Chaïrevilla: Unterschied zwischen den Versionen
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In einer Nische das Mittelfenster, darüber eine Tafel mit der griechischen Aufschrift XAIPE (sprich cha'ire, deutsch „Sei gegrüßt"). | In einer Nische das Mittelfenster, darüber eine Tafel mit der griechischen Aufschrift XAIPE (sprich cha'ire, deutsch „Sei gegrüßt"). | ||
− | In der Villa fand um 1800 (Besitzer Raimund Freiherr von Wetzlar) ein Wettkampf im Klavierspiel zwischen Ludwig van Beethoven und dem Pianisten Josef Wölfl statt. | + | In der Villa fand um 1800 (Besitzer Raimund Freiherr von Wetzlar) ein Wettkampf im Klavierspiel zwischen [[Ludwig van Beethoven]] und dem Pianisten Josef Wölfl statt. |
− | Das Haus wurde zur Zeit der Revolution 1848 von dem reichen Privatier Mayer von Alsó-Ruszbach bewohnt, der hier allwöchentlich einen Jour fixe veranstaltete, an dem die hervorragendsten Künstler und Gelehrten der damaligen Zeit teilnahmen; die Villa galt als Treffpunkt aller freiheitlich Gesinnten. Später Eigentum des Redakteurs [[August Zang]] (Herausgeber der „Presse"). Nach aufwendiger Renovierung seit 2011 Residenz des Botschafters der Volksrepublik China. | + | Das Haus wurde zur Zeit der Revolution 1848 von dem reichen Privatier Mayer von Alsó-Ruszbach bewohnt, der hier allwöchentlich einen Jour fixe veranstaltete, an dem die hervorragendsten Künstler und Gelehrten der damaligen Zeit teilnahmen; die Villa galt als Treffpunkt aller freiheitlich Gesinnten. Später Eigentum des Redakteurs [[August Zang]] (Herausgeber der „Presse"). |
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+ | 1927 war die Liegenschaft an das Ehepaar Julius und Maria Bokor verpachtet. Bedeutende Persönlichkeiten wie [[Richard Strauss]], [[Josef Hoffmann]], [[Arthur Schnitzler]] oder [[Richard Eybner]] waren gern gesehene Gäste bei dem Ehepaar. Die Pächter wurden 1938 gewaltsam vertrieben. Ein deutsches Ehepaar zog ein und unterteilte das Haus in Wohnungen. Während der Kriegs- und Besatzungsjahre wurde die Villa stark beschädigt. Die Fassade des zweigeschossigen unterkellerten Baus ist stark französisch beeinflusst. Nach aufwendiger Renovierung seit 2011 Residenz des Botschafters der Volksrepublik China. | ||
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Version vom 11. Januar 2019, 16:22 Uhr
48° 11' 0.79" N, 16° 19' 7.99" E zur Karte im Wien Kulturgut
Chaïrevilla (13, Grünbergstraße 2, Schönbrunner Straße 309). Suburbanvilla vor dem Meidlinger Tor des Schönbrunner Parks, die in ihrer Grundform der zweiten Hälfte des 18. Jahrhunderts entstammt und in der Front sieben Fensterachsen besitzt.
In einer Nische das Mittelfenster, darüber eine Tafel mit der griechischen Aufschrift XAIPE (sprich cha'ire, deutsch „Sei gegrüßt").
In der Villa fand um 1800 (Besitzer Raimund Freiherr von Wetzlar) ein Wettkampf im Klavierspiel zwischen Ludwig van Beethoven und dem Pianisten Josef Wölfl statt.
Das Haus wurde zur Zeit der Revolution 1848 von dem reichen Privatier Mayer von Alsó-Ruszbach bewohnt, der hier allwöchentlich einen Jour fixe veranstaltete, an dem die hervorragendsten Künstler und Gelehrten der damaligen Zeit teilnahmen; die Villa galt als Treffpunkt aller freiheitlich Gesinnten. Später Eigentum des Redakteurs August Zang (Herausgeber der „Presse").
1927 war die Liegenschaft an das Ehepaar Julius und Maria Bokor verpachtet. Bedeutende Persönlichkeiten wie Richard Strauss, Josef Hoffmann, Arthur Schnitzler oder Richard Eybner waren gern gesehene Gäste bei dem Ehepaar. Die Pächter wurden 1938 gewaltsam vertrieben. Ein deutsches Ehepaar zog ein und unterteilte das Haus in Wohnungen. Während der Kriegs- und Besatzungsjahre wurde die Villa stark beschädigt. Die Fassade des zweigeschossigen unterkellerten Baus ist stark französisch beeinflusst. Nach aufwendiger Renovierung seit 2011 Residenz des Botschafters der Volksrepublik China.
Literatur
- Karl Hilscher: Meidling. Wiens 12. Gemeindebezirk. Wien: Jugend & Volk 1923, S. 290 ff.
- Schaffran: Wien. 1930, S. 192 f.
- Felix Czeike: XIII. Hietzing. Mit ausführlicher Beschreibung, Karten- und Grundrißskizzen von Schönbrunn. Wien [u.a.]: Jugend & Volk 1982 (Wiener Bezirkskulturführer, 13), S. 50
- Gustav Gugitz: Bibliographie zur Geschichte und Stadtkunde von Wien. Hg. vom Verein für Landeskunde von Niederösterreich und Wien. Band 4: Profane Topographie nach den 21 Bezirken (2.-21. Bezirk). Wien: Jugend & Volk 1958, S. 331 f.