Friedrich August von Stache: Unterschied zwischen den Versionen

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Friedrich (Fritz) August Ritter von Stache * 30. Juli 1814 Wien, † 17. Juni 1895 Graz, Architekt. Gehörte dem [[Albrecht-Dürer-Verein]] an, vertrat diesen als Vorstand bei den Verhandlungen mit dem Verein „Eintracht", die den Zusammenschluß zur Genossenschaft betrieb, und war 1862/1863 Präsident, des Künstlerhauses (1868 Ehrenmitglied; Stache vertrat mit anderen den Bau eines eigenen Gebäudes ([[Künstlerhaus]]) und war der Schöpfer des Finanzierungsplans sowie des Raumkonzepts. Zu seinen ersten bekannten Werken gehorte der Umbau des [[Seitzerhofs]] (1838-1840); hier schuf er (anstelle eines als „Durchhaus" benützten Innenhots) eine sehr frühe Einkaufspassage (einen „Bazar"), deren Kaufläden durch das gestalterische Raffinement und die Auflösung der Einkaufszonen in gläserne Galerien einen Konsumanreiz boten (1843 schuf [[Ludwig Förster]] eine ähnliche Passage im 1. Haus 1, Rotenturmstraße 16, 1855-1860 [[Heinrich Ferstel]] die Passage in der [[Österreichisch-ungarischen Bank]]; die Vorbilder kamen aus London, Paris und Mailand, doch .setzte sich die Ladenpassage [von Ferstels bleibender Lösung abgesehen] in Wien nicht durch). Vor 1848 stellte er die Mosaikkopie von Leonardo da Vincis „ Letztem Abendmahl" in der Minoritenkirche auf. 1858 beteiligte er sich an der Aussehreibung für den Stadterweiterungsplan und erhielt einen der drei vergebenen ersten Preise für einen der relativ besten Pläne. 1865 baute er (mit C. Gabriel) die (alte) Großmarkthalle (3, Vordere Zollamtsstraße 17). Stache war mit [[Heinrich von Ferstel]] verwandt [Ferstels Mutter war Antonia Anna Stäche]); dieser arbeitete 1850-1853 im Atelier seines Onkels, entwarf mit diesem das Konkurrenzprojekt für die [[Breitenfelder Kirche]] (1852) und führte 1854/1855 mit ihm gemeinsam den Marienaltar für die Barbarakapelle des Stephansdoms aus, 1868 übersiedelte Stache aus Gesundheitsrücksichten nach Graz, Oberbaurat. [[Stachegasse]].
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Friedrich (Fritz) August Ritter von Stache * 30. Juli 1814 Wien, † 17. Juni 1895 Graz, Architekt. Gehörte dem [[Albrecht-Dürer-Verein]] an, vertrat diesen als Vorstand bei den Verhandlungen mit dem Verein „Eintracht", die den Zusammenschluß zur Genossenschaft betrieb, und war 1862/1863 Präsident, des Künstlerhauses (1868 Ehrenmitglied; Stache vertrat mit anderen den Bau eines eigenen Gebäudes ([[Künstlerhaus]]) und war der Schöpfer des Finanzierungsplans sowie des Raumkonzepts. Zu seinen ersten bekannten Werken gehorte der Umbau des [[Seitzerhofs]] (1838-1840); hier schuf er (anstelle eines als „Durchhaus" benützten Innenhofs) eine sehr frühe Einkaufspassage (einen „Bazar"), deren Kaufläden durch das gestalterische Raffinement und die Auflösung der Einkaufszonen in gläserne Galerien einen Konsumanreiz boten (1843 schuf [[Ludwig Förster]] eine ähnliche Passage im 1. Haus 1, Rotenturmstraße 16, 1855-1860 [[Heinrich Ferstel]] die Passage in der [[Österreichisch-ungarischen Bank]]; die Vorbilder kamen aus London, Paris und Mailand, doch setzte sich die Ladenpassage [von Ferstels bleibender Lösung abgesehen] in Wien nicht durch). Vor 1848 stellte er die Mosaikkopie von Leonardo da Vincis „ Letztem Abendmahl" in der Minoritenkirche auf. 1858 beteiligte er sich an der Ausschreibung für den Stadterweiterungsplan und erhielt einen der drei vergebenen ersten Preise für einen der relativ besten Pläne. 1865 baute er (mit C. Gabriel) die (alte) Großmarkthalle (3, Vordere Zollamtsstraße 17). Stache war mit [[Heinrich von Ferstel]] verwandt [Ferstels Mutter war Antonia Anna Stäche]); dieser arbeitete 1850-1853 im Atelier seines Onkels, entwarf mit diesem das Konkurrenzprojekt für die [[Breitenfelder Kirche]] (1852) und führte 1854/1855 mit ihm gemeinsam den Marienaltar für die Barbarakapelle des Stephansdoms aus, 1868 übersiedelte Stache aus Gesundheitsrücksichten nach Graz, Oberbaurat. [[Stachegasse]].

Version vom 18. Juni 2014, 13:09 Uhr

Daten zur Person
Personenname Stache, Friedrich August von
Abweichende Namensform Stache, Fritz August Ritter von
Titel Ritter, Oberbaurat
Geschlecht männlich
PageID 9198
GND
Wikidata
Geburtsdatum 30. Juni 1814
Geburtsort Wien
Sterbedatum 17. Juni 1895
Sterbeort Graz
Beruf Architekt, Kunstgewerbler, Stadtplaner
Parteizugehörigkeit
Ereignis
Nachlass/Vorlass
Objektbezug
Quelle Felix Czeike: Historisches Lexikon Wien, Gedenktage
Export RDF-Export (Resource Description Framework) RDF
Recherche
Letzte Änderung am 18.06.2014 durch WIEN1.lanm09mur
Begräbnisdatum
Friedhof
Grabstelle

Es wurden noch keine Adressen zu dieser Person erfasst!

Familiäre Beziehung
Berufliche Beziehung
Beziehung, Bekanntschaft, Freundschaft
  • Gundelpreis der Akademie der Bildenden Künste in Wien (Verleihung: 1834)
  • Preis der Künstlergesellschaft (Verleihung: 1835)
  • Goldene Füger-Medaille (Verleihung: 1836)
  • Hagenmüller-Preis (Verleihung: 1837)
  • Rosenbaum-Preis (Verleihung: 1838)
  • Große Goldene Medaille 'litteris et artibus" (Verleihung: 1846)
  • Preußische Medaille für Wissenschaft und Kunst (Verleihung: 1846)
  • Ritterkreuz des Franz-Joseph-Ordens (Verleihung: 1862)
  • Orden der Eisernen Krone III. Klasse (Verleihung: 1868)

  • Praktikant im k.k. Hofbauamt (1836 bis 1842)
  • Architekt im Dienst des Fürsten Kinsky (1846 bis 1847)
  • Technischer Konsulent der Riunione Adriatica di Sicurta (1875)
  • Mitglied der Stadterweiterungskommission (1859 bis 1868)
  • Mitglied des Österreichischen Ingenieur- und Architektenvereines (1860)
  • Mitglied der internationalen Jury für Kunstgewerbe (1867)

Friedrich (Fritz) August Ritter von Stache * 30. Juli 1814 Wien, † 17. Juni 1895 Graz, Architekt. Gehörte dem Albrecht-Dürer-Verein an, vertrat diesen als Vorstand bei den Verhandlungen mit dem Verein „Eintracht", die den Zusammenschluß zur Genossenschaft betrieb, und war 1862/1863 Präsident, des Künstlerhauses (1868 Ehrenmitglied; Stache vertrat mit anderen den Bau eines eigenen Gebäudes (Künstlerhaus) und war der Schöpfer des Finanzierungsplans sowie des Raumkonzepts. Zu seinen ersten bekannten Werken gehorte der Umbau des Seitzerhofs (1838-1840); hier schuf er (anstelle eines als „Durchhaus" benützten Innenhofs) eine sehr frühe Einkaufspassage (einen „Bazar"), deren Kaufläden durch das gestalterische Raffinement und die Auflösung der Einkaufszonen in gläserne Galerien einen Konsumanreiz boten (1843 schuf Ludwig Förster eine ähnliche Passage im 1. Haus 1, Rotenturmstraße 16, 1855-1860 Heinrich Ferstel die Passage in der Österreichisch-ungarischen Bank; die Vorbilder kamen aus London, Paris und Mailand, doch setzte sich die Ladenpassage [von Ferstels bleibender Lösung abgesehen] in Wien nicht durch). Vor 1848 stellte er die Mosaikkopie von Leonardo da Vincis „ Letztem Abendmahl" in der Minoritenkirche auf. 1858 beteiligte er sich an der Ausschreibung für den Stadterweiterungsplan und erhielt einen der drei vergebenen ersten Preise für einen der relativ besten Pläne. 1865 baute er (mit C. Gabriel) die (alte) Großmarkthalle (3, Vordere Zollamtsstraße 17). Stache war mit Heinrich von Ferstel verwandt [Ferstels Mutter war Antonia Anna Stäche]); dieser arbeitete 1850-1853 im Atelier seines Onkels, entwarf mit diesem das Konkurrenzprojekt für die Breitenfelder Kirche (1852) und führte 1854/1855 mit ihm gemeinsam den Marienaltar für die Barbarakapelle des Stephansdoms aus, 1868 übersiedelte Stache aus Gesundheitsrücksichten nach Graz, Oberbaurat. Stachegasse.