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Quelle Felix Czeike: Historisches Lexikon Wien
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Letzte Änderung am 3.05.2019 durch WIEN1.lanm09was

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Als Erfinder dieser Wiener Spezialität gilt der deutsche Fleischhauer Johann Georg Lahner, der den Brühwürsten als Erinnung an die Stadt, in der er seine Ausbildung absolviert hat, Frankfurter nannte, während sie in Deutschland "Wiener Würstchen" heißen.

Während in Frankfurt die Würste nur aus Schweinefleisch hergestellt wurden, entwickelte Lahner 1805 ein feineres Brät aus Schweine- und Rindfleisch, das in Schafsaitlinge gefüllt wird.

Frankfurter wurden zur Mahlzeit ärmerer Leute und von Studenten. Meist mit Senf und/oder Kren und einer Semmel serviert, erhielt man sie bei den Würstelwägen, die entweder untertags oder in der Nacht ihre Köstlichkeiten anbieten durften. Erst in den sechziger Jahren des 20. Jahrhunderts wurden fixe Würstelstände in Wien erlaubt.

Beliebt waren die Würstel aber auch als typisches Gabelfrühstück. Fritz von Herzmanovsky-Orlando setzte in seinem Roman "Scoglio Pomo oder Rout am fliegenden Holländer" diesem "appetitlich knackenden Zehnuhrlabsal" ein literarisches Denkmal.

Erstmals in Amerika auf der Weltausstellung in Chicago 1892 vorgestellt, wurden sie als Hauptzutat der Hot Dogs in den USA enorm populär. Eine Weiterentwicklung der Frankfurter sind auch die Sacherwürstel, die mit einer Portionsgröße von rund 200 Gramm auch als Hauptmahlzeit vor allem abends gegessen werden.

Oft werden Frankfurter auch mit Gulaschsaft serviert oder mit Speck und Käse gegrillt als "Bernerwürstel" gegessen. Außerdem sind werden sie als Zutat für diverse Eintopfgerichte und Salate weiterverarbeitet.

Literatur

  • Ingrid Haslinger: Entwicklungsstationen einiger typischer Gerichte der Wiener Küche. In: Julia Danielczyk / Isabella Wasner-Peter: Julia Danielczyk / Isabella Wasner-Peter [Hg.]: "Heut' muß der Tisch sich völlig bieg'n". Wiener Küche und ihre Kochbücher. Wien: Mandelbaum 2007, S. 42 ff.
  • Maria Winkler: "Vom Stephasturm gesäugt!... Vom Backhuhn ausgebrütet!". In: Julia Danielczyk / Isabella Wasner-Peter [Hg.]: "Heut' muß der Tisch sich völlig bieg'n". Wiener Küche und ihre Kochbücher. Wien: Mandelbaum 2007, S. 108