Georg Danzer

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Daten zur Person
Personenname Danzer, Georg
Abweichende Namensform
Titel
Geschlecht männlich
PageID 43531
GND 119099489
Wikidata
Geburtsdatum 7. Oktober 1946
Geburtsort Wien
Sterbedatum 21. Juni 2007
Sterbeort
Beruf Liedermacher
Parteizugehörigkeit
Ereignis
Nachlass/Vorlass
Objektbezug
Quelle Gedenktage
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Letzte Änderung am 14.07.2020 durch WIEN1.lanm09won
Begräbnisdatum
Friedhof
Grabstelle

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Familiäre Beziehung
Berufliche Beziehung
Beziehung, Bekanntschaft, Freundschaft
  • Goldener Rathausmann (Übernahme: 1996)
  • „Goldenes Ohr“ (Verleihung: 1993)
  • Silberne Ehrenantenne (Verleihung: 1995)
  • BASF Master Award (Verleihung: 1999)
  • Amadeus Austrian Music Award (Verleihung: 2005)
  • Amadeus Austrian Music Award (Verleihung: 2007)
  • Goldene Schallplatte (Verleihung: 2008)

Georg Danzer, * 7. Oktober 1946 Wien, † 21. Juni 2007, Liedermacher

Biographie

Georg Danzer begann im Alter von 13 Jahren, Gitarre zu spielen. Nach der Matura versuchte er 1966 die Aufnahmsprüfung an das Reinhardt-Seminar, die er jedoch nicht bestand, stattdessen inskribierte er Philosophie und Psychologie an der Universität Wien, reiste 1 1/2 Jahre durch Europa und kam 1968 als freier Mitarbeiter zum ORF. Mit 21 schrieb er seine ersten Lieder und Texte und bereits ein Jahr später brachte er seine erste Single “Vera“ auf den Markt. 1965 formierte sich die Pop/Rock- Band Madcaps (kurze Zeit nannten sie sich “German Six) mit Hans Kloiber, Erwin Schubert, Freya Wippich, Georg Hauser, Norbert Weiß, Karl-Heinz Fellnhofer, Rudolf Ernst und Karl Kieser. Georg Danzer schloss sich ihnen 1970 an , schrieb Song-Texte und sorgt 1971 bis 1973 für Gitarre-Gesang Arrangements. Mit „Schneemensch“, „Sommer is“ und „John Wayne“ landeten die Madcaps auch einige Hits.

1970 entdeckte Eva-Maria Kaiser Danzers Talent und vermittelte ihm Kompositionsaufträge für viele Künstler wie Wolfgang Ambros, Marianne Mendt, Erika Pluhar und für die Pop Rock Band Malformation (Albin Wegerbauer, Bernd Zischka, Georg Danzer). Die die Sandler-Ballade „Tschik“ löst 1972 einen mittleren Skandal aus, da sie unter dem Pseudonym Poidl "Tschik" Jappl veröffentlicht wurde. Peter Barwitz, ein Ö3 Musikredakteur entdeckt per Stimmanalyse Georg Danzer hinter dem „Tschik“. Die Originalversion der Single, die in einem Papiersackerl verpackt ist, wird heute sehr hoch gehandelt. Ein Jahr später produziert und finanziert Danzer die LP „Honigmond“. 1974 erscheint bei Ariola das Konzeptalbum „Der Tätowirer und die Mondprinzession" mit einem Buch wo sich Danzer als Maler betätigte. 1975 erschien die Single “Jö schau (Da Nackerte im Havelka)“, die für ihn den großen Durchbruch bedeutete. Der Song hielt sich 20 Wochen in den Charts und wurde im Jahr darauf vergoldet. In der Folge konnte er einen Vertrag mit dem Major-Label Polydor abschließen und produzierte fünf Lieder für die Satire-Krimireihe „Kottan ermittelt“. Anlässlich von Studioaufnahmen 1977 für die Langspielplatte“Unter die Haut“ in Berlin formierte sich die später legendäre Danzer-Band mit Eberhard Wieland (Keyboards), Michael Gechter (Gitarre), Earl Bostic (Bass), Frank Lüdeke (Saxophon) und Olav Gustafson (Schlagzeug). Ende der 1970er erschienen die Alben "Feine Leute" und "Notausgang". Die „Georg Danzer Tournee 79“ mit 32 ausverkauften Konzerten und das im folgenden Jahr veröffentlichte Live-Doppelalbum ("Danzer Live – Tournee ’79") bildeten Ende der Siebziger einen Meilenstein in seiner Karriere. Mit dem Album "Ruhe Vor Dem Sturm" gelang ihm der Durchbruch in Deutschland, sofort nach der Veröffentlichung wurden an die 40.000 Stück Platten verkauft. Es folgen Opernair-Tourneen mit unter anderen Musikern, wie Ludwig Hirsch und Konstantin Wecker.

1982 bringt Danzer sein erstes Buch "Die Gnädige Frau Und Das Rote Reptil" mit Liedtexten, Erzählungen und Betrachtungen heraus. Im selben Jahr erscheint die Platte "Jetzt Oder Nie".

Im Sommer 1984 löste Danzer seine Band auf und nahm in München mit neuen Musikern das Album „Weiße Pferde“ auf. 1985 wurde er von seiner Frau Dagmara geschieden, sein Vater beging Selbstmord und sein Ex-Manager tauchte unter, worauf das Finanzamt Nachforderungen stellte und Polydor seinen Vertrag nicht verlängerte. Danzer lebte daraufhin in Spanien und später in Deutschland, gründete seine neue Live-Band mit Jürgen Kumlehn (Gitarre), Erwin Kiennast (Keyboards), Earl Bostic (Bass), Detlef Kessler (Schlagzeug) und Frank Lüdeke (Saxophon) und produzierte "Alles Aus Gold". 1986 entstand bei dem neuen Label Teldec "Danzer", kurze Zeit später "Liebes Leben". Nach einem Aufenthalt in Spanien übersetzt Danzer Kurzgeschichten und Essays. In den 1990ern kehrte er nach Wien zurück und nahm mit Peter Cornelius (Gitarre), Marianne Mendt (Gesang) und Wilfried (Gesang) das Album „Wieder in Wien“ auf. Gemeinsam mit Wolfgang Ambros und Rainhard Fendrich formierte sich "Austria 3" ursprünglich 1997 gegründet für ein einziges Benefizkonzert zu Gunsten Obdachloser. In weiterer Folge veröffentlichte Austria 3 drei Alben bei Ariola. Diese Formation tourte mit großem Erfolg durch Österreich und Deutschland. In ihren Liedern werden häufig soziale Probleme thematisiert, wiewohl sich alle drei auch in sozialen Projekten wie der “Initiative für Obdachlose“ engagierten. 1992 heiratet Danzer seine Lebensgefährtin Bettina und wenig später kamen Sohn Jonas, 1994 Sohn Jakob zur Welt. Für die CD "Nahaufnahme" wirken u.a. Hans Theessink und Doretta Carter mit, gemeinsam mit Christian Kolonovits (Klavier, Keys, Bass, Ziehharmonika, Chor) und Hubert Waldner (Saxofon, Flöte, Gitarre, Bass, Chor) geht es auf eine dreimonatige Tour durch Deutschland, Österreich und die Schweiz. 1994 holte ihn Elfriede Ott für die Rolle des Herrn von Lips in Nestroys "Der Zerrissene" zu den Burgfestspielen Liechtenstein. Gemeinsam mit Ulli Bäer, Gary Lux, Thomas Morá und Peter Barborik produzierte Danzer 1995 "Große Dinge"und spielte mit Adi Hirschal und Lukas Goldschmidt das Wienerlied-Programm "Liada ohne Grund". 1998 wurde Danzer vom ORF/Radio Wien als Produzent der Sendereihe "Sprechen Sie Wienerisch" engagiert. Von 2000 bis 2002 fungierte er als Vorsitzender von "SOS-Mitmensch". 2001 veröffentlichte Danzer "13 schmutzige Lieder" und "Von Scheibbs bis Nebraska" bei Ariola. Für sein umfangreiches Lebenswerk erhält Danzer (nach Paul McCartney als zweiter Singer/Songwriter) das "Goldene Ohr". Von Juni bis Juli 2006 unternahm er die Abschlusstournee mit "Austria 3". Am 21. Juni 2007 verstarb Georg Danzer an einem Lungenkarzinom in Wien. Seinem Wunsch folgend wurde seine Asche in der Nähe seines Sommersitzes auf Mallorca dem Mittelmeer übergeben.


Literatur

  • Rudolf Flotzinger [Hg.]: Oesterreichisches Musiklexikon (OeML). Band 1: Abbado - Fux. Wien: Verlag der Österreichischen Akademie der Wissenschaften 2002

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