Christine Enghaus: Unterschied zwischen den Versionen

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Christine Enghaus (eigentlich Engehausen), * 9. Februar 1817 Braunschweig, † 29. Juni 1910 (''laut Totenbeschauprotokoll'') Wien 1, Franzensring (Dr.-Karl-Lueger-Ring) 18 (Evangelischer Friedhof Matzleinsdorf, Grab Mitte oben, Grab 38 (gemeinsam mit ihrem Gatten [[Friedrich Hebbel]]), Schauspielerin, Gatte (1846) [[Friedrich Hebbel]].  
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Christine Enghaus (eigentlich Engehausen, verehelichte Hebbel), * 9. Februar 1815 (früher fälschlich 1817) Braunschweig, † 29. Juni 1910 (laut [[Totenbeschauprotokolle|Totenbeschauprotokoll]]) Wien, [[Schauspielerin]], Gatte (26. Mai 1846 Wien) [[Friedrich Hebbel]].  
  
Trat bereits 1829 im Ballett des Braunschweiger Hoftheaters auf. 1840 wurde sie von [[Johann Ludwig Deinhard-Deinhardstein]] auf Lebenszeit ans Burgtheater engagiert.
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==Biografie==
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Christine Enghaus wuchs in einer kinderreichen Familie unter bescheidenen Verhältnissen auf. Als Halbwaisin musste sie zum Familienunterhalt beitragen und trat bereits mit sieben Jahren im Kinderballett des Braunschweiger Hoftheaters auf. Ab 1829 gehörte sie dem Ensemble dieses Hauses an und erzielte 1833 als Jungfrau von Orléans den schauspielerischen Durchbruch in Bremen. Über Oldenburg und Hamburg, wo sie ihren späteren Ehemann, den deutschen Dramatiker [[Friedrich Hebbel]], kennenlernte, kam sie 1840 an das Wiener [[Burgtheater (Institution)|Burgtheater]], engagiert von [[Johann Ludwig Deinhard-Deinhardstein]]. Dem Haus gehörte Enghaus bis 1875 an; daneben trat sie auch in Berlin und Weimar auf.
  
Sie verkörperte am besten die dramatischen Frauengestalten Hebbels (beispielsweise Judith, Iphigenie) und konnte in seinen Stücken ihre große Gestalt und ihre volltönende Stimme besonders gut einsetzen.
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Die Schauspielerin, die am 26. Mai 1846 Friedrich Hebbel in Wien heiratete, verkörperte besonders dessen dramatische Frauengestalten (beispielsweise Judith, Iphigenie) und konnte in seinen Stücken ihre große Gestalt und ihre volltönende Stimme besonders gut einsetzen. In besonderer Weise kümmerte sie sich auch um Hebbels frühere Geliebte, die Näherin Elise Lensing, die sie 1847 nach Wien holte.
  
Enghaus wohnte im Haus 8, Loidoldgasse 4, Lenaugasse 8, wo Hebbel 1846 einige Monate bei ihr logierte undd hier mit „Ein Trauerspiel in Sizilien" begann (Gedenktafel).
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2005 wurde in Wien-[[Penzing]] der [[Christine-Enghaus-Weg]] nach ihr benannt.
  
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Siehe auch: [[Hebbelwohnungen]]
  
''Neues Forschungsergebnis zum Geburtsdatum:'' Das hier beziehungsweise bei [[Friedrich Hebbel|Hebbel]] angegebene Geburtsdatum der Gattin Hebbels, Henriette Christine Engehausen (9. Februar 1817), ist eine bis in die jüngste Zeit auch von anerkannten Forschern unkorrigiert gebliebene Vermengung mit jenem ihrer Schwester Johanne Louise Christine (!) Engehausen. Eine Klärung der Sachlage erfolgte (ausgelöst durch Dr. Peter Michael Braunwarth [Österreichische Akademie der Wissenschaften, Kommision für literarische Gebrauchsformen]) durch das Hebbel-Museum (Rüdiger Möller) und das Archiv der Stadt Braunschweig. Die Geburt von Christine Enghaus, der späteren Gattin Hebbels, wurde demnach am 9. Februar 1815 ins Kirchenbuch der St.-Andreas-Gemeinde eingetragen (Taufe am 6. März 1815), diejenige ihrer Schwester hingegen am 29. August 1817 ins Kirchenbuch der St.-Magni-Gemeinde (Taufe am 28. September 1817).  
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==Quellen==
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*[http://wais.wien.gv.at//archive.xhtml?id=Akt+++++00000977ma8Invent#Akt_____00000977ma8Invent Wiener Stadt- und Landesarchiv, Hauptarchiv - Akten - Persönlichkeiten, A1: H10.1: Verlassenschaftsabhandlung Christine Hebbel]
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* [https://search.wienbibliothek.at/permalink/f/1t3elt5/WBR_alma2160369560004516 Wienbibliothek im Rathaus/Tagblattarchiv: Hebbel, Christine [Sign.: TP-018849<nowiki>]</nowiki>]
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* [https://sammlung.wienmuseum.at/suche/?iconclasses=1439661 Wien Museum Online Sammlung: hochauflösende Abbildungen zu Christine Hebbel]
  
[[Christine-Enghaus-Weg]]
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==Literatur==
 
 
==Siehe auch==
 
* [[Hebbelwohnungen]]
 
 
 
== Literatur ==
 
 
 
* Österreichisches biographisches Lexikon 1815–1950. Hg. von der Österreichischen Akademie der Wissenschaften. Wien: Verlag der Österreichischen Akademie der Wissenschaften / Wien/Graz: Böhlau 1954-lfd.
 
 
* Ludwig Eisenberg: Großes biographisches Lexikon der deutschen Bühne im XIX. Jahrhundert. Leipzig: List 1903
 
* Ludwig Eisenberg: Großes biographisches Lexikon der deutschen Bühne im XIX. Jahrhundert. Leipzig: List 1903
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* Neue Deutsche Biographie. Hg. von der Historischen Kommission bei der Bayerischen Akademie der Wissenschaften. Band 8. Berlin: Duncker & Humblot 1969, S. 159 f.
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* Rathauskorrespondenz, 28.06.1960
 
* Schauspieler des Burgtheaters, 1776 - 1976. 43. Sonderausstellung des Historischen Museums der Stadt Wien, Karlsplatz, 6. Mai bis 20. Juni 1976. Wien: Eigenverlag der Museen der Stadt Wien 1976 (Sonderausstellung des Historischen Museums der Stadt Wien, 43), S. 13
 
* Schauspieler des Burgtheaters, 1776 - 1976. 43. Sonderausstellung des Historischen Museums der Stadt Wien, Karlsplatz, 6. Mai bis 20. Juni 1976. Wien: Eigenverlag der Museen der Stadt Wien 1976 (Sonderausstellung des Historischen Museums der Stadt Wien, 43), S. 13
* Christel Seeger: Christine Hebbel-Enghaus. Eine Monographie. Diss. Univ. Wien. Wien 1965
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* Christel Seeger: Christine Hebbel-Enghaus. Eine Monographie. Diss., Univ., Wien. Wien 1965
* Rathaus-Korrespondenz. Wien: Presse- und Informationsdienst, 28.06.1960
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== Weblinks ==
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* [http://www.fembio.org/biographie.php/frau/biographie/christine-enghaus-verh.-hebbel FemBio: Christine Enghaus]
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* [https://de.wikipedia.org/wiki/Christine_Hebbel Wikipedia: Christine Hebbel]
 +
* [https://de.wikisource.org/wiki/BLK%C3%96:Hebbel-Enghaus,_Christine Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich: Hebbel-Enghaus, Christine]

Aktuelle Version vom 10. November 2023, 14:14 Uhr

Christine Enghaus
Daten zur Person
Personenname Enghaus, Christine
Abweichende Namensform Engehausen, Christine; Hebbel, Christine
Titel
Geschlecht weiblich
PageID 18270
GND 118684876
Wikidata Q98341
Geburtsdatum 9. Februar 1815
Geburtsort Braunschweig
Sterbedatum 29. Juni 1910
Sterbeort Wien
Beruf Schauspielerin
Parteizugehörigkeit
Ereignis
Nachlass/Vorlass
Objektbezug Theater, Burgtheater (Institution), Burgtheatergalerie, Schauspielerin
Quelle Felix Czeike: Historisches Lexikon Wien, Gedenktage
Export RDF-Export (Resource Description Framework) RDF
Recherche
Letzte Änderung am 10.11.2023 durch WIEN1.lanm09krs
Begräbnisdatum
Friedhof Evangelischer Friedhof Matzleinsdorf
Grabstelle Gruft 38
Bildname Christineenghaus.jpg
Bildunterschrift Christine Enghaus
  • 1., Universitätsring 18 (Sterbeadresse)
  • 8., Loidoldgasse 4 (Wohnadresse)
  • 8., Lenaugasse 8 (Wohnadresse)
Familiäre Beziehung
Berufliche Beziehung
Beziehung, Bekanntschaft, Freundschaft

Christine Enghaus (eigentlich Engehausen, verehelichte Hebbel), * 9. Februar 1815 (früher fälschlich 1817) Braunschweig, † 29. Juni 1910 (laut Totenbeschauprotokoll) Wien, Schauspielerin, Gatte (26. Mai 1846 Wien) Friedrich Hebbel.

Biografie

Christine Enghaus wuchs in einer kinderreichen Familie unter bescheidenen Verhältnissen auf. Als Halbwaisin musste sie zum Familienunterhalt beitragen und trat bereits mit sieben Jahren im Kinderballett des Braunschweiger Hoftheaters auf. Ab 1829 gehörte sie dem Ensemble dieses Hauses an und erzielte 1833 als Jungfrau von Orléans den schauspielerischen Durchbruch in Bremen. Über Oldenburg und Hamburg, wo sie ihren späteren Ehemann, den deutschen Dramatiker Friedrich Hebbel, kennenlernte, kam sie 1840 an das Wiener Burgtheater, engagiert von Johann Ludwig Deinhard-Deinhardstein. Dem Haus gehörte Enghaus bis 1875 an; daneben trat sie auch in Berlin und Weimar auf.

Die Schauspielerin, die am 26. Mai 1846 Friedrich Hebbel in Wien heiratete, verkörperte besonders dessen dramatische Frauengestalten (beispielsweise Judith, Iphigenie) und konnte in seinen Stücken ihre große Gestalt und ihre volltönende Stimme besonders gut einsetzen. In besonderer Weise kümmerte sie sich auch um Hebbels frühere Geliebte, die Näherin Elise Lensing, die sie 1847 nach Wien holte.

2005 wurde in Wien-Penzing der Christine-Enghaus-Weg nach ihr benannt.

Siehe auch: Hebbelwohnungen

Quellen

Literatur

  • Ludwig Eisenberg: Großes biographisches Lexikon der deutschen Bühne im XIX. Jahrhundert. Leipzig: List 1903
  • Neue Deutsche Biographie. Hg. von der Historischen Kommission bei der Bayerischen Akademie der Wissenschaften. Band 8. Berlin: Duncker & Humblot 1969, S. 159 f.
  • Rathauskorrespondenz, 28.06.1960
  • Schauspieler des Burgtheaters, 1776 - 1976. 43. Sonderausstellung des Historischen Museums der Stadt Wien, Karlsplatz, 6. Mai bis 20. Juni 1976. Wien: Eigenverlag der Museen der Stadt Wien 1976 (Sonderausstellung des Historischen Museums der Stadt Wien, 43), S. 13
  • Christel Seeger: Christine Hebbel-Enghaus. Eine Monographie. Diss., Univ., Wien. Wien 1965

Weblinks