Erstes Kaffeehaus

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Daten zum Bauwerk
Art des Bauwerks Sonstiges„Sonstiges“ befindet sich nicht in der Liste (Gebäude, Brücke, Denkmal, Sakralbau, Synagoge, Katholische Kirche, Brunnen, Kunst im öffentlichen Raum, Sakrale Freiplastik, Bad, ...) zulässiger Werte für das Attribut „Art des Bauwerks“.
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Quelle Felix Czeike: Historisches Lexikon Wien
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Letzte Änderung am 19.10.2014 durch DYN.patricktavernar
  • 2., Volksprater
  • Nr.: 14 (Bezirk: Prater, 1786, bis: 1871)
  • Nr.: 4 (Bezirk: Prater, 1871, bis: 1945)


Erstes Kaffeehaus, (2, Prater, Hauptallee, Nummer 4 [alt Nummer 14]). Es wurde (gemeinsam mit dem Zweiten und Dritten Kaffeehaus) spätestens 1787 (wahrscheinlich 1786) errichtet (Erwähnung bei de Luca), als sich nach der Öffnung des Praters durch Joseph II. (1766) die Hauptallee zu einer beliebten Promenade entwickelte und daher Etablissements entstanden. Das Erste Kaffeehaus wird 1799 von Franz Anton de Paula Gaheis genau beschrieben. 1802 kennen wir es unter der Bezeichnung "Jüngling Coffe Haus" (Bezeichnung in den Eipeldauer-Briefen). 1811 wurde das Kaffeehaus, das über eine große Musikbühne verfügte (die in damaliger Ermangelung geeigneter Konzertsäle auch diesen Zweck erfüllte), durch eine Restauration erweitert. 1814 trat Ludwig van Beethoven mit seinem B-Dur-Trio das letzte Mal öffentlich als Pianist auf, am 1. Mai 1824 konzertierte hier Josef Lanner. 1821 beschädigten ein Brand, 1830 eine Überschwemmung das Kaffeehaus (es "ragte wie ein Schiff aus den Fluten"). 1866 übernahm der Pächter der Dreherschen Bierhalle, Anton Vogelsang, das Kaffeehaus ("Vogelsangs Bierhalle") und veranstaltete Militärkonzerte. 1898 gastierte das Internationale Varieté Brahma, 1902 veranstaltete die Urania Vorträge, ab 1914 produzierten sich Volkssänger. 1922 wurde in den Räumlichkeiten das "Hauptallee-Kasino" (Cabaret mondaine) eröffnet. 1923 konzertierte hier die Kapelle Geiger, in den 30er Jahren wurde das Lokal von Rummy-, Bridge- und Tischtennisspielern frequentiert. Hinter dem Kaffeehaus lag bis ins dritte Viertel des 19. Jahrhunderts das Wirtshaus "Zum goldenen Ochsen" (Prater Nummer 5; Zur Praterfee), das zeitweise gemeinsam mit dem Zweiten Kaffeehaus bewirtschaftet wurde, etwas abseits das Wirtshaus "Zum braunen Hirschen" (Prater Nummer 6).

Literatur

  • Hans Pemmer / Ninni Lackner: Der Prater einst und jetzt. Leipzig / Wien: Deutscher Verlag für Jugend und Volk 1935, S. 105 ff.
  • Hans Pemmer / Ninni Lackner: Der Prater. Von den Anfängen bis zur Gegenwart. Wien, München: Jugend & Volk 1974 (Wiener Heimatkunde), S. 261 ff.
  • Czeike: Wien in alten Ansichtskarten 2/20, S. 58 f.
  • Franz Gaheis: Wanderungen und Spazierfahrten in die Gegenden um Wien. 1799, S. 185 f.
  • Franz Gaheis: Wanderungen und Spazierfahrten in die Gegenden um Wien 3. 1808, S. 74
  • Adolf Schmidl: Wiens Umgebungen 2 (1838), S. 24 f.
  • Gustav Gugitz: Das Wiener Kaffeehaus. Ein Stück Kultur- und Lokalgeschichte. Wien: Dt. Verlag für Jugend und Volk 1940, Register
  • Katalog der Beethoven-Zentenarausstellung. 1927, S. 4
  • Gustav Gugitz: Bibliographie zur Geschichte und Stadtkunde von Wien. Hg. vom Verein für Landeskunde von Niederösterreich und Wien. Band 4: Profane Topographie nach den 21 Bezirken (2. - 21. Bezirk). Wien: Jugend & Volk 1958, S. 20