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− | Wolfsecker | + | Franz Wolfsecker, * 26. August 1869, † 14. August 1952 Wien, Tambour, Musiker. |
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− | + | ==Biografie== | |
− | + | [[Carl Michael Ziehrer]] lernte den 17jährigen Franz Wolfsecker als großartigen Ziehharmonikerspieler in einem Gasthaus kennen. Er holte ihn in die Deutschmeisterkapelle, in der er jedoch auf Trommler umgeschult wurde, weil die Ziehharmoniker als nicht militärfähig galt. Wolfsecker brachte sich aus Langeweile einige Kunststücke, wie etwa das in-die-Luft-werfen der Trommelschlägel während des Spiels, bei und machte damit bei diversen Auftritten Furore. Manchen Musikerkollegen missfielen diese Kunststücke allerdings und schließlich wurde ihm dieses 'unmilitärische' Verhalten verboten, bis ihm angeblich Kaiser Franz Joseph I. persönlich die allerhöchste Genehmigung dazu erteilte. | |
− | + | Nach seiner Militärdienstzeit wurde Franz Wolfsecker Beamter im Innenministerium. Daneben wirkte er ab 1923 bei den Bühnenauftritten der von [[Julius Herrmann]] (1889–1977) geleiteten Deutschmeisterkapelle mit und begeistert immer wieder das Publikum mit seinen Trommelschläger-Jongleur-Kunststücken. | |
− | Kryptonachlass im Nachlass seines Sohnes [[Fritz Wolfsecker]] in der [[Wienbibliothek im Rathaus]]. | + | Franz Wolfsecker, auch "Tambour-Wolferl" genannt, gilt als Erfinder dieser Kunststücke, die heute bei Militärkapellen weltweit selbstverständlich sind. |
+ | An seiner letzten Wohnadresse befindet sich eine vom Alt-Wiener Bund gestiftete Gedenktafel. Ein Kryptonachlass im Nachlass seines Sohnes [[Fritz Wolfsecker]] wird in der [[Wienbibliothek im Rathaus]] verwahrt. | ||
− | == Literatur== | + | ==Literatur== |
− | * Rolf M. Urrisk-Obertyński: Wien | + | *Rolf M. Urrisk-Obertyński: Wien – 2000 Jahre Garnisonsstadt, Band 4-1 (2. – 6. Bezirk). Graz: Weishaupt-Verlag 2017, S. 189 |
− | * Robert Messner: Die Landstrasse im Vormärz. Historisch-topographische Darstellung der südöstlichen Vorstädte und Vororte Wiens auf Grund der Katastralvermessung. Wien: Verband der Wissenschaftlichen Gesellschaften Österreichs 1978 (Topographie von Alt-Wien, 5), S. 123 | + | *Robert Messner: Die Landstrasse im Vormärz. Historisch-topographische Darstellung der südöstlichen Vorstädte und Vororte Wiens auf Grund der Katastralvermessung. Wien: Verband der Wissenschaftlichen Gesellschaften Österreichs 1978 (Topographie von Alt-Wien, 5), S. 123 |
− | * Das Landstraßer Heimatmuseum. Wien: Verein zur Erhaltung und Förderung des Landstraßer Heimatmuseums 1964 - lfd. (ab 1971 u.d.T.: "Mitteilungen des Bezirksmuseums Landstraße") Heft 11,1969 S. 16 | + | *Das Landstraßer Heimatmuseum. Wien: Verein zur Erhaltung und Förderung des Landstraßer Heimatmuseums 1964 - lfd. (ab 1971 u.d.T.: "Mitteilungen des Bezirksmuseums Landstraße") Heft 11,1969 S. 16 |
− | * Das Landstraßer Heimatmuseum. Wien: Verein zur Erhaltung und Förderung des Landstraßer Heimatmuseums 1964 - lfd. (ab 1971 u.d.T.: "Mitteilungen des Bezirksmuseums Landstraße") Heft 13,1970, S. 8 | + | *Das Landstraßer Heimatmuseum. Wien: Verein zur Erhaltung und Förderung des Landstraßer Heimatmuseums 1964 - lfd. (ab 1971 u.d.T.: "Mitteilungen des Bezirksmuseums Landstraße") Heft 13,1970, S. 8 |
− | * Hans Markl: Kennst du die berühmten letzten Ruhestätten auf den Wiener Friedhöfen? Band 1: Zentralfriedhof und Krematorium (Urnenhain). Wien: Pechan 1961, S. 30 | + | *Hans Markl: Kennst du die berühmten letzten Ruhestätten auf den Wiener Friedhöfen? Band 1: Zentralfriedhof und Krematorium (Urnenhain). Wien: Pechan 1961, S. 30 |
− | * Robert S. Budig / Gertrude Enderle-Burcel / Peter Enderle: Ehrengräber am Wiener Zentralfriedhof. Wien: Compress Verlag 1995, S. 114 | + | *Robert S. Budig / Gertrude Enderle-Burcel / Peter Enderle: Ehrengräber am Wiener Zentralfriedhof. Wien: Compress Verlag 1995, S. 114 |
==Links== | ==Links== | ||
− | * [http://www.musiklexikon.ac.at/ml/musik_W/Wolfsecker_Familie.xml Österreichisches Musiklexikon: Familie Wolfsecker] | + | *[http://www.musiklexikon.ac.at/ml/musik_W/Wolfsecker_Familie.xml Österreichisches Musiklexikon: Familie Wolfsecker] |
Version vom 10. Mai 2019, 10:33 Uhr
- Sohn Fritz Wolfsecker
- Schwiegertochter Maly Nagl
Franz Wolfsecker, * 26. August 1869, † 14. August 1952 Wien, Tambour, Musiker.
Biografie
Carl Michael Ziehrer lernte den 17jährigen Franz Wolfsecker als großartigen Ziehharmonikerspieler in einem Gasthaus kennen. Er holte ihn in die Deutschmeisterkapelle, in der er jedoch auf Trommler umgeschult wurde, weil die Ziehharmoniker als nicht militärfähig galt. Wolfsecker brachte sich aus Langeweile einige Kunststücke, wie etwa das in-die-Luft-werfen der Trommelschlägel während des Spiels, bei und machte damit bei diversen Auftritten Furore. Manchen Musikerkollegen missfielen diese Kunststücke allerdings und schließlich wurde ihm dieses 'unmilitärische' Verhalten verboten, bis ihm angeblich Kaiser Franz Joseph I. persönlich die allerhöchste Genehmigung dazu erteilte.
Nach seiner Militärdienstzeit wurde Franz Wolfsecker Beamter im Innenministerium. Daneben wirkte er ab 1923 bei den Bühnenauftritten der von Julius Herrmann (1889–1977) geleiteten Deutschmeisterkapelle mit und begeistert immer wieder das Publikum mit seinen Trommelschläger-Jongleur-Kunststücken.
Franz Wolfsecker, auch "Tambour-Wolferl" genannt, gilt als Erfinder dieser Kunststücke, die heute bei Militärkapellen weltweit selbstverständlich sind. An seiner letzten Wohnadresse befindet sich eine vom Alt-Wiener Bund gestiftete Gedenktafel. Ein Kryptonachlass im Nachlass seines Sohnes Fritz Wolfsecker wird in der Wienbibliothek im Rathaus verwahrt.
Literatur
- Rolf M. Urrisk-Obertyński: Wien – 2000 Jahre Garnisonsstadt, Band 4-1 (2. – 6. Bezirk). Graz: Weishaupt-Verlag 2017, S. 189
- Robert Messner: Die Landstrasse im Vormärz. Historisch-topographische Darstellung der südöstlichen Vorstädte und Vororte Wiens auf Grund der Katastralvermessung. Wien: Verband der Wissenschaftlichen Gesellschaften Österreichs 1978 (Topographie von Alt-Wien, 5), S. 123
- Das Landstraßer Heimatmuseum. Wien: Verein zur Erhaltung und Förderung des Landstraßer Heimatmuseums 1964 - lfd. (ab 1971 u.d.T.: "Mitteilungen des Bezirksmuseums Landstraße") Heft 11,1969 S. 16
- Das Landstraßer Heimatmuseum. Wien: Verein zur Erhaltung und Förderung des Landstraßer Heimatmuseums 1964 - lfd. (ab 1971 u.d.T.: "Mitteilungen des Bezirksmuseums Landstraße") Heft 13,1970, S. 8
- Hans Markl: Kennst du die berühmten letzten Ruhestätten auf den Wiener Friedhöfen? Band 1: Zentralfriedhof und Krematorium (Urnenhain). Wien: Pechan 1961, S. 30
- Robert S. Budig / Gertrude Enderle-Burcel / Peter Enderle: Ehrengräber am Wiener Zentralfriedhof. Wien: Compress Verlag 1995, S. 114