Café Frauenhuber: Unterschied zwischen den Versionen

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Am 18. Oktober 1824 wurde im Haus Himmelpfortgasse 6 ein Kaffeehaus durch Alois Hänisch, der zuvor am [[Fleischmarkt]] ein gut besuchtes Lokal geführt hatte, eröffnet. Die Türbalken hatte Hänisch durch den Historienmaler Erasmus Engerth mit lebensgroßen Figuren schmücken lassen, deren eine den angeblich ersten Wiener Kaffeesieder [[Georg Franz Koltschitzky]] darstellte und wahrscheinlich ein Original der Kaffeesiedergenossenschaft zum Vorbild hatte.  
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Das [[Café]] Frauenhuber war zunächst als Café Hänisch bekannt und befand sich bis 1824 auf dem alten Fleischmarkt. Daraufhin übersiedelte es in die Himmelpfortgasse 6. Um 1827 ließ sich der Besitzer Alois Hänisch die Türbalken mit zwei lebensgroßen Figuren durch den Historienmaler Erasmus Engerth verkleiden. Eine der Figuren soll den ersten Wiener Kaffeesieder [[Franz Georg Koltschitzky]] dargestellt haben. Ein originales Porträt dieses Kaffeesieders befand sich in Besitz der Kaffeesiedergenossenschaft. Das [[Kaffeehaus]] galt als eines der ruhigsten und solidesten und es fanden sich dort viele in den Ruhestand versetzte Militärs und Beamte ein. Bekannt war das Kaffeehaus auch für seine häufig stattfindenden Schach- und [[Whist]]partien und den Eierpunsch in der Faschingszeit. Nach mehreren Besitzerwechseln wurde das Café um 1849 im Auftrag von Anton Sagorz durch Johann Zizula umgestaltet und renoviert. Unter anderem wurde es damals mit [[Billard|Billardtischen]] ausgestattet. Das Gerücht, es handle sich hier um das älteste Kaffeehaus Wiens, kann sich nicht bestätigen. Das Café, welches später in Café Herzog und schließlich in Café Frauenhuber umbenannt wurde, konnte sich bis heute halten und ist noch immer in der Himmelpfortgasse 6 untergebracht. Der Name des Kaffeehauses geht auf den damaligen Besitzer Josef Frauenhuber zurück. Im Haus war zuvor die [[Jahns Traiteurie|Traiteurie Ignaz Jahns]] untergebracht gewesen.
 
 
Das als ruhig und solid geltende Kaffeehaus wurde besonders von pensionierten Beamten und Militärs besucht. Gerne wurde hier Schach oder [[Whist]] gespielt. Zur Karnevalszeit wurde ein hervorragender Eierpunsch ausgeschenkt.
 
 
 
Nachdem Anton Sagorz das Lokal um 1849 erworben hatte, ließ er es durch Johann Zizula umgestalten. Unter anderem wurde es damals mit Billardtischen ausgestattet. Nach der Jahrhundertwende kam das Café, das zu dieser Zeit Kaffeehaus Herzog hieß, in den Besitz von Josef Frauenhuber.  
 
 
 
Im Haus war zuvor die [[Jahns Traiteurie|Traiteurie Ignaz Jahns]] untergebracht gewesen.  
 
  
  
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* Thomas Martinek: Kaffeehäuser in Wien. 1990, S. 40
 
* Thomas Martinek: Kaffeehäuser in Wien. 1990, S. 40
 
* Bartel F. Sinhuber: Zu Gast im alten Wien. 1989, S. 98
 
* Bartel F. Sinhuber: Zu Gast im alten Wien. 1989, S. 98
* Paul Harrer-Lucienfeld: Wien, seine Häuser, Menschen und Kultur. Band 5, 1. Teil. Wien ²1955 (Manuskript im WStLA), S. 191 f.
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* Paul Harrer-Lucienfeld: Wien, seine Häuser, Menschen und Kultur. Band 5, 1. Teil. Wien ²1955 (Manuskript im WStLA), S. 191-192
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* Gustav Gugitz: Das Wiener Kaffeehaus. Ein Stück Kultur- und Lokalgeschichte. Wien: Deutscher Verlag für Jugend und Volk 1940, S. 175

Version vom 6. Juli 2016, 16:11 Uhr

Daten zum Bauwerk
Art des Bauwerks Gebäude
Datum von
Datum bis
Andere Bezeichnung
Frühere Bezeichnung
Benannt nach Josef Frauenhuber
Einlagezahl
Architekt
Prominente Bewohner
PageID 14818
GND
WikidataID
Objektbezug
Quelle Felix Czeike: Historisches Lexikon Wien, Paul Harrer: Wien, seine Häuser
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Letzte Änderung am 6.07.2016 durch DYN.magdalena egger
  • 1., Himmelpfortgasse 6

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48° 12' 20.49" N, 16° 22' 20.13" E  zur Karte im Wien Kulturgut

Café Frauenhuber (1, Himmelpfortgasse 6, Bürgerspitalbad).

Das Café Frauenhuber war zunächst als Café Hänisch bekannt und befand sich bis 1824 auf dem alten Fleischmarkt. Daraufhin übersiedelte es in die Himmelpfortgasse 6. Um 1827 ließ sich der Besitzer Alois Hänisch die Türbalken mit zwei lebensgroßen Figuren durch den Historienmaler Erasmus Engerth verkleiden. Eine der Figuren soll den ersten Wiener Kaffeesieder Franz Georg Koltschitzky dargestellt haben. Ein originales Porträt dieses Kaffeesieders befand sich in Besitz der Kaffeesiedergenossenschaft. Das Kaffeehaus galt als eines der ruhigsten und solidesten und es fanden sich dort viele in den Ruhestand versetzte Militärs und Beamte ein. Bekannt war das Kaffeehaus auch für seine häufig stattfindenden Schach- und Whistpartien und den Eierpunsch in der Faschingszeit. Nach mehreren Besitzerwechseln wurde das Café um 1849 im Auftrag von Anton Sagorz durch Johann Zizula umgestaltet und renoviert. Unter anderem wurde es damals mit Billardtischen ausgestattet. Das Gerücht, es handle sich hier um das älteste Kaffeehaus Wiens, kann sich nicht bestätigen. Das Café, welches später in Café Herzog und schließlich in Café Frauenhuber umbenannt wurde, konnte sich bis heute halten und ist noch immer in der Himmelpfortgasse 6 untergebracht. Der Name des Kaffeehauses geht auf den damaligen Besitzer Josef Frauenhuber zurück. Im Haus war zuvor die Traiteurie Ignaz Jahns untergebracht gewesen.


Literatur

  • Hans Veigl: Wiener Kaffeehausführer. 1989, S. 40 f.
  • Thomas Martinek: Kaffeehäuser in Wien. 1990, S. 40
  • Bartel F. Sinhuber: Zu Gast im alten Wien. 1989, S. 98
  • Paul Harrer-Lucienfeld: Wien, seine Häuser, Menschen und Kultur. Band 5, 1. Teil. Wien ²1955 (Manuskript im WStLA), S. 191-192
  • Gustav Gugitz: Das Wiener Kaffeehaus. Ein Stück Kultur- und Lokalgeschichte. Wien: Deutscher Verlag für Jugend und Volk 1940, S. 175