Erwin Kerber: Unterschied zwischen den Versionen

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Kerber Erwin, * 30. Dezember 1891 Salzburg, † 24. Februar 1943 Salzburg, Jurist, Sohn eines Verlagsbuchhändlers. Studierte Jus an den Universitäten Wien und Innsbruck, leistete 1914-1918 Wehrdienst und wurde nach Studienabschluß (Dr. jur. 1919 Wien) Sekretär der Salzburger Festspielhausgemeinde (später Geschäftsführer) und Mitbegründer der Salzburger Festspiele.  
 
Kerber Erwin, * 30. Dezember 1891 Salzburg, † 24. Februar 1943 Salzburg, Jurist, Sohn eines Verlagsbuchhändlers. Studierte Jus an den Universitäten Wien und Innsbruck, leistete 1914-1918 Wehrdienst und wurde nach Studienabschluß (Dr. jur. 1919 Wien) Sekretär der Salzburger Festspielhausgemeinde (später Geschäftsführer) und Mitbegründer der Salzburger Festspiele.  
  
1933 berief ihn Clemens Krauss als Direktionsrat (leitender juridischer Beamter der Direktionskanzlei) an die Wiener Staatsoper; 1935 wurde er Verwaltungsdirektor. 1936-1940 war er (nach dem Abgang von Krauss nach Berlin und einer kurzen zweiten Direktion [[Felix Weingartner|Felix von Weingartners]]) Direktor der Staatsoper (in dieser Zeit betätigte er sich auch als Regisseur und Textbearbeiter); in musikalischen Belangen stützte er sich auf [[Bruno Walter]] und [[Hans Knappertsbusch]], die langfristige Gastverträge besaßen. Er führte die Oper mit sicherer Hand über den nationalsozialistischen Umbruch 1938 hinweg, verlor jedoch zahlreiche Dirigenten und Sänger, die das Haus unfreiwillig oder freiwillig verließen (Bruno Walter, [[josef Alois Krips|Josef Krips]]; [[Rosette Anday]], [[Lotte Lehmann]], [[Richard Tauber]] und andere). Er vermochte jedoch die empfindlichen Lücken durch neue Engagements zu füllen ([[Hilde Konetzni]], [[Maria Reining]], [[Esther Réthy]]; [[Herbert Alsen]], [[Anton Dermota]], [[Karl Friedrich]], [[Ludwig Hofmann (Opernsänger)]], [[Karl Kamann]], [[Alfred Poell]], [[Paul Schöffler]], [[Set Svanholm]] und andere); als Regisseur debütierte 1940 Oscar Fritz Schuh. 1942 ging Kerber als Intendant ans Salzburger Landestheater.
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1933 berief ihn Clemens Krauss als Direktionsrat (leitender juridischer Beamter der Direktionskanzlei) an die Wiener Staatsoper; 1935 wurde er Verwaltungsdirektor. 1936-1940 war er (nach dem Abgang von Krauss nach Berlin und einer kurzen zweiten Direktion [[Felix Weingartner|Felix von Weingartners]]) Direktor der Staatsoper (in dieser Zeit betätigte er sich auch als Regisseur und Textbearbeiter); in musikalischen Belangen stützte er sich auf [[Bruno Walter]] und [[Hans Knappertsbusch]], die langfristige Gastverträge besaßen. Er führte die Oper mit sicherer Hand über den nationalsozialistischen Umbruch 1938 hinweg, verlor jedoch zahlreiche Dirigenten und Sänger, die das Haus unfreiwillig oder freiwillig verließen (Bruno Walter, [[josef Alois Krips|Josef Krips]]; [[Rosette Anday]], [[Lotte Lehmann]], [[Richard Tauber]] und andere). Er vermochte jedoch die empfindlichen Lücken durch neue Engagements zu füllen ([[Hilde Konetzni]], [[Maria Reining]], [[Esther Réthy]]; [[Herbert Alsen]], [[Anton Dermota]], [[Karl Friedrich]], [[Ludwig Hofmann (Opernsänger)]], [[Karl Kamann]], [[Alfred Poell (Sänger)|Alfred Poell]], [[Paul Schöffler]], [[Set Svanholm]] und andere); als Regisseur debütierte 1940 Oscar Fritz Schuh. 1942 ging Kerber als Intendant ans Salzburger Landestheater.
  
 
== Literatur ==
 
== Literatur ==

Version vom 20. Oktober 2014, 09:08 Uhr

Daten zur Person
Personenname Kerber, Erwin
Abweichende Namensform
Titel Dr. iur.
Geschlecht männlich
PageID 3654
GND
Wikidata
Geburtsdatum 30. Dezember 1891
Geburtsort Salzburg
Sterbedatum 24. Februar 1943
Sterbeort Salzburg
Beruf Beamter, Theaterdirektor
Parteizugehörigkeit
Ereignis
Nachlass/Vorlass
Objektbezug
Quelle Felix Czeike: Historisches Lexikon Wien, Gedenktage, Gedenktage
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Recherche
Letzte Änderung am 20.10.2014 durch WIEN1.lanm09mer
Begräbnisdatum
Friedhof
Grabstelle

Es wurden noch keine Adressen zu dieser Person erfasst!

Familiäre Beziehung
Berufliche Beziehung
Beziehung, Bekanntschaft, Freundschaft

  • Direktor der Wiener Staatsoper )

Kerber Erwin, * 30. Dezember 1891 Salzburg, † 24. Februar 1943 Salzburg, Jurist, Sohn eines Verlagsbuchhändlers. Studierte Jus an den Universitäten Wien und Innsbruck, leistete 1914-1918 Wehrdienst und wurde nach Studienabschluß (Dr. jur. 1919 Wien) Sekretär der Salzburger Festspielhausgemeinde (später Geschäftsführer) und Mitbegründer der Salzburger Festspiele.

1933 berief ihn Clemens Krauss als Direktionsrat (leitender juridischer Beamter der Direktionskanzlei) an die Wiener Staatsoper; 1935 wurde er Verwaltungsdirektor. 1936-1940 war er (nach dem Abgang von Krauss nach Berlin und einer kurzen zweiten Direktion Felix von Weingartners) Direktor der Staatsoper (in dieser Zeit betätigte er sich auch als Regisseur und Textbearbeiter); in musikalischen Belangen stützte er sich auf Bruno Walter und Hans Knappertsbusch, die langfristige Gastverträge besaßen. Er führte die Oper mit sicherer Hand über den nationalsozialistischen Umbruch 1938 hinweg, verlor jedoch zahlreiche Dirigenten und Sänger, die das Haus unfreiwillig oder freiwillig verließen (Bruno Walter, Josef Krips; Rosette Anday, Lotte Lehmann, Richard Tauber und andere). Er vermochte jedoch die empfindlichen Lücken durch neue Engagements zu füllen (Hilde Konetzni, Maria Reining, Esther Réthy; Herbert Alsen, Anton Dermota, Karl Friedrich, Ludwig Hofmann (Opernsänger), Karl Kamann, Alfred Poell, Paul Schöffler, Set Svanholm und andere); als Regisseur debütierte 1940 Oscar Fritz Schuh. 1942 ging Kerber als Intendant ans Salzburger Landestheater.

Literatur

  • Österreichisches biographisches Lexikon 1815 – 1950. Hg. von der Österreichischen Akademie der Wissenschaften. Wien: Verlag der Österreichischen Akademie der Wissenschaften / Wien/Graz: Böhlau 1954 - lfd.
  • Franz Hadamowsky / Alexander Witeschnik: Hundert Jahre Wiener Oper am Ring [Jubiläumsausstellung]. Wien: Aktionskomitee 100 Jahr-Feier d. Wiener Staatsoper 1969, S. 148 ff.
  • Marcel Prawy: Geschichte und Geschichten der Wiener Staatsoper. Wien [u.a.]: Molden 1969, Register
  • Salzburger Volksblatt 13.03.1942, 25.02.1943
  • Neues Wiener Tagblatt 26.02.1943