Detailmarkthalle: Unterschied zwischen den Versionen

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===='''1)''' 1, Zedlitzgasse 6, Cobdengasse 2, Liebenberggasse 5, Stubenbastei 5 (Detailmarkthalle nächst dem Stubentor)====
 
===='''1)''' 1, Zedlitzgasse 6, Cobdengasse 2, Liebenberggasse 5, Stubenbastei 5 (Detailmarkthalle nächst dem Stubentor)====
erbaut nach Plänen des Stadtbauamts (Georg Haussmann) durch die Gemeinde Wien 1870/1871 (Eröffnung 1. August 1871). Durch den Bau der [[Neuen Fleischhalle]] und der [[Viktualienhalle]] verlor die Halle an Bedeutung. Deshalb wurden 1901 Teile des Objekts dem [[Hagenbund]] überlassen (Eröffnung der 1. Ausstellung am 28. Jänner 1902; [[Zedlitzhalle]]). 1903 wurde in einem anderen Teil des Gebäudes eine Transformatoren- und Schaltstation eingerichtet. Ab 1926 wurde der Rest der Halle als Autogarage genutzt. Im Zweiten Weltkrieg wurde die Halle beschädigt, am 19. August 1965 die Abbruchgenehmigung erteilt. 1969/1970 entstand auf diesem Areal das [[Umspannwerk Zedlitzgasse]].  
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erbaut nach Plänen des Stadtbauamts (Georg Haussmann) durch die Gemeinde Wien 1870/1871 (Eröffnung 1. August 1871). Durch den Bau der [[Neue Fleischhalle|Neuen Fleischhalle]] und der [[Viktualienhalle]] verlor die Halle an Bedeutung. Deshalb wurden 1901 Teile des Objekts dem [[Hagenbund]] überlassen (Eröffnung der 1. Ausstellung am 28. Jänner 1902; [[Zedlitzhalle (1)|Zedlitzhalle]]). 1903 wurde in einem anderen Teil des Gebäudes eine Transformatoren- und Schaltstation eingerichtet. Ab 1926 wurde der Rest der Halle als Autogarage genutzt. Im Zweiten Weltkrieg wurde die Halle beschädigt, am 19. August 1965 die Abbruchgenehmigung erteilt. 1969/1970 entstand auf diesem Areal das [[Umspannwerk Zedlitzgasse]].  
  
 
===='''2)''' 6, Esterházygasse 24====
 
===='''2)''' 6, Esterházygasse 24====

Version vom 21. November 2013, 12:09 Uhr

Daten zum Eintrag
Datum von
Datum bis
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Quelle Felix Czeike: Historisches Lexikon Wien
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Letzte Änderung am 21.11.2013 durch WIEN1.lanm08w14

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Detailmarkthalle. Der Bau der ersten Markthalle in Wien erfolgte nach Pariser Vorbild (Eisen-Glas-Konstruktionen; 1, Zedlitzgasse 6 [siehe unten Nummer 1]). Die Detailmarkthalle 6, Esterházygasse 24, entstand durch Umbau (siehe unten Nummer 2). Um klimatisch bedingte wärmetechnische Nachteile zu vermeiden, entwickelte das Wiener Stadtbauamt (Baurat Friedrich Paul) ein neues System, nach dem noch 1879 vier Hallen geplant und 1880 eröffnet wurden [siehe unten Nummer 3-6].

Hallen

1) 1, Zedlitzgasse 6, Cobdengasse 2, Liebenberggasse 5, Stubenbastei 5 (Detailmarkthalle nächst dem Stubentor)

erbaut nach Plänen des Stadtbauamts (Georg Haussmann) durch die Gemeinde Wien 1870/1871 (Eröffnung 1. August 1871). Durch den Bau der Neuen Fleischhalle und der Viktualienhalle verlor die Halle an Bedeutung. Deshalb wurden 1901 Teile des Objekts dem Hagenbund überlassen (Eröffnung der 1. Ausstellung am 28. Jänner 1902; Zedlitzhalle). 1903 wurde in einem anderen Teil des Gebäudes eine Transformatoren- und Schaltstation eingerichtet. Ab 1926 wurde der Rest der Halle als Autogarage genutzt. Im Zweiten Weltkrieg wurde die Halle beschädigt, am 19. August 1965 die Abbruchgenehmigung erteilt. 1969/1970 entstand auf diesem Areal das Umspannwerk Zedlitzgasse.

2) 6, Esterházygasse 24

Adaptierung der ehemaligen Esterházyschen Reitschule (Eröffnung 1. Dezember 1877).

3) 1, Stadiongasse 11, Rathausstraße 1, Doblhoffgasse 10, Landesgerichtsstraße 2 (Detailmarkthalle am Paradeplatz)

erbaut 1880 nach Plänen des Stadtbauamts (Friedrich Paul) durch die Gemeinde Wien (Eröffnung 23. Oktober). Nach schweren Kriegsschäden wurde die Halle 1949-1954 durch Robert Kotas stark verändert und in ein Kino umgebaut („Forum-Kino"); in den Obergeschossen wurden Büroräume eingerichtet (unter anderem Presseforum des Magistrats). Am 2. November 1972 wurde eine Abbruchgenehmigung erteilt. Auf dem Areal entstand das Elektronische Datenverarbeitungszentrum des Wiener Magistrats; zusätzlich wurde die Verwaltungsakademie des Magistrats hier untergebracht.

4) 4, Phorusplatz 5, Mittersteig 19, Phorusgasse 13, Ziegelofengasse 8 (Phorushalle; später Blumenmarkt)

erbaut nach Plänen des Stadtbauamts (Friedrich Paul) durch die Gemeinde Wien 1879/1880 (Eröffnung November 1880; abgebrochen 1976); heute Pensionistenheim.

5) 7, Burggasse 78-80, Neustiftgasse 89-91 (Detailmarkthalle für den 7. Bezirk)

erbaut nach Plänen des Stadtbauamts (Friedrich Paul) durch die Gemeinde Wien 1879/1880 (Eröffnung November 1880). Die Halle wurde 1955/1956 abgebrochen und durch ein Wohnhaus der Gemeinde Wien (Neustiftgasse) beziehungsweise eine Parkanlage (Burggasse) ersetzt.

6) 9, Nußdorfer Straße 22, Alserbachstraße 1-3, Kapellengasse 2-4 (Detailmarkthalle für den 9. Bezirk)

erbaut nach Plänen des Stadtbauamts (Friedrich Paul) durch die Gemeinde Wien 1879/1880 (Eröffnung 23. Oktober 1880).

Literatur

  • Renate Wagner-Rieger [Hg.]: Die Ringstraße. Bild einer Epoche. Die Erweiterung der Inneren Stadt Wien unter Kaiser Franz Joseph. Band 11. Wiesbaden: Steiner 1981, S. 217 ff.
  • Paul Kortz: Wien am Anfang des 20. Jahrhunderts. Ein Führer in technischer und künstlerischer Richtung. Hg. vom Oesterreichischen Ingenieur und Architekten-Verein. Band 1. Wien: Gerlach & Wiedling 1905, S. 370
  • Technischer Führer durch Wien. Hg. vom Österreichischen Ingenieur- und Architekten-Verein. Red. von Martin Paul. Wien: Gerlach & Wiedling 1910, S. 240 ff., 531
  • Emil Winkler: Technischer Führer durch Wien. Wien: Lehmann & Wentzel 1873, S. 209 ff.
  • J. G. Steudel, Referat der Kommission für die Errichtung von Markthallen in Wien. o. J.
  • Wien 1848-1888. Denkschrift zum 2. December 1888. 2 Bände. Wien: Konegen in Comm. 1888, S. 313
  • Eduard Besnier de la Pontonerie: Hallen und Märkte von Wien. 1871
  • Friedrich Paul: Die Detail-Markthallen in Wien. In: Allgemeine Bauzeitung. Band 50 Hg. von Ludwig, Heinrich und Emil Förster. Wien: Förster [u.a.] 1885, S. 31 f.
  • Robert Weissenberger: Wiener Nutzbauten des 19. Jahrhunderts als Beispiele zukunftsweisenden Bauens. Wien [u.a.]: Jugend & Volk 1977 (Wiener Schriften, 38), S. 112 f.
  • Gustav Gugitz: Bibliographie zur Geschichte und Stadtkunde von Wien. Hg. vom Verein für Landeskunde von Niederösterreich und Wien. Band 2: Die Gemeinde, ihre Verwaltung und sozialen Belange, Wirtschaftsleben, Handel, Industrie, Gewerbe und Landwirtschaft, Volkskunde, Naturwissenschaft, Klimatologie, Meteorologie, Naturereignisse, Varia und Kuriosa. Wien: Jugend & Volk 1955, S. 96 f.
  • Gustav Gugitz: Bibliographie zur Geschichte und Stadtkunde von Wien. Hg. vom Verein für Landeskunde von Niederösterreich und Wien. Band 4: Profane Topographie nach den 21 Bezirken (2. - 21. Bezirk). Wien: Jugend & Volk 1958, S. 68