Burgbastei: Unterschied zwischen den Versionen

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Eine endgültige und zufriedenstellende Lösung für die Burgbastei wurde allerdings lange Zeit nicht gefunden. 1568 machte Superintendent Thomas Eyseler Verbesserungsvorschläge, 1577 hören wir von Beratungen, 1596 wurden im Zuge einer Inspektion (man befürchtete einen neuen Zug der Türken gegen Wien) gravierende Mängel festgestellt; insbesondere wurde beanstandet, daß es zu der 1544-1547 als Erdwerk errichteten Löblbastion keine Kurtine (Verbindungswall) gab (nur der Kavalier war von Anfang an gemauert gewesen).  
 
Eine endgültige und zufriedenstellende Lösung für die Burgbastei wurde allerdings lange Zeit nicht gefunden. 1568 machte Superintendent Thomas Eyseler Verbesserungsvorschläge, 1577 hören wir von Beratungen, 1596 wurden im Zuge einer Inspektion (man befürchtete einen neuen Zug der Türken gegen Wien) gravierende Mängel festgestellt; insbesondere wurde beanstandet, daß es zu der 1544-1547 als Erdwerk errichteten Löblbastion keine Kurtine (Verbindungswall) gab (nur der Kavalier war von Anfang an gemauert gewesen).  
 
 
Der Ausgang aus der Stadt war durch das [[Widmertor]] möglich; durch den „Spanier" führte ein langes Durchfahrtsgewölbe; außerdem existierte ein offener Weg in der Bastion, der später zum Burgtor führte.  
 
Der Ausgang aus der Stadt war durch das [[Widmertor]] möglich; durch den „Spanier" führte ein langes Durchfahrtsgewölbe; außerdem existierte ein offener Weg in der Bastion, der später zum Burgtor führte.  
 
 
1602-1639 wurde vor dem (heutigen) Leopoldinischen Trakt der Hofburg eine Kurtine errichtet.  
 
1602-1639 wurde vor dem (heutigen) Leopoldinischen Trakt der Hofburg eine Kurtine errichtet.  
  
 
Um den „Spanier" wurde 1622-1637 eine neue, größere Bastei angelegt, die 1657-1659 eine Mauerverkleidung erhielt (sie füllte den größeren Teil des heutigen [[Heldenplatz|Heldenplatzes]] und wurde 1809 von den Franzosen gesprengt); das im Zuge der Erweiterung der Bastion entstandene Burgtor trägt an der Außenseite die Jahreszahl „1660".  
 
Um den „Spanier" wurde 1622-1637 eine neue, größere Bastei angelegt, die 1657-1659 eine Mauerverkleidung erhielt (sie füllte den größeren Teil des heutigen [[Heldenplatz|Heldenplatzes]] und wurde 1809 von den Franzosen gesprengt); das im Zuge der Erweiterung der Bastion entstandene Burgtor trägt an der Außenseite die Jahreszahl „1660".  
 
 
Vom Tor aus überspannte eine lange Holzbrücke den Stadtgraben; an der Außenseite befanden sich einige kleine Wachthäuser. Von der Burgbastei lief eine Kurtine bis zur Löwelbastei. Der „Spanier" wurde 1683 besonders hart umkämpft.  
 
Vom Tor aus überspannte eine lange Holzbrücke den Stadtgraben; an der Außenseite befanden sich einige kleine Wachthäuser. Von der Burgbastei lief eine Kurtine bis zur Löwelbastei. Der „Spanier" wurde 1683 besonders hart umkämpft.  
 
 
1809 wurde die Burgbastei von den abziehenden französischen Truppen gesprengt und danach nicht wieder aufgebaut. Die Beseitigung der Befestigungswerke vor der Burg erfolgte 1816-1819 unter Erzherzog Johann, der Chef der Geniedirektion war (Abbruch des alten Burgtors 1818, Abtragung der Reste des „Spaniers" 1819).  
 
1809 wurde die Burgbastei von den abziehenden französischen Truppen gesprengt und danach nicht wieder aufgebaut. Die Beseitigung der Befestigungswerke vor der Burg erfolgte 1816-1819 unter Erzherzog Johann, der Chef der Geniedirektion war (Abbruch des alten Burgtors 1818, Abtragung der Reste des „Spaniers" 1819).  
  
 
Die letzten Reste der Burgbastei wurden 1862/1863 abgetragen (Mauer beiderseits des Burgtors); heute verläuft auf dem Terrain der [[Burgring]].  
 
Die letzten Reste der Burgbastei wurden 1862/1863 abgetragen (Mauer beiderseits des Burgtors); heute verläuft auf dem Terrain der [[Burgring]].  
 
 
Unmittelbar vor dem heutigen Leopoldinischen Trakt der Hofburg wurde 1602-1639 eine Kurtine errichtet, die seit dem Ende des 18. Jahrhunderts ebenfalls als Burgbastei bezeichnet wurde.  
 
Unmittelbar vor dem heutigen Leopoldinischen Trakt der Hofburg wurde 1602-1639 eine Kurtine errichtet, die seit dem Ende des 18. Jahrhunderts ebenfalls als Burgbastei bezeichnet wurde.  
  

Version vom 28. Oktober 2013, 18:28 Uhr

Daten zum Bauwerk
Art des Bauwerks Sonstiges„Sonstiges“ befindet sich nicht in der Liste (Gebäude, Brücke, Denkmal, Sakralbau, Synagoge, Katholische Kirche, Brunnen, Kunst im öffentlichen Raum, Sakrale Freiplastik, Bad, ...) zulässiger Werte für das Attribut „Art des Bauwerks“.
Datum von
Datum bis
Andere Bezeichnung Spanier, Spanische Bastei
Frühere Bezeichnung
Benannt nach Burg
Einlagezahl
Architekt
Prominente Bewohner
PageID 12610
GND
WikidataID
Objektbezug
Quelle Felix Czeike: Historisches Lexikon Wien
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Letzte Änderung am 28.10.2013 durch WIEN1.lanm08w15
  • 1., Burgring

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48° 12' 22.28" N, 16° 21' 50.12" E  zur Karte im Wien Kulturgut

Burgbastei (1). Das 1531-1535 unter Ferdinand I. errichtete gemauerte Bollwerk reichte bis knapp an die Burg heran; dieser Teil wurde 1683 als „Spanier" bezeichnet und verstärkte die Bastei, die deshalb auch „Spanische Bastei" genannt wurde (1546 nochmals verstärkt).

Eine endgültige und zufriedenstellende Lösung für die Burgbastei wurde allerdings lange Zeit nicht gefunden. 1568 machte Superintendent Thomas Eyseler Verbesserungsvorschläge, 1577 hören wir von Beratungen, 1596 wurden im Zuge einer Inspektion (man befürchtete einen neuen Zug der Türken gegen Wien) gravierende Mängel festgestellt; insbesondere wurde beanstandet, daß es zu der 1544-1547 als Erdwerk errichteten Löblbastion keine Kurtine (Verbindungswall) gab (nur der Kavalier war von Anfang an gemauert gewesen). Der Ausgang aus der Stadt war durch das Widmertor möglich; durch den „Spanier" führte ein langes Durchfahrtsgewölbe; außerdem existierte ein offener Weg in der Bastion, der später zum Burgtor führte. 1602-1639 wurde vor dem (heutigen) Leopoldinischen Trakt der Hofburg eine Kurtine errichtet.

Um den „Spanier" wurde 1622-1637 eine neue, größere Bastei angelegt, die 1657-1659 eine Mauerverkleidung erhielt (sie füllte den größeren Teil des heutigen Heldenplatzes und wurde 1809 von den Franzosen gesprengt); das im Zuge der Erweiterung der Bastion entstandene Burgtor trägt an der Außenseite die Jahreszahl „1660". Vom Tor aus überspannte eine lange Holzbrücke den Stadtgraben; an der Außenseite befanden sich einige kleine Wachthäuser. Von der Burgbastei lief eine Kurtine bis zur Löwelbastei. Der „Spanier" wurde 1683 besonders hart umkämpft. 1809 wurde die Burgbastei von den abziehenden französischen Truppen gesprengt und danach nicht wieder aufgebaut. Die Beseitigung der Befestigungswerke vor der Burg erfolgte 1816-1819 unter Erzherzog Johann, der Chef der Geniedirektion war (Abbruch des alten Burgtors 1818, Abtragung der Reste des „Spaniers" 1819).

Die letzten Reste der Burgbastei wurden 1862/1863 abgetragen (Mauer beiderseits des Burgtors); heute verläuft auf dem Terrain der Burgring. Unmittelbar vor dem heutigen Leopoldinischen Trakt der Hofburg wurde 1602-1639 eine Kurtine errichtet, die seit dem Ende des 18. Jahrhunderts ebenfalls als Burgbastei bezeichnet wurde.

Literatur

  • Walter Hummelberger: Die Befestigungen Wiens. Wien [u.a.]: Zsolnay 1974 (Wiener Geschichtsbücher, 14), S. 34 ff., 77 ff.
  • Richard Perger: Straßen, Türme und Basteien. Das Straßennetz der Wiener City in seiner Entwicklung und seinen Namen. Wien: Deuticke 1991 (Forschungen und Beiträge zur Wiener Stadtgeschichte, 22)
  • Wilhelm Kisch: Die alten Straßen und Plätze von Wiens Vorstädten und ihre historisch interessanten Häuser. (Photomechan. Wiedergabe [d. Ausg. v. 1883]). Cosenza: Brenner 1967, Band 1, S. 251 ff.
  • Gerhard Robert Walter von Coeckelberghe-Dützele: Curiositäten- und Memorabilien-Lexicon von Wien. Ein belehrendes und unterhaltendes Nachschlag- und Lesebuch in anekdotischer, artistischer, biographischer, geschichtlicher, legendarischer, pittoresker, romantischer und topographischer Beziehung. Wien: [o. V.] 1846. Band l, S. 270 f.
  • Gustav Gugitz: Bibliographie zur Geschichte und Stadtkunde von Wien. Hg. vom Verein für Landeskunde von Niederösterreich und Wien. Band 3: Allgemeine und besondere Topographie von Wien. Wien: Jugend & Volk 1956, S. 34