Franz Dusika: Unterschied zwischen den Versionen

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Noch 1973 radelte er mit Bulla von Wien nach Marrakesch (6.500 Kilometer). Im Alter beschäftigte er sich intensiv mit Ernährungsfragen und brachte eine Vollwertnahrung auf den Markt. - Das [[Hallenstadion]] (2), dessen Bau er initiiert hatte und in dem Dusika ab 1977 Großveranstaltungen organisierte, erhielt 1984 seinen Namen („Franz-Dusika-Radstadion"; Gedenktafel). [[Dusikagasse]].
 
Noch 1973 radelte er mit Bulla von Wien nach Marrakesch (6.500 Kilometer). Im Alter beschäftigte er sich intensiv mit Ernährungsfragen und brachte eine Vollwertnahrung auf den Markt. - Das [[Hallenstadion]] (2), dessen Bau er initiiert hatte und in dem Dusika ab 1977 Großveranstaltungen organisierte, erhielt 1984 seinen Namen („Franz-Dusika-Radstadion"; Gedenktafel). [[Dusikagasse]].
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Laut Abschlussbericht der im Auftrag der Universität Wien und der Stadt Wien eingesetzten Forschungsgruppe zur Untersuchung und Kontextualisierung der Benennung der Wiener Straßennamen seit 1860 war Franz Dusika NSDAP- und SA-Mitglied (in der Funktion als SA-Oberscharführer). Er verbreitete in seiner ab 1936 erscheinenden Radsportzeitschrift „Österreichischer Radsport“ nationalsozialistisches und antisemitisches Gedankengut und stellte sie in den Dienst des NS-Regimes. 1939 erhielt er das „arisierte“ Geschäft des Fahrradhändlers Abraham Adolf Blum zugesprochen.
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== Literatur ==
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* Walter Kleindel: Das große Buch der Österreicher. 4500 Personendarstellungen in Wort und Bild, Namen, Daten, Fakten. Unter Mitarbeit von Hans Veigl. Wien: Kremayr & Scheriau 1987
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* Isabella Ackerl / Friedrich Weissensteiner: Österreichisches Personenlexikon der Ersten und Zweiten Republik, Wien: Ueberreuter 1992
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* Trend. Heft 9. 1978, S. 69 ff.
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* Oliver Rathkolb et al.: Forschungsprojektendbericht "Straßennamen Wiens seit 1860 als 'Politische Erinnerungsorte'". Wien 2013
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* Peter Autengruber, Lexikon der Wiener Straßennamen. Bedeutung, Herkunft, frühere Bezeichnungen. Wien: Pichler Verlag 2014, 9. Auflage, S. 75

Version vom 6. Oktober 2014, 19:35 Uhr

Daten zur Person
Personenname Dusika, Franz
Abweichende Namensform Dusika, Ferry
Titel
Geschlecht männlich
PageID 10434
GND
Wikidata
Geburtsdatum 31. März 1908
Geburtsort Wien
Sterbedatum 12. Februar 1984
Sterbeort Wien
Beruf Radrennsportler
Parteizugehörigkeit
Ereignis
Nachlass/Vorlass
Objektbezug
Quelle Felix Czeike: Historisches Lexikon Wien, Gedenktage
Export RDF-Export (Resource Description Framework) RDF
Recherche
Letzte Änderung am 6.10.2014 durch DYN.leopolm7
Begräbnisdatum 21. Februar 1984
Friedhof
Grabstelle Zentralfriedhof, Ehrenhain, Grab 40

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Familiäre Beziehung
Berufliche Beziehung
Beziehung, Bekanntschaft, Freundschaft

Franz („Ferry") Dusika, * 31. März 1908 Wien, † 12. Februar 1984 Wien 10 (Kaiser-Franz-Joseph-Spital; Zentralfriedhof, Ehrenhain, Grab 40, Grabwidmung ehrenhalber), Radrennsportler, Gattin Hilde Winkler.

Verschrieb sich 1923 (gemeinsam mit seinem Freund Max Bulla) dem Radrennsport; er war ab 1926 der erfolgreichste Kurzstreckenfahrer auf der Rennbahn und 1928-1948 der schnellste Radfahrer Österreichs (zahlreiche Preise; 1932 Dritter bei der Profi-Weltmeisterschaft in Rom, Gewinner der Großen Preise von Kopenhagen, Zürich [beide 1933], Paris und London). Betätigte sich danach als Radsportveranstalter (Schöpfer traditionsreicher Radrundfahrten, etwa Wien-Graz-Wien), Sportschriftsteller und Sportartikelhändler (3, Fasangasse 26; Verkauf der Sporthandelskette 1978) und Förderer des Radsports (Organisierung nach ihm benannter Radtouren, in den 1970er Jahren Wiederbelebung des darniederliegenden Bahn-Radsports).

Noch 1973 radelte er mit Bulla von Wien nach Marrakesch (6.500 Kilometer). Im Alter beschäftigte er sich intensiv mit Ernährungsfragen und brachte eine Vollwertnahrung auf den Markt. - Das Hallenstadion (2), dessen Bau er initiiert hatte und in dem Dusika ab 1977 Großveranstaltungen organisierte, erhielt 1984 seinen Namen („Franz-Dusika-Radstadion"; Gedenktafel). Dusikagasse.

Laut Abschlussbericht der im Auftrag der Universität Wien und der Stadt Wien eingesetzten Forschungsgruppe zur Untersuchung und Kontextualisierung der Benennung der Wiener Straßennamen seit 1860 war Franz Dusika NSDAP- und SA-Mitglied (in der Funktion als SA-Oberscharführer). Er verbreitete in seiner ab 1936 erscheinenden Radsportzeitschrift „Österreichischer Radsport“ nationalsozialistisches und antisemitisches Gedankengut und stellte sie in den Dienst des NS-Regimes. 1939 erhielt er das „arisierte“ Geschäft des Fahrradhändlers Abraham Adolf Blum zugesprochen.

Literatur

  • Walter Kleindel: Das große Buch der Österreicher. 4500 Personendarstellungen in Wort und Bild, Namen, Daten, Fakten. Unter Mitarbeit von Hans Veigl. Wien: Kremayr & Scheriau 1987
  • Isabella Ackerl / Friedrich Weissensteiner: Österreichisches Personenlexikon der Ersten und Zweiten Republik, Wien: Ueberreuter 1992
  • Trend. Heft 9. 1978, S. 69 ff.
  • Oliver Rathkolb et al.: Forschungsprojektendbericht "Straßennamen Wiens seit 1860 als 'Politische Erinnerungsorte'". Wien 2013
  • Peter Autengruber, Lexikon der Wiener Straßennamen. Bedeutung, Herkunft, frühere Bezeichnungen. Wien: Pichler Verlag 2014, 9. Auflage, S. 75