Franz Domes

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Daten zur Person
Personenname Domes, Franz
Abweichende Namensform
Titel
Geschlecht männlich
PageID 7030
GND
Wikidata
Geburtsdatum 25. Juni 1863
Geburtsort Wien
Sterbedatum 11. Juli 1930
Sterbeort Wien, Lainzer Krankenhaus
Beruf Politiker, Gewerkschafter
Parteizugehörigkeit
Ereignis
Nachlass/Vorlass
Objektbezug
Quelle Felix Czeike: Historisches Lexikon Wien
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Letzte Änderung am 17.08.2013 durch WIEN1.lanm08w12
Begräbnisdatum 16. Juli 1930
Friedhof
Grabstelle Krematorium, Urnenhain, Nische Nummer 10
  • 5., Margaretengürtel 90 (Letzte Wohnadresse)
Familiäre Beziehung
Berufliche Beziehung
Beziehung, Bekanntschaft, Freundschaft

Franz Domes, * 25. Juni 1863 Wien, † 11. Juli 1930 Wien 13 (Lainzer Krankenhaus; Krematorium, Urnenhain, Nische Nummer 10 an der linken Umfassungsmauer; zuletzt wohnhaft 5, Margaretengürtel 90), Politiker, Gewerkschafter. Nach seiner Ausbildung zum Schlosser trat er in die von seinem Vater begründete Schlosserei ein, wurde 1879 freigesprochen, rückte 1885 zur Festungsartillerie nach Olmütz ein und kehrte 1888 als Unteroffizier nach Wien zurück, wo er als Schlosser ins Wiener Artilleriearsenal eintrat. Schon 1879 war er dem Allgemeinen Arbeiterverein beigetreten, am 1. April 1895 schloß er sich dem Metallarbeiterverband an, dessen Sekretär er 1898 wurde. Während des Ersten Weltkriegs kämpfte er für die Rechte der Arbeiter in den militarisierten Betrieben. Nach dem Krieg gab es praktisch keine größere gewerkschaftliche oder politische Entscheidung, an der Domes nicht mitgewirkt hätte; er war neben Anton Hueber der große Gewerkschafter Österreichs (zu erwähnen sind 1919 das Achtstundentagsgesetz, das Betriebsräte- und Arbeiterurlaubsgesetz, 1920 das Arbeiterkammer- und Arbeitslosenversicherungsgesetz). Domes verstand es, seinen ursprünglichen proletarischen Radikalismus mit einer klugen Einschätzung der eigenen Kraft zu verbinden. Er war 1906-1920 Mitglied des Gemeinderats (V. Wahlbezirk), ab 1911 Mitglied des Reichsrats beziehungsweise 1919-1930 des Nationalrats, ab 1918 Obmann des Metallarbeiterverbands und ab 1920 Obmann der Gewerkschaftskommission. Domes war der erste Präsident, der am 26. Februar 1920 errichteten Kammer für Arbeiter und Angestellte in Wien (Arbeiterkammer) und in dieser Funktion auch Präsident des Österreichischen Arbeiterkammertags. Er schrieb „Denkt an Gestern, denkt an Morgen ..! Zum 40. Geburtstag des Österreichischen Metallarbeiterverbandes" (1930), eine Autobiographie und eine Organisationsgeschichte. Franz-Domes-Heim (4, Theresianumgasse 16-18, Lehrlingsheim, Eröffnung 5. Dezember 1952; Porträtbüste, enthüllt 20. September 1958), Franz-Domes-Hof (5, Margaretengürtel 126-134; Porträtrelief von Alfons Riedel).

Literatur

  • Jean Maitron / Georges Haupt [Hg.]: Dictionnaire biographique du mouvement ouvrier international. Band 1: Autriche. Paris: Éditions Ouvrières 1971
  • Walter Kleindel: Das große Buch der Österreicher. 4500 Personendarstellungen in Wort und Bild, Namen, Daten, Fakten. Unter Mitarbeit von Hans Veigl. Wien: Kremayr & Scheriau 1987
  • Österreichisches biographisches Lexikon 1815–1950. Hg. von der Österreichischen Akademie der Wissenschaften. Wien: Verlag der Österreichischen Akademie der Wissenschaften / Wien/Graz: Böhlau 1954-lfd.
  • Richard Bamberger / Franz Maier-Bruck: Österreich-Lexikon in zwei Bänden. Band 1: A–K. Wien: Österreichischer Bundesverlag / Wien [u.a.]: Jugend & Volk 1966
  • Isabella Ackerl / Friedrich Weissensteiner: Österreichisches Personenlexikon der Ersten und Zweiten Republik, Wien: Ueberreuter 1992
  • Sepp Wille: Franz Domes. In: Norbert Leser [Hg.]: Werk und Widerhall. Große Gestalten des österreichischen Sozialismus. Wien: Verlag der Wiener Volksbuchhandlung 1964, S. 115 ff.
  • Sigrid Augeneder / Wolfgang Maderthaner / Reinhard Mittersteiner: Metallerleben. 100 Jahre Gewerkschaft Metall, Bergbau, Energie. 1991
  • Gerhardt Kapner: Freiplastik in Wien. Wien [u.a.]: Jugend & Volk 1970, S. 345 f.
  • Hans Markl: Kennst du die berühmten letzten Ruhestätten auf den Wiener Friedhöfen? Band 1: Zentralfriedhof und Krematorium (Urnenhain). Wien: Pechan 1961, S. 162 (Abbildung)
  • Arbeit und Wirtschaft, 15.07.1930 (Sonderheft)
  • Österreichischer Metallarbeiter, 19.07.1930
  • Arbeiter-Zeitung. Zentralorgan der Sozialistischen Partei Österreichs. Wien: Vorwärts-Verlag, 12.07.1930
  • Amtsblatt der Stadt Wien. Wien: Stadt Wien - Presse- und Informationsdienst, 03.07.1963