Unilever GmbH

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E. Döcker jun.: Kunerol. Bestes Pflanzenfett aus Cocosnüssen. Wien: Waldheim (um 1930)
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Art der Organisation Firma
Datum von 1930
Datum bis
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Bildunterschrift E. Döcker jun.: Kunerol. Bestes Pflanzenfett aus Cocosnüssen. Wien: Waldheim (um 1930)

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Österreichische Unilever GmbH, Tochterfirma der in Rotterdam beheimateten Unilever NV, Teil eines der weltgrößten Markenartikelunternehmen (Nahrungs-, Wasch- und Reinigungsmittel, Kosmetika, Chemikalien).

Der spätere Unilever-Konzern entstand aus dem allmählichen Zusammenschluss von Betrieben, die Produkte aus pflanzlichen Fetten herstellten. Dazu zählte die im Jahr 1839 gegründete Erste österreichische Seifensieder-Gewerkschafts-Gesellschaft, die im Apollosaal im Schottenfeld Stearinkerzen produzierte. Die "Apollo" übernahm in der Folge zwei Wiener Kerzenfabriken und errichtete eine weitere Produktionsstätte in Penzing (Apollo-Kerzenfabrik (7), Apollo-Kerzenfabrik (14)). Am Schottenfeld wurde 1846 auch die Seifenproduktion aufgenommen. 1875 wurde schließlich die Produktpalette um Speisefett erweitert. Nachdem die Fabrik im Schottenfeld einem Brand zum Opfer fiel, wurde in Simmering eine neue Fabrik errichtet und sowohl die Simmeringer als auch die Penzinger Fabrik laufend erweitert. Im Jahr 1911 kam es zum Zusammenschluss mit dem Hauptkonkurrenten, der Georg Schicht AG in Aussig. Diese hatte bereits 1907 die Kunerolwerke in Atzgersdorf übernommen. Der Konzern verfügte nunmehr nahezu über ein Monopol der Speisefetterzeugung in der Monarchie und drei Produktionsstätten mit rund 850 Mitarbeitern in Wien.

Mit den holländischen Margarinefirmen Jurgens und van den Bergh und den englischen Seifenproduzenten Lever Brothers kam es schließlich 1930 zum Zusammenschluss mit dem weltweit agierenden Unilever-Konzern. Dieser besaß über die Österreichische Schicht AG und deren Tochtergesellschaften nunmehr fünf Fabriken im Raum Wien. Die ursprünglichen Firmen Schicht, Kunerol, Apollo, Sarg und de Milly hatten in den 1920er Jahren (zu verschiedenen Zeitpunkten) den Betrieb einstellen müssen, da sie die Verkleinerung des Markts infolge des Zusammenbruchs der österreichisch-ungarischen Monarchie nicht verkrafteten. Nach dem "Anschluss" blieben im Zuge von Konzernumstrukturierungen nur noch die Betriebsstätten in Simmering und Atzgersdorf bestehen, von denen der Betrieb in Atzgersdorf nach Kriegsende als USIA-Betrieb bis 1955 von der sowjetischen Besatzungsmacht weitergeführt wurde. Der stark beschädigte Simmeringer Standort blieb bei Unilever.

Während der Wirtschaftswunderjahre konzentrierte die Österreichische Unilever die Nahrungsmittelerzeugung in Atzgersdorf, die Hygieneartikelproduktion in Simmering. Um 1960 hatte das Unternehmen 2.200 Mitarbeiter. Während der 1960er Jahre wurde die externe Expansion im Bereich der Tiefkühlproduktion mit Standorten außerhalb Wiens vorangetrieben. Dazu kam ab 1964 die Diana Franzbranntwein Produktion Dr. Holländer Co., die in Simmering angesiedelt wurde. 1973 erwarb die Unilever Bensdorp-Schokoladefabriken in Wien und Tulln. Weitere Erwerbungen folgten. Neben den Fabriken in Simmering und Atzgersdorf verfügte der Konzern Ende der 1970er Jahre u.a. über Produktionsstätten im 3. und 19. Bezirk.

Gesellschaften der österreichischen Unilever (1929)

Literatur

  • Franz Mathis: Big Business in Österreich. Österreichische Großunternehmen in Kurzdarstellungen, Wien: Verlag für Geschichte und Politik 1987, S. 321-325
  • Eduard Giffinger / Gunther Pauls: Geschichte der Firma Unilever, Werk Atzgersdorf: Versunkene Arbeitswelt am Beispiel Kuner. Wien: ÖGB-Verlag 2013
  • Unilever Österreich: Unsere Geschichte. URL: http://www.unilever.at/ueberuns/unseregeschichte/ [Stand: 28.10.2015]

Weblinks