Franz von Suppè: Unterschied zwischen den Versionen

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Version vom 19. November 2013, 17:06 Uhr

Daten zur Person
Personenname Suppè , Franz de Paola von
Abweichende Namensform Suppè Demelli, Francesco Ezechiele Ermenegildo
Titel
Geschlecht männlich
PageID 21717
GND
Wikidata
Geburtsdatum 18. April 1819
Geburtsort Split, Dalmatien, Kroatien
Sterbedatum 21. Mai 1895
Sterbeort Wien
Beruf Komponist, Kapellmeister
Parteizugehörigkeit
Ereignis
Nachlass/Vorlass
Objektbezug
Quelle Felix Czeike: Historisches Lexikon Wien
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Letzte Änderung am 19.11.2013 durch WIEN1.lanm09was
Begräbnisdatum
Friedhof
Grabstelle Zentralfriedhof, Ehrengrab, Grab 32A, Nummer 31
  • 1., Opernring 23 (Sterbeadresse)
  • 2., Obere Donaustraße 57 (Wohnadresse)
  • 2., Praterstraße 31 (Wohnadresse)
  • 4., Kleinschmidgasse 1 (Wohnadresse)
  • 1., Linke Wienzeile 6 (Wohnadresse)
  • 9., Lackierergasse 8 (Wohnadresse)
  • 8., Buchfeldgasse 4 (Wohnadresse)
  • 1., Laurenzerberg 5 (Wohnadresse)
Familiäre Beziehung
Berufliche Beziehung
Beziehung, Bekanntschaft, Freundschaft

Suppè Franz de Paola von (eigentlich Francesco Ezechiele Ermenegildo Suppè Demelli), * 18. April 1819 Split, Dalmatien (Kroatien), † 21. Mai 1895 Wien 1, Opernring 23 (Gedenktafel, enthüllt 1924; Zentralfriedhof, Ehrengrab, Grab 32A, Nummer 31 [Stadtrats- Beschluß vom 30. Dezember 1896]; Grabdenkmal von Richard Tautenhayn), Komponist, Kapellmeister, Neffe des Opernkomponisten Gaëtano Donizetti. Suppès Großvater zog von Belgien nach Cremona; Ende des 18. Jahrhunderts übersiedelte die Familie nach Split (Eheschließung von Suppès Vater Pietro mit Katharina Landovsky 1817). Als Pietro Suppè nach Zadar versetzt wurde, erhielt Suppè hier Musikunterricht und komponierte bereits 1834 die erste Messe (Uraufführung in der Kirche San Francesco in Zadar). Ein an der Universität Padua begonnenes Jusstudium brach er nach dem Tod des Vaters ab und übersiedelte mit seiner Mutter 1835 nach Wien, wo er am Konservatorium unter Simon Sechter und Seyfried studierte und danach seine über vier Jahrzehnte dauernde Tätigkeit als Kapellmeister begann. Ab den 40er Jahren gehörte Suppè zu den gefragtesten Kapellmeistern und Komponisten der Wiener Vorstadtbühnen. 1840-1845 war er unter Direktor Alois Pokorny am Theater in der Josefstadt tätig und wechselte dann mit diesem ans Theater an der Wien, an dem er 1845-1862 als „Chef- Komponist und -Dirigent" bis zu dessen Konkurs (1862) verblieb. 1862-1865 dirigierte Suppè am Treumanntheater, das jedoch 1865 abbrannte. Daraufhin ging er ans Carltheater, an dem er bis 1882 unter Vertrag war. 1846 schrieb er die Ouvertüre zur Posse „Dichter und Bauer" von Carl Elmar (die Operette wurde 1936 nachträglich aufgrund einer Neubearbeitung des Stoffs geschrieben), 1848 das Stück „Der Bandit". Mit seinen Operetten „Paragraph drei" (Uraufführung 8. November 1858 Kärntnertortheater) und „Das Pensionat" (1860) begann der Siegeszug der Wiener Operette. 1862-1865 wohnte er 2, Obere Donaustraße 57, wo er unter anderem die Operetten „Zehn Mädchen und kein Mann" (Uraufführung 25. Oktober 1862 Kärntnertortheater), „Flotte Bursche" (1863) und „Die schöne Galathée" (1865) schrieb. Am Carltheater war er verpflichtet, zu Novitäten die Begleitmusik zu komponieren, auch Ouverfüren und Lieder zu Lokalpossen und Volksstücken; so wurde er unter anderem Schöpfer des Lieds „O du mein Österreich", das sich zu einer Art zweiter Staatshymne entwickelte. Zu Suppès Freunden zählte Nestroy, dessen Texte er vertonte. Er komponierte in dieser Zeit auch eine Reihe bekannter Operetten: Leichte Kavallerie (1866), Banditenstreiche (1867), Fatinitza (1876), Teufel auf Erden (1877), Boccaccio (1879; darin „Hab' ich nur deine Liebe") und Donna Juanita (1880); Fatinitza und Boccaccio gehören zu den Spitzenwerken der klassischen Operette. Vom Carltheater ging Suppè wieder ans Theater an der Wien zurück. Nun komponierte er unter anderem Die Afrikanerin (1883) und Die Jagd nach dem Glück (1888), 1892 den Chor „Die Waffen nieder" (Uraufführung anläßlich des Friedenskongresses). Suppè komponierte 31 Operetten, die Musik zu 180 Possen, eine Messe, ein Requiem und eine Symphonie, Streichquartette und Chorwerke. In Gars am Kamp, wo Suppè einen Landsitz hatte, befinden sich ein Gedenkstein (an der Suppè-Promenade) und eine Gedenkstätte (im Rathaus). Suppégasse (sic!).

Literatur

  • Walter Kleindel: Das große Buch der Österreicher. 4500 Personendarstellungen in Wort und Bild, Namen, Daten, Fakten. Unter Mitarbeit von Hans Veigl. Wien: Kremayr & Scheriau 1987
  • Hugo Riemann: Riemann Musiklexikon. Mainz: Schott 1959-1961
  • Gerhard Renner: Die Nachlässe in der Wiener Stadt- und Landesbibliothek. Wien 1993
  • O. Keller: Franz. von Suppè . 1905
  • B. Grün: Kulturgeschichte der Operette. 1961
  • R. Rieger: Oflenbach und seine Wiener Schule. 1920
  • Marcel Prawy: Geschichte und Geschichten der Wiener Staatsoper. Wien [u.a.]: Molden 1969
  • Das Josefstädter Heimatmuseum. Wien: Neuer Wiener Pressedienst 2, S. 264, S. 278
  • Das Wiener Heimatbuch – Mariahilf. Hg. von der Arbeitsgemeinschaft des Mariahilfer Heimatmuseums. Wien: Austria Press 1963, S. 192, S. 214
  • Hietzing. Ein Heimatbuch für den 13. Wiener Gemeindebezirkes. Hg. von der Arbeitsgemeinschaft für Heimatkunde in Hietzing. Wien: Österr. Bundesverlag 1925, S. 389
  • Sylvia Mattl-Wurm [Red.]: Interieurs. Wiener Künstlerwohnungen 1830 - 1930. Wien: Eigenverlag 1990 (Sonderausstellung des Historischen Museums der Stadt Wien, 138), S. 172
  • Hans Markl: Kennst du alle berühmten Gedenkstätten Wiens? Wien [u.a.]: Pechan 1959 (Perlenreihe, 1008), S. 60, S. 116
  • Robert S. Budig / Gertrude Enderle-Burcel / Peter Enderle: Ehrengräber am Wiener Zentralfriedhof. Wien: Compress Verlag 1995
  • Hans Markl: Kennst du die berühmten letzten Ruhestätten auf den Wiener Friedhöfen? Band 1: Zentralfriedhof und Krematorium (Urnenhain). Wien: Pechan 1961, S. 93
  • J. Krommer: Franz von Suppè . Diss. Univ. Wien. Wien 1941