Franz Werfel

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Daten zur Person
Personenname Werfel, Franz
Abweichende Namensform
Titel
Geschlecht männlich
PageID 7736
GND 118631373
Wikidata
Geburtsdatum 10. September 1890
Geburtsort Prag
Sterbedatum 26. August 1945
Sterbeort Beverly Hills, USA
Beruf Schriftsteller
Parteizugehörigkeit
Ereignis
Nachlass/Vorlass
Objektbezug
Quelle Felix Czeike: Historisches Lexikon Wien, Gedenktage
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Letzte Änderung am 12.07.2019 durch WIEN1.lanm09was
Begräbnisdatum 21. Juli 1975
Friedhof Zentralfriedhof
Grabstelle Grab 32C, Nummer 39
Ehrengrab ja„ja“ befindet sich nicht in der Liste (historisches Grab, ehrenhalber gewidmetes Grab, Ehrengrab) zulässiger Werte für das Attribut „Ehrengrab“.
  • 19., Steinfeldgasse 2 (Wohnadresse)
  • 19., Wollergasse 12 (Wohnadresse)
Familiäre Beziehung
Berufliche Beziehung
Beziehung, Bekanntschaft, Freundschaft
  • Grillparzerpreis (Verleihung: 1926)
  • Tschechoslowakischer Staatspreis (Verleihung: 1927)
  • Schiller-Preis (Verleihung: 1927)
  • Österreichisches Verdienstkreuz für Kunst und Wissenschaft 1. Klasse (Verleihung: 1937)
  • Ehrenmitglied der American Academy of Arts and Letters (Verleihung: 1943)

Franz Werfel, * 10. September 1890 Prag, † 26. August 1945 Beverly Hills, Vereinigte Staaten von Amerika (Urnenüberführung 1975 auf den Zentralfriedhof, Ehrengrab, Grab 32C, Nummer 39 [Grabdenkmal am 21. April 1976 enthüllt]), Schriftsteller, Gattin (1919) Alma Mahler-Werfel.

Einer jüdischen Kaufmannsfamilie entstammend, studierte Werfel (nach humanistischer Erziehung) Jus und Philosophie an der Universität Prag sowie Geschichte und Psychologie an der Universität Leipzig. 1912-1914 war er Verlagslektor in Leipzig, 1915-1917 musste er Kriegsdienst leisten. Nach dem Krieg lebte er als freier Schriftsteller in Wien. 1938 flüchtete er vor den Nationalsozialisten nach Frankreich, 1940 weiter in die Vereinigten Staaten von Amerika.

Werfels literarische Laufbahn begann als Lyriker; der expressionistische Gedichtband "Der Weltfreund" (1911) machte ihn rasch bekannt. Später schrieb er vor allem Dramen und Romane: "Verdi, Roman der Oper" (1924) entstand aus seiner großen Liebe zur Musik und dem Wunsch, diese mit der Poesie zu verknüpfen, die Werke "Barbara oder Die Frömmigkeit" (1929), "Die 40 Tage des Musa Dagh" (1933; Schilderung der Massenvernichtung der armenischen Christen in der Türkei), "Der veruntreute Himmel" (1939) und "Das Lied von Bernadette" (1941) spiegeln sein gesteigertes Interesse am Katholizismus.

In seinen Bühnenstücken präsentierte Werfel historische und politische Stoffe (Juarez und Maximilian, 1924; Jacobowsky und der Oberst, 1944). Von seinen Novellen sind "Der Tod eines Kleinbürgers" (1927) und "Eine blaßblaue Frauenschrift" (1941),[1] von seinen Essays ist "Zwischen oben und unten" (1946) hervorzuheben.

Wohnhaft 19, Steinfeldgasse 2-Wollergasse 12.


Werfels Grab auf dem Rosedale Cementery in Beverly Hills wurde aufgelöst, die sterblichen Überreste wurden 1975 in ein Ehrengrab am Wiener Zentralfriedhof überführt.

1949 wurde in Dornbach in Wien Hernals eine Straße nach Franz Werfel benannt.

In den Beständen der Handschriftensammlung der Wienbibliothek im Rathaus finden sich Briefautographen und Manuskripte aus der Feder Franz Werfels.

Werke (Auswahl)

  • Franz Werfel: Der Weltfreund. Gedichte. Berlin-Charlottenburg: Juncker 1911
  • Franz Werfel: Wir sind. Neue Gedichte. Leipzig: K. Wolff 1913
  • Franz Werfel: Einander. Oden, Lieder, Gestalten. Leipzig: K. Wolff 1915
  • Franz Werfel: Die Mittagsgöttin. Ein Zauberspiel. München: K. Wolff 1919
  • Franz Werfel: Der Gerichtstag in fünf Büchern. Leipzig: K. Wolff 1919
  • Franz Werfel: Der Besuch aus dem Elysium. Romantisches Drama in einem Aufzug. München: K. Wolff 1920
  • Franz Werfel: Nicht der Mörder, der Ermordete ist schuldig. Eine Novelle. München: K. Wolff 1920
  • Franz Werfel: Spiegelmensch. Magische Trilogie. München: K. Wolff 1920
  • Franz Werfel: Spielhof. Eine Phantasie. München: K. Wolff 1920
  • Franz Werfel: Die Troerinnen. Nach der Tragödie des Euripides. München: K. Wolff 1920
  • Franz Werfel: Bocksgesang. In fünf Akten. München: K. Wolff 1921
  • Franz Werfel: Schweiger. Ein Trauerspiel in drei Akten. München: K. Wolff 1922
  • Franz Werfel: Beschwörungen. Leipzig, München: K. Wolff 1923
  • Franz Werfel: Juarez und Maximilian. Dramatische Historie in 3 Phasen und 13 Bildern. Berlin, Wien [u.a.]: Zsolnay 1924
  • Franz Werfel: Verdi. Roman der Oper. Berlin, Wien [u.a.] Zsolnay 1924
  • Franz Werfel: Paulus unter den Juden. Dramatische Legende in sechs Bildern. Wien: Zsolnay 1926
  • Franz Werfel: Der Tod des Kleinbürgers. Novelle. Berlin, Wien: Zsolnay 1927
  • Franz Werfel: Geheimnis eines Menschen. Novellen. Berlin: Zsolnay 1927
  • Franz Werfel: Gedichte. Berlin, Wien, Leipzig: Zsolnay 1927
  • Franz Werfel: Der Abituriententag. Die Geschichte einer Jugendschuld. Bern: Zsolnay 1928 (Paul Zsolnays Bibliothek zeitgenössischer Werke)
  • Franz Werfel: Barbara oder die Frömmigkeit. Wien: Zsolnay 1929
  • Franz Werfel: Das Reich Gottes in Böhmen. Tragödie eines Führers. Berlin, Wien: Zsolnay 1930
  • Franz Werfel: Die Geschwister von Neapel. Roman. Wien: Zsolnay 1931
  • Franz Werfel: Kleine Verhältnisse. Novelle. Berlin, Wien [u.a.]: Zsolnay 1931
  • Franz Werfel: Die vierzig Tage des Musa Dagh. 2 Bde. Berlin, Wien [u.a.]: Zsolnay 1933
  • Franz Werfel: Schlaf und Erwachen. Neue Gedichte. Berlin, Wien: Zsolnay 1935
  • Franz Werfel: Höret die Stimme. Roman. Wien: Zsolnay 1937
  • Franz Werfel: In einer Nacht. Ein Schauspiel. Wien: Zsolnay 1937
  • Franz Werfel: Gedichte aus dreißig Jahren. Stockholm: Bermann-Fischer 1939
  • Franz Werfel: Der veruntreute Himmel. Die Geschichte einer Magd. Roman. Stockholm: Bermann-Fischer 1939
  • Franz Werfel: Das Lied der Bernadette. Roman. Stockholm: Bermann-Fischer 1941
  • Franz Werfel: Jacobowsky und der Oberst. Komödie einer Tragödie in drei Akten. Stockholm: Bermann-Fischer 1944
  • Franz Werfel: Zwischen oben und unten. Stockholm: Bermann-Fischer 1946
  • Franz Werfel: Stern der Ungeborenen. Ein Reiseroman. Stockholm: Bermann-Fischer 1946

Quellen

  • Wienbibliothek im Rathaus, Tagblattarchiv: Werfel, Franz 9 Bände [Sign. TP-055905]

Literatur (Auswahl)

  • Norbert Abels: Franz Werfel. Mit Selbstzeugnissen und Bilddokumenten. Reinbek bei Hamburg: Rowohlt 1990 (Rowohlts Monographien; 472)
  • Lore B. Foltin: Franz Werfel. Stuttgart: J. B. Metzlersche Verlagsbuchhandlung 1972 (Sammlung Metzler Band 115)
  • Peter Stephan Jungk: Franz Werfel. Eine Lebensgeschichte. Frankfurt am Main: S. Fischer 1987