

Georg (der Jüngere) studierte von 1869 bis 1873 an der Technischen Hochschule Wien Bauingenieurwesen und arbeitete vorerst im elterlichen Betrieb mit. Hier hatte er die Oberaufsicht beim Neubau des Werks in Obersedlitz (Střekov, heute Tschechische Republik) inne. 1883 übersiedelte er nach Wien und errichtete die “Chemische Fabrik Georg Schicht, Wien“ zur Herstellung des Waschmittels Kristallsoda, die 1884 nach Leopoldau bei Wien verlegt wurde. Hier entstand 1892 auch ein neues Fabriksgebäude, in dem in weiterer Folge auch Ätznatron, Chlorkalk, Laugenessenz und Waschblau hergestellt wurden. 1910 baute er einen Wasserglasofen zur Herstellung dieses Rohstoffs für die Schichtseife, die seine Brüder in Böhmen herstellten. Nach dem Tod Georgs im Dezember 1913 führten seine Söhne Georg (III.) (1889–1959) und Richard (1880–1958) das Unternehmen weiter. Es ist nicht zu verwechseln mit der "Georg Schicht AG", die ihrerseits in der Unilever Österreich aufging.

Schicht widmete sich auch der Anlage von Obstkulturen und nahm als Liberaler Anteil am politischen Geschehen des 1905 an Wien angegliederten Bezirks Floridsdorf. Im Jahr 1900 ließ Georg Schicht nach seinen Plänen eine Villa im englischen Stil erbauen, die sogenannte “Schicht-Villa“, die nicht zuletzt wegen ihrer groß dimensionierten Sonnenuhr ein markantes Gebäude ist.

Siehe auch: Georg-Schicht-Platz, Schichtweg.

Literatur

Links