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Fritz Hochwälder, * 28. Mai 1911 Wien 7, [[Westbahnstraße]] 3, † 20. Oktober 1986 Zürich ([[Zentralfriedhof]], Ehrengrab, Grab 33G, Nummer 7), Dramatiker, Sohn des Tapezierermeisters Leonhard und seiner Gattin Theresia König. | Fritz Hochwälder, * 28. Mai 1911 Wien 7, [[Westbahnstraße]] 3, † 20. Oktober 1986 Zürich ([[Zentralfriedhof]], Ehrengrab, Grab 33G, Nummer 7), Dramatiker, Sohn des Tapezierermeisters Leonhard und seiner Gattin Theresia König. | ||
− | Nach der Meisterprüfung im Tapezierergewerbe übte er diesen Beruf aus, besuchte jedoch die Volkshochschule „Volksheim" und nahm 1930 seine Tätigkeit als Dramatiker auf. 1932 und 1936 stellten sich bei Aufführungen seiner Werke erste Erfolge ein. 1911 - 1935 lebte Hochwälder 7, [[Westbahnstraße]] 3, 1935 - 1938 7, [[Neubaugasse | + | Nach der Meisterprüfung im Tapezierergewerbe übte er diesen Beruf aus, besuchte jedoch die Volkshochschule „Volksheim" und nahm 1930 seine Tätigkeit als Dramatiker auf. 1932 und 1936 |
+ | stellten sich bei Aufführungen seiner Werke erste Erfolge ein. 1911 - 1935 lebte Hochwälder 7, [[Westbahnstraße]] 3, 1935 - 1938 7, [[Neubaugasse]] 66 und im August 1938 8, [[Lange Gasse]] 63. | ||
Noch 1938 musste Hochwälder, wie Wikipedia schreibt, "als Jude und bekennender Linker" in die Schweiz emigrieren (1941/1942 in Arbeitslagern interniert), schloss Freundschaft mit Georg Kaiser und ließ sich nach dem Zweiten Weltkrieg in Zürich nieder. | Noch 1938 musste Hochwälder, wie Wikipedia schreibt, "als Jude und bekennender Linker" in die Schweiz emigrieren (1941/1942 in Arbeitslagern interniert), schloss Freundschaft mit Georg Kaiser und ließ sich nach dem Zweiten Weltkrieg in Zürich nieder. |
Version vom 11. Januar 2017, 17:29 Uhr
- Vater Leonhard König
- Mutter Theresia König
Fritz Hochwälder, * 28. Mai 1911 Wien 7, Westbahnstraße 3, † 20. Oktober 1986 Zürich (Zentralfriedhof, Ehrengrab, Grab 33G, Nummer 7), Dramatiker, Sohn des Tapezierermeisters Leonhard und seiner Gattin Theresia König.
Nach der Meisterprüfung im Tapezierergewerbe übte er diesen Beruf aus, besuchte jedoch die Volkshochschule „Volksheim" und nahm 1930 seine Tätigkeit als Dramatiker auf. 1932 und 1936 stellten sich bei Aufführungen seiner Werke erste Erfolge ein. 1911 - 1935 lebte Hochwälder 7, Westbahnstraße 3, 1935 - 1938 7, Neubaugasse 66 und im August 1938 8, Lange Gasse 63.
Noch 1938 musste Hochwälder, wie Wikipedia schreibt, "als Jude und bekennender Linker" in die Schweiz emigrieren (1941/1942 in Arbeitslagern interniert), schloss Freundschaft mit Georg Kaiser und ließ sich nach dem Zweiten Weltkrieg in Zürich nieder.
Hochwälder schrieb unter anderem "Jehr" (1932), "Esther" (1940), "Das heilige Experiment" (1941), "Der Flüchtling" (1945), "Hotel du Commerce" (1945), "Meier Helmbrecht" (1946), "Die verschleierte Frau" (1946), "Der öffentliche Ankläger" (1948), "Der Unschuldige" (1949, neu 1956), "Virginia" (1951), "Donadieu" (Erstaufführung Burgtheater, 1953), "Der Verfolgte" (1954), "Die Herberge" (Erstaufführung Burgtheater, 1956), "Donnerstag" (Welturaufführung Salzburger Festspiele, 1959), "Schicksalskomödie" (1960), "1003" (1963), "Der Himbeerpflücker" (1964; Komödie), "Der Befehl" (1968), "Lazarett! oder Der Säbeltiger" (1974/1975) sowie 1974-1986 "Die Prinzessin von Chimay", "Die Bürgschaft", "Der Feldzug" und "Leporello sucht einen besseren Herrn" (unvollendet).
Mitglied des Österreichischen PEN-Clubs (ab 1947) und des Verbands dramatischer Schriftsteller und Komponisten Österreichs. Würdigungspreis der Stadt Wien für Dichtkunst (1955), Grillparzerpreis (1956), Anton-Wildgans-Preis der Schriftstellervereinigung (1962), Professor (1963), Großer Österreichischer Staatspreis für Literatur (1967), Ehrenring Stadt Wien (1972), Ehrenkreuz für Wissenschaft und Kunst 1. Klasse (1972), Franz-Theodor-Csokor-Preis (1979), Ehrenzeichen für Wissenschaft und Kunst (1980), Ehrenbürger der Stadt Wien (28. Februar 1986). Nachlass in der Wienbibliothek im Rathaus.
Literatur
- Hans Giebisch / Gustav Gugitz: Bio-Bibliographisches Literaturlexikon Österreichs von den Anfängen bis zur Gegenwart. Wien: Hollinek 1963
- Biographisches Handbuch der deutschsprachigen Emigration nach 1933 = International biographical dictionary of Central European émigrés 1933–1945. 4 Bände. [Hg. vom Institut für Zeitgeschichte München u. von d. Research Foundation for Jewish Immigration, Inc., New York, unter d. Gesamtleitung von Werner Röder u. Herbert A.]. München: Saur 1980 - 1983
- Hanns Jäger-Sunstenau: Die Ehrenbürger und Bürger ehrenhalber der Stadt Wien. Wien: Deuticke 1992 (Forschungen und Beiträge zur Wiener Stadtgeschichte, 23), S. 79
- Murray G. Hall / Gerhard Renner: Handbuch der Nachlässe und Sammlungen österreichischer Autoren. Wien [ u.a.]: Böhlau 1992 (Literatur in der Geschichte, Geschichte in der Literatur, 23)
- Gerhard Renner: Die Nachlässe in der Wiener Stadt- und Landesbibliothek. Wien 1993
- Robert Teichl: Österreicher der Gegenwart. Lexikon schöpferischer und schaffender Zeitgenossen. Wien: Verlag der Österreichischen Staatsdruckerei 1951
- Peter Ernst: Wiener Literaturgedenkstätten. Hg. von Felix Czeike. Wien: J & V-Edition Wien-Verlag 1990
- Lebendige Stadt. Almanach. Wien: Amt für Kultur, Volksbildung und Schulverwaltung der Stadt Wien 1954-1963. Band 10,1963, S. 101 f.
- Herwig Rischbieter [Hg.]: Theater-Lexikon. Zürich: Orell Füssli 1983
- Harry Zohn: Österreichische Juden in der Literatur. Ein bio-bibliographisches Lexikon. Tel Aviv: Olamenu 1969
- Wilhelm Bortenschlager: Der Dramatiker Fritz Hochwälder. Innsbruck: Wagner 1979 (Dramatiker, Stücke, Perspektiven, 1)
- Herwig Würtz [Hg.] / Hermann Böhm [Ausstellung und Katalog]: Fritz Hochwälder. Ausstellung der Wiener Stadt- und Landesbibliothek und des Österreichischen Kulturzentrums im Palais Palffy, 15. Mai bis 30. Juni 1991. Wien: Wiener Stadt- und Landesbibliothek [u.a.], S. 70 f.
- Helmut Olles [Hg.]: Literaturlexikon 20. Jahrhundert. Reinbek (bei Hamburg): Rowohlt 1971