Emmy Zweybrück: Unterschied zwischen den Versionen

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Emmy Zweybrück-Prochaska, * 4. April 1890, † 3. Juni 1956 New York, Künstlerin, Kunstgewerblerin
 
Emmy Zweybrück-Prochaska, * 4. April 1890, † 3. Juni 1956 New York, Künstlerin, Kunstgewerblerin
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==Biografie==
 
==Biografie==
  
Am 4. April 1890 wurde Emma Zweybrück als Tochter von Emma Anna, geb. Wisinger (1854–1914) und Moritz Zweybrück (1848–1907) in Wien geboren.  
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Emmy Zweybrück war die Tochter von Moritz Zweybrück und Emma Anna, geborene Wisinger. Von 1908 bis 1913 studierte sie an der [[Kunstgewerbeschule]]. [[Rudolf von Larisch]] (Fachklasse Schrift und Heraldik), [[Anton Kenner]], [[Oskar Strnad]], [[Koloman Moser]] (Fachklasse Malerei) und [[Rosalia Rothansl]] (Werkstätte Textil) gehörten zu ihren Lehrern. Sie spezialisierte sich auf Stoffmuster, Tapeten, Schmuck- und Packpapiere, Visitenkarten und Werbeanzeigen. Bereits während ihrer Studienzeit entwarf sie Postkarten für die [[Wiener Werkstätte]]. 1912 und 1914 gab sie auch einen Fächer, ein Kissen und einen Schal bei der Wiener Werkstätte in Kommission.
  
Nach Abschluss der schulischen Ausbildung begann sie 1908 ein fünfjähriges Studium an der [[Kunstgewerbeschule]] Wien. Zu ihren Lehrern zählten u. a. der Typograf und Grafikdesigner Rudolf von Larisch, der Maler und Designer [[Koloman Moser]] sowie die Textildesignerin Rosalia Rothansl.
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1914 heiratete sie den Juristen Ernst Prochaska. Bereits 1915 gründete sie eine kunstgewerbliche Privatlehranstalt in der 8., Langegasse 7/2, die sie an ihre Werkstätte angliederte. In ihrer Schule unterrichtete unter anderen auch die Typografin [[Hertha Larisch|Hertha Larisch-Ramsauer]], die Ehefrau von Rudolf von Larisch.  
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Zudem lieferte sie an unterschiedliche Firmen Entwürfe. Für die Wiener Firmen Max Schmidt entwarf sie Tapeten, für Aida und Altmann & Kühne entwarf sie Packpapier und für die Vereinigten Werkstätten München Stoffmuster und Packpapier.  
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Sie stellte auf zahlreichen Ausstellungen aus, auf der Internationalen Kunstausstellung in Paris 1925 wurde ihr für ihre Entwürfe die Goldmedaille verliehen.
  
Emmy Zweybrück spezialisierte sich auf das Entwerfen von Stoffmustern, Tapeten, Schmuck- und Packapieren sowie Visitenkarten und Werbeanzeigen. Für die [[Wiener Werkstätte]] entwarf sie Postkarten und textile Objekte, wie Fächer, Kissen, Taschen und Schals. Von ihr sind auch Entwürfe für Kinderspielzeug und Illustrationen von Kinderbüchern überliefert.  
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In den 30er Jahren fertigte sie für den Verlag Otto Beyer in Leipzig Illustrationen für Kinderbücher. Ab 1931 unternahm sie zudem Vortragsreisen in die USA, wo sie über das österreichische Kunstgewerbe referierte und unterrichtete dort an der International School of Arts. Nach der Auflösung ihrer Werkstätte und Schule emigrierte sie 1939 nach New York. Auch in der Emigration war sie noch künstlerisch tätig und entwarf Gebrauchsgrafiken etwa für Macy´s und Rena Rosenthal.
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1943 war sie als Leiterin der Prang Textile Studios der American Crayon Company tätig und war ab den 1950er Jahren Herausgeberin der American Crayon Zeitschrift "Everyday Art". Zweybrück war nicht nur Mitglied beim Deutschen und [[Österreichischer Werkbund|Österreichischen Werkbund]], bei der Vereinigung der Künstlerinnen Österreichs und der Wiener Frauenkunst, sondern auch beim American Institute of Grapic Arts und der National Art Education Association.  
  
1913 eröffnete sie die Werkstätte Emmy Zweybrück. 1914 heiratete sie den promovierten Juristen Ernst Prochaska.
 
Ihrer Werkstätte gliederte sie 1915 die Kunstgewerbliche Privatlehranstalt Emmy Zweybrück-Prochaska an. Die private Schule bot eine Ausbildung auf allen Gebieten des Kunstgewerbes mit Schwerpunkt Textildesign und Spielzeuggestaltung an. In der Lehranstalt war auch die Typografin Hertha Larisch-Ramsauer, die Ehefrau ihres Lehrers Rudolf von Larisch tätig. Die Firma Zweybrück arbeitete in der Zwischenkriegszeit u. a. für die Vereinigten Werkstätten München, die Wiener Tapetenmanufaktur Max Schmidt und die Papierfabriken Aida und Altmann & Kühne.
 
  
Emmy Zweybrück hielt Anfang der 1930er Jahre in den Vereinigten Staaten zahlreiche Vorträge über das österreichische Kunstgewerbe. Für die von Elma Pratt gegründete International School of Arts leitete sie gemeinsam mit Joseph Binder die Wiener Ateliers der Schule und unterrichtete die amerikanischen Studenten.       In dieser Zeit arbeitete sie mit dem Verlag Otto Beyer in Leipzig zusammen und fertigte für Kinderbücher Illustrationen an.
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==Quellen==
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*[https://anno.onb.ac.at/cgi-content/anno?aid=oed&datum=19341215&seite=2&zoom=33&query=%22emmy%2Bzweybr%C3%BCck%22&ref=anno-search ANNO: der Spielzeugschrank. Von Emmy Zweybrück und Edwin Redslob. In: Oedenburger Zeitung, 15.12.1934, S. 2]
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*[https://anno.onb.ac.at/cgi-content/anno-plus?aid=dmw&datum=1930&page=56&size=45&qid=NRLU2I4IFS4DGMLFUEYNMF4OEZ84I2 ANNO: Aus der Werkstätte einer Frau. In: Moderne Welt, 1930, S. 16]
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*[https://anno.onb.ac.at/cgi-content/anno-plus?aid=oin&datum=1928&page=128&size=45&qid=UPDHW2Y9VEN84SGJ7FDG4GFPWROSAT ANNO: Weihnachtsschau im Künstler. In: Die Österreicherin, 1928, S. 2]
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*[https://anno.onb.ac.at/cgi-content/anno?aid=nfp&datum=19230510&seite=8&zoom=33&query=%22emmy%2Bzweybr%C3%BCck%22&ref=anno-search Kunstgewerbliche Ausstellung in der Schule und Werkstätte Emmy Zweybrück-Prochaska. In: Neue Freie Presse, 10.05.1923, S. 8]
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*[https://anno.onb.ac.at/cgi-content/anno-plus?aid=frs&datum=1914&page=9&size=45&qid=A4Y3TP0D7MYT4MDA8BXZEJ2BT7EKBL ANNO: Graphische Ausstellung im Neuen Frauenklub. In: Österreichische Frauenrundschau, 1914, S. 9]
  
1939 emigrierte die Familie nach Auflösung der Werkstätte und der Lehranstalt Zweybrück-Prochaska in die Vereinigten Staaten. In Amerika entwarf sie u. a. Gebrauchsgrafik für das Warenhaus Macy’s und Rena Rosenthal. 1943 übernahm sie die Prang Textile Studios der American Crayon Company. Im Jahr 1945 richtete sie im Rockefeller Center in New York ein Demonstrationsstudio ein. Anfang der 1950er Jahre war sie als Herausgeberin der American Crayon Zeitschrift Everyday Art tätig.
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==Literatur==
 
 
Am 3. Juni 1956 starb Emmy Zweybrück-Prochaska in New York.
 
  
==Literatur==
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*Christoph Thun-Hohenstein / Anne-Katrin Rossberg / Elisabeth Schmuttermeier [Hrsg.]: Die Frauen der Wiener Werkstätte. Basel: Birkhäuser 2020, S. 279
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*[https://de.wikipedia.org/wiki/Emmy_Zweybr%C3%BCck Wikipedia: Emmy Zweybrück] [Stand: 29.01.2024]
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*[http://biografia.sabiado.at/zweybrueck-prochaska-emmy/ biografiA: Zweybrück-Prochaska Emmy] [Stand: 29.01.2024]
  
*Anne-Katrin Rossberg / Elisabeth Schmuttermeier / Christoph Thun-Hohenstein [Hrsg.]: Die Frauen der Wiener Werkstätte. Basel: Birkhäuser 2020, S. 279]
 
  
 
==Weblinks==
 
==Weblinks==
 
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*[https://sammlung.mak.at/sammlung_online?&q=Emmy%20Zweybr%C3%BCck MAK Online-Sammlung: Emmy Zweybrück]
*[https://de.wikipedia.org/wiki/Emmy_Zweybr%C3%BCck Wikipedia: Emmy Zweybrück]
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*[http://sammlung.dieangewandte.at/jart/prj3/angewandte_sammlungen/data/uploads/Emmy_Zweybrueck.pdf Sammlung die Angewandte: Emmy Zweybrück]
*[https://sammlung.mak.at/sammlung_online?&q=Emmy%20Zweybr%C3%BCck MAK Online Sammlung: Emmy Zweybrück
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*[https://genialedilettanten.de/emmy-zweybrueck-prochaska/ Geniale Dilettanten: "Denn wir wollen und können uns doch nicht dem Geist der Zeit verschließen".]  [Stand: 29.01.2024]
 
 
 
 
 
 
 
 
  
  
== Weblinks ==
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Emmy Zweybrück im [https://search.wienbibliothek.at/primo-explore/search?vid=WBR&mode=advanced&query=creator,contains,1026340144 Katalog der Wienbibliothek im Rathaus].
[http://sammlung.dieangewandte.at/jart/prj3/angewandte_sammlungen/data/uploads/Emmy_Zweybrueck.pdf Sammlung die Angewandte: Emmy Zweybrück]
 

Aktuelle Version vom 29. Januar 2024, 16:15 Uhr

Daten zur Person
Personenname Zweybrück, Emmy
Abweichende Namensform Zweybrück-Prochaska, Emmy; Zweybrück-Prochaska, Emma; Zweybrück, Emmi; Prochaska, Emma
Titel
Geschlecht weiblich
PageID 37497
GND 1026340144
Wikidata Q59653316
Geburtsdatum 4. April 1890
Geburtsort Wien
Sterbedatum 3. Juni 1956
Sterbeort New York
Beruf Kunstgewerblerin, Künstlerin
Parteizugehörigkeit
Ereignis
Nachlass/Vorlass
Objektbezug Wiener Werkstätte
Quelle Gedenktage
Export RDF-Export (Resource Description Framework) RDF
Recherche
Letzte Änderung am 29.01.2024 durch WIEN1.lanm09ua1
Begräbnisdatum
Friedhof
Grabstelle
Familiäre Beziehung
Berufliche Beziehung
Beziehung, Bekanntschaft, Freundschaft

Emmy Zweybrück-Prochaska, * 4. April 1890, † 3. Juni 1956 New York, Künstlerin, Kunstgewerblerin


Biografie

Emmy Zweybrück war die Tochter von Moritz Zweybrück und Emma Anna, geborene Wisinger. Von 1908 bis 1913 studierte sie an der Kunstgewerbeschule. Rudolf von Larisch (Fachklasse Schrift und Heraldik), Anton Kenner, Oskar Strnad, Koloman Moser (Fachklasse Malerei) und Rosalia Rothansl (Werkstätte Textil) gehörten zu ihren Lehrern. Sie spezialisierte sich auf Stoffmuster, Tapeten, Schmuck- und Packpapiere, Visitenkarten und Werbeanzeigen. Bereits während ihrer Studienzeit entwarf sie Postkarten für die Wiener Werkstätte. 1912 und 1914 gab sie auch einen Fächer, ein Kissen und einen Schal bei der Wiener Werkstätte in Kommission.

1914 heiratete sie den Juristen Ernst Prochaska. Bereits 1915 gründete sie eine kunstgewerbliche Privatlehranstalt in der 8., Langegasse 7/2, die sie an ihre Werkstätte angliederte. In ihrer Schule unterrichtete unter anderen auch die Typografin Hertha Larisch-Ramsauer, die Ehefrau von Rudolf von Larisch. Zudem lieferte sie an unterschiedliche Firmen Entwürfe. Für die Wiener Firmen Max Schmidt entwarf sie Tapeten, für Aida und Altmann & Kühne entwarf sie Packpapier und für die Vereinigten Werkstätten München Stoffmuster und Packpapier. Sie stellte auf zahlreichen Ausstellungen aus, auf der Internationalen Kunstausstellung in Paris 1925 wurde ihr für ihre Entwürfe die Goldmedaille verliehen.

In den 30er Jahren fertigte sie für den Verlag Otto Beyer in Leipzig Illustrationen für Kinderbücher. Ab 1931 unternahm sie zudem Vortragsreisen in die USA, wo sie über das österreichische Kunstgewerbe referierte und unterrichtete dort an der International School of Arts. Nach der Auflösung ihrer Werkstätte und Schule emigrierte sie 1939 nach New York. Auch in der Emigration war sie noch künstlerisch tätig und entwarf Gebrauchsgrafiken etwa für Macy´s und Rena Rosenthal. 1943 war sie als Leiterin der Prang Textile Studios der American Crayon Company tätig und war ab den 1950er Jahren Herausgeberin der American Crayon Zeitschrift "Everyday Art". Zweybrück war nicht nur Mitglied beim Deutschen und Österreichischen Werkbund, bei der Vereinigung der Künstlerinnen Österreichs und der Wiener Frauenkunst, sondern auch beim American Institute of Grapic Arts und der National Art Education Association.


Quellen

Literatur


Weblinks


Emmy Zweybrück im Katalog der Wienbibliothek im Rathaus.