Die Hölle: Unterschied zwischen den Versionen

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Version vom 27. Mai 2014, 20:18 Uhr

Daten zur Organisation
Art der Organisation
Datum von 1906
Datum bis
Benannt nach
Prominente Personen
PageID 2000
GND
WikidataID
Objektbezug
Quelle Felix Czeike: Historisches Lexikon Wien
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Letzte Änderung am 27.05.2014 durch WIEN1.lanm08w13
  • 6., Magdalenenstraße 8
  • 6., Linke Wienzeile 6

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48° 11' 46.75" N, 16° 21' 16.76" E  zur Karte im Wien Kulturgut

Die Hölle (6, Magdalenenstraße 8 [Linke Wienzeile 6, Keller unter dem Theater an der Wien]), Kabarett. Am 7. Oktober 1906, wenige Jahre nach dem Neubau des Vorderhauses des Theaters, eröffneten die Brüder Siegmund (Angehöriger des Theaters an der Wien) und Leopold Natzler (aus dem Ensemble des Raimundtheaters) mit Edmund Eyslers Einakt-Operette „Phryne" (Libretto von Robert Bodansky und Fritz Grünbaum) ein Kabarett, das Heinrich Lefler, Ludwig Graf und Josef Urban ausgestattet hatten. Der Misserfolg von Felix Saltens „Jung-Wiener Theater", das 1901 in diesen Räumen gespielt hatte, führte von Anfang an zur bewussten Ausschaltung aller avantgardistischen (das heißt literarischen) Ambitionen. Das monatlich wechselnde Programm war das einer Kammerspielbühne der Operette (Einakt-Operetten, Singspiele); ab 5. Jänner 1907 wurde Franz Lehärs Operetteneinakter „Mytislav der Moderne" gespielt. Der Pianist Bela Laszky mit seiner Gattin Mella Mars (einem Star der „Hölle"; beide traten ab 1910 in der Fledermaus auf) und bekannte Darsteller (darunter Heinrich Eisenbach, der junge Fritz Grünbaum und später auch Rudolf Oesterreicher) sicherten dem Kabarett Erfolg. Im Sommer 1907 wurden die Räumlichkeiten neu gestaltet; es konferierten nun Theo Körner und Egon Friedell. 1909 schrieb und komponierte Ralph Benatzky Chansons für das Kabarett, 1909/1910 war er dessen musikalischer Leiter. 1910 erhielt "Die Hölle" Konkurrenz durch die im Nachbarhaus erfolgte Eröffnung des Kabaretts „Himmel". "Die Hölle" wurde am Ende des Ersten Weltkriegs (1918) geschlossen, erstand jedoch in den 1920er Jahren nochmals (zum Ensemble gehörten auch Fritz Heller und Stella Kadmon). Nach dem Zweiten Weltkrieg, als das Operngebäude zerstört und die Staatsoper das Theater an der Wien als Ausweichbühne benützte, verwendete Erika Hanka die Räumlichkeiten als Probenraum für das Staatsopernballett. Im Zuge der Umgestaltung des Theaters durch die Stadt Wien (1962; Musicalbühne) wurden in den Räumlichkeiten die Pausenräume für die Parterrebesucher installiert (Stuckdekorationen von Hilde Schmidt-Jesser; Bronzebüsten von Lehár, Kalman und Marischka).

Literatur

  • Hans Veigl [Hg.]: Luftmenschen spielen Theater. Jüdisches Kabarett in Wien 1890-1938. [Wien]: Kremayr & Scheriau 1992
  • Hans Veigl: Lachen im Keller. Von den Budapestern zum Wiener Werkel. Kabarett und Kleinkunst in Wien. Wien: Löcker 1986, S. 36 ff.
  • Das Wiener Heimatbuch – Mariahilf. Hg. von der Arbeitsgemeinschaft des Mariahilfer Heimatmuseums. Wien: Austria Press 1963 S. 198