Bernhard Baumeister: Unterschied zwischen den Versionen

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Bernhard Baumeister (eigentlich Baumüller), * 28. September 1827 Posen (heute Polen), † 25. Dezember 1917 Baden bei Wien (wohnhaft Hildegardgasse 9; Helenen-Friedhof Baden), Schauspieler, Sohn eines Militärbeamten. Besuchte das Gymnasium in Berlin, wandte sich jedoch 1843 dem Theater zu (Chorist am Schweriner Hoftheater, 1846 Liebhaber am Stettiner Stadttheater). 1848 war Baumeister als Einjährig-Freiwilliger in Berlin, 1849 spielte er am Hoftheater in Hannover, 1850-1852 in Oldenburg. 1852 berief ihn [[Heinrich Laube]] ans Burgtheater (Debüt am 4. Mai), wo er Naturburschen und Bonvivants, später ältere humoristische und tragische. Rollen spielte (unter anderem Walter Fürst in „Wilhelm Teil"; Kapuziner in „Wallensteins Lager" anläßlich der Eröffnungsvorstellung des Burgtheaters am Ring am 14. Dezember 1888; Götz in „Götz von Berlichingen", eine seiner hervorragenden Altersrollen; Hermann in den „Räubern"). Gleichzeitig war Baumeister als Regisseur tätig. 1857 zum Hofschauspieler ernannt, wurde er 1892 auf Lebenszeit ans Burgtheater engagiert und wirkte an diesem bis 1915; er hatte 6.299 Auftritte in 494 Rollen. Ab 1874 war er Professor am Wiener Konservatorium. Baumeister wohnte 8, Lange Gasse 58 (1852), 9, Schwarzspanierstraße 3, 1, Landesgerichtsstraße 10, 4, Karlsgasse 4 und 9, Währinger Straße 17 (1901). Orden der Eisernen Krone III. Klasse; Ölgemälde (von Joseph Fux, 1883) in der Ehrengalerie des Burgtheaters (als Pedro Crespo in Calderöns „Richter von Zalamea"). Siehe auch [[Baumeistergasse]].
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Bernhard Baumeister (eigentlich Baumüller), * 28. September 1827 Posen (heute Polen), † 25. Dezember 1917 Baden bei Wien (zuletzt wohnhaft [[18]]., [[Hildebrandgasse]] 9; Helenen-Friedhof Baden), [[Schauspieler]], Sohn eines Militärbeamten.  
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Baumeister besuchte das Gymnasium in Berlin, wandte sich jedoch 1843 dem [[Theater]] zu (Chorist am Schweriner Hoftheater, 1846 Liebhaber am Stettiner Stadttheater). 1848 war Baumeister als Einjährig-Freiwilliger in Berlin, 1849 spielte er am Hoftheater in Hannover, 1850-1852 in Oldenburg. 1852 berief ihn [[Heinrich Laube]] ans [[Burgtheater (Institution)|Burgtheater]] (Debüt am 4. Mai), wo er Naturburschen und Bonvivants, später ältere humoristische und tragische. Rollen spielte (unter anderem Walter Fürst in „Wilhelm Teil"; Kapuziner in „Wallensteins Lager" anlässlich der Eröffnungsvorstellung des Burgtheaters am [[Ring]] am 14. Dezember 1888; Götz in „Götz von Berlichingen", eine seiner hervorragenden Altersrollen; Hermann in den „Räubern"). Gleichzeitig war Baumeister als Regisseur tätig. 1857 zum Hofschauspieler ernannt, wurde er 1892 auf Lebenszeit ans Burgtheater engagiert und wirkte an diesem bis 1915; er hatte 6.299 Auftritte in 494 Rollen. Ab 1874 war er Professor am [[Konservatorium der Stadt Wien]].  
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Baumeister wohnte [[8]]., [[Lange Gasse]] 58 (1852), [[9]]., [[Schwarzspanierstraße]] 3, [[1]]., [[Landesgerichtsstraße]] 10, [[4]]., [[Karlsgasse]] 4 und 9, [[18]]. [[Währinger Straße]] 17 (1901) und [[18]]., [[Hildebrandgasse]] 9. Orden der Eisernen Krone III. Klasse; Ölgemälde (von [[Josef Fux]], 1883) in der [[Burgtheatergalerie]] (als Pedro Crespo in Calderöns „Richter von Zalamea"). Siehe auch [[Baumeistergasse]].
  
 
==Quellen==
 
==Quellen==
*[https://www.wien.gv.at/actaproweb2/benutzung/archive.xhtml?id=Akt+++++a7e0398a-5cec-49b2-b7dd-c91c37f99748VERA#Akt_____a7e0398a-5cec-49b2-b7dd-c91c37f99748VERA Meldezettel von Bernhard Baumeister (WStLA, BPD Wien: Historische Meldeunterlagen, K11)]
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*[http://wais.wien.gv.at//archive.xhtml?id=Akt+++++a7e0398a-5cec-49b2-b7dd-c91c37f99748VERA#Akt_____a7e0398a-5cec-49b2-b7dd-c91c37f99748VERA Meldezettel von Bernhard Baumeister (WStLA, BPD Wien: Historische Meldeunterlagen, K11)]
 
* [https://sammlung.wienmuseum.at/suche/?iconclasses=1285474 Wien Museum Online Sammlung: hochauflösende Abbildungen zu Bernhard Baumeister]
 
* [https://sammlung.wienmuseum.at/suche/?iconclasses=1285474 Wien Museum Online Sammlung: hochauflösende Abbildungen zu Bernhard Baumeister]
  
 
== Literatur ==
 
== Literatur ==
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*Michalina Köck: Bernhard Baumeister. 65 Jahre Burgtheater. Diss. Univ. Wien. Wien 1959
 
*Wilhelm Kosch: Deutsches Literatur-Lexikon. Biographisches und bibliographisches Handbuch. Band 1. Bern: Francke 1949  
 
*Wilhelm Kosch: Deutsches Literatur-Lexikon. Biographisches und bibliographisches Handbuch. Band 1. Bern: Francke 1949  
 
*Hermann Clemens Kosel: Deutsch-österreichisches Künstler- und Schriftsteller-Lexikon. Band 1: Biographien der Wiener Künstler und Schriftsteller. Wien: Verlag der Gesellschaft für Graphische Industrie 1902  
 
*Hermann Clemens Kosel: Deutsch-österreichisches Künstler- und Schriftsteller-Lexikon. Band 1: Biographien der Wiener Künstler und Schriftsteller. Wien: Verlag der Gesellschaft für Graphische Industrie 1902  
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*Sylvia Mattl-Wurm [Red.]: Interieurs. Wiener Künstlerwohnungen 1830 - 1930. Wien: Eigenverlag 1990 (Sonderausstellung des Historischen Museums der Stadt Wien, 138), S. 109
 
*Neue deutsche Biographie. Hg. von der Historischen Kommission bei der Bayerischen Akademie der Wissenschaften. Berlin: Duncker & Humblot 1953 - lfd.
 
*Neue deutsche Biographie. Hg. von der Historischen Kommission bei der Bayerischen Akademie der Wissenschaften. Berlin: Duncker & Humblot 1953 - lfd.
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*Neue Freie Presse, 26.10.1917 und 27.10.1917
 
*Neue österreichische Biographie. 1815 – 1918. Band 1. Wien [u.a.]: Amalthea-Verlag 1923
 
*Neue österreichische Biographie. 1815 – 1918. Band 1. Wien [u.a.]: Amalthea-Verlag 1923
 
*Österreichisches biographisches Lexikon 1815–1950. Hg. von der Österreichischen Akademie der Wissenschaften. Wien: Verlag der Österreichischen Akademie der Wissenschaften / Wien/Graz: Böhlau 1954-lfd.  
 
*Österreichisches biographisches Lexikon 1815–1950. Hg. von der Österreichischen Akademie der Wissenschaften. Wien: Verlag der Österreichischen Akademie der Wissenschaften / Wien/Graz: Böhlau 1954-lfd.  
*Michalina Köck: Bernhard Baumeister. 65 Jahre Burgtheater. Diss. Univ. Wien. Wien 1959
 
 
*Österreichische Rundschau 31 (1912), S. 209 ff.
 
*Österreichische Rundschau 31 (1912), S. 209 ff.
 
*Hans Pemmer / Ninni Lackner: Die Währinger Straße. Ein Spaziergang von der Votivkirche zur Volksoper. Wien: Verein zur Erhaltung und Förderung des Heimatmuseums Alsergrund 1968 (Beiträge zur Heimatkunde des IX. Wiener Gemeindebezirks, 3), S. 17
 
*Hans Pemmer / Ninni Lackner: Die Währinger Straße. Ein Spaziergang von der Votivkirche zur Volksoper. Wien: Verein zur Erhaltung und Förderung des Heimatmuseums Alsergrund 1968 (Beiträge zur Heimatkunde des IX. Wiener Gemeindebezirks, 3), S. 17
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*Reichspost, 26.10.1917
 
*Schauspieler des Burgtheaters 1776 - 1976. 43. Sonderausstellung des Historischen Museums der Stadt Wien, Karlsplatz, 6. Mai bis 20. Juni 1976. Wien: Eigenverlag der Museen der Stadt Wien 1976 (Sonderausstellung des Historischen Museums der Stadt Wien, 43), S. 16
 
*Schauspieler des Burgtheaters 1776 - 1976. 43. Sonderausstellung des Historischen Museums der Stadt Wien, Karlsplatz, 6. Mai bis 20. Juni 1976. Wien: Eigenverlag der Museen der Stadt Wien 1976 (Sonderausstellung des Historischen Museums der Stadt Wien, 43), S. 16
*Sylvia Mattl-Wurm [Red.]: Interieurs. Wiener Künstlerwohnungen 1830 - 1930. Wien: Eigenverlag 1990 (Sonderausstellung des Historischen Museums der Stadt Wien, 138), S. 109
 
 
*György Sebestyén: Burgtheater-Galerie. 148 Künstlerporträts der "Ehrengalerie" des Wiener Burgtheaters nach Aufnahmen von Csaba Tarcsay. Mit einer historisch-biographischen Dokumentation von Konrad Schrögendorfer. Wien: Edition Tusch 1976, S. 150
 
*György Sebestyén: Burgtheater-Galerie. 148 Künstlerporträts der "Ehrengalerie" des Wiener Burgtheaters nach Aufnahmen von Csaba Tarcsay. Mit einer historisch-biographischen Dokumentation von Konrad Schrögendorfer. Wien: Edition Tusch 1976, S. 150
*Neue Freie Presse, 26.10.1917 und 27.10.1917
 
*Reichspost, 26.10.1917
 

Aktuelle Version vom 7. Dezember 2022, 11:55 Uhr

Daten zur Person
Personenname Baumeister, Bernhard
Abweichende Namensform Baumüller, Bernhard
Titel
Geschlecht männlich
PageID 4877
GND 118869272
Wikidata Q111326
Geburtsdatum 28. September 1827
Geburtsort Posen (heute Polen)
Sterbedatum 25. Oktober 1917
Sterbeort Baden bei Wien
Beruf Schauspieler
Parteizugehörigkeit
Ereignis
Nachlass/Vorlass
Objektbezug Theater, Burgtheater (Institution), Schauspieler
Quelle Felix Czeike: Historisches Lexikon Wien, Gedenktage
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Recherche
Letzte Änderung am 7.12.2022 durch WIEN1.lanm09fri
Begräbnisdatum
Friedhof Helenen-Friedhof, Baden
Grabstelle
  • 8., Lange Gasse 58
  • 9., Schwarzspanierstraße 3
  • 1., Landesgerichtsstraße 10
  • 4., Karlsgasse 4
  • 4., Karlsgasse 9
  • 18., Währinger Straße 17
  • 18., Hildebrandgasse 9
Familiäre Beziehung
Berufliche Beziehung
Beziehung, Bekanntschaft, Freundschaft

Bernhard Baumeister (eigentlich Baumüller), * 28. September 1827 Posen (heute Polen), † 25. Dezember 1917 Baden bei Wien (zuletzt wohnhaft 18., Hildebrandgasse 9; Helenen-Friedhof Baden), Schauspieler, Sohn eines Militärbeamten.

Biografie

Baumeister besuchte das Gymnasium in Berlin, wandte sich jedoch 1843 dem Theater zu (Chorist am Schweriner Hoftheater, 1846 Liebhaber am Stettiner Stadttheater). 1848 war Baumeister als Einjährig-Freiwilliger in Berlin, 1849 spielte er am Hoftheater in Hannover, 1850-1852 in Oldenburg. 1852 berief ihn Heinrich Laube ans Burgtheater (Debüt am 4. Mai), wo er Naturburschen und Bonvivants, später ältere humoristische und tragische. Rollen spielte (unter anderem Walter Fürst in „Wilhelm Teil"; Kapuziner in „Wallensteins Lager" anlässlich der Eröffnungsvorstellung des Burgtheaters am Ring am 14. Dezember 1888; Götz in „Götz von Berlichingen", eine seiner hervorragenden Altersrollen; Hermann in den „Räubern"). Gleichzeitig war Baumeister als Regisseur tätig. 1857 zum Hofschauspieler ernannt, wurde er 1892 auf Lebenszeit ans Burgtheater engagiert und wirkte an diesem bis 1915; er hatte 6.299 Auftritte in 494 Rollen. Ab 1874 war er Professor am Konservatorium der Stadt Wien.

Baumeister wohnte 8., Lange Gasse 58 (1852), 9., Schwarzspanierstraße 3, 1., Landesgerichtsstraße 10, 4., Karlsgasse 4 und 9, 18. Währinger Straße 17 (1901) und 18., Hildebrandgasse 9. Orden der Eisernen Krone III. Klasse; Ölgemälde (von Josef Fux, 1883) in der Burgtheatergalerie (als Pedro Crespo in Calderöns „Richter von Zalamea"). Siehe auch Baumeistergasse.

Quellen

Literatur

  • Michalina Köck: Bernhard Baumeister. 65 Jahre Burgtheater. Diss. Univ. Wien. Wien 1959
  • Wilhelm Kosch: Deutsches Literatur-Lexikon. Biographisches und bibliographisches Handbuch. Band 1. Bern: Francke 1949
  • Hermann Clemens Kosel: Deutsch-österreichisches Künstler- und Schriftsteller-Lexikon. Band 1: Biographien der Wiener Künstler und Schriftsteller. Wien: Verlag der Gesellschaft für Graphische Industrie 1902
  • Sylvia Mattl-Wurm [Red.]: Interieurs. Wiener Künstlerwohnungen 1830 - 1930. Wien: Eigenverlag 1990 (Sonderausstellung des Historischen Museums der Stadt Wien, 138), S. 109
  • Neue deutsche Biographie. Hg. von der Historischen Kommission bei der Bayerischen Akademie der Wissenschaften. Berlin: Duncker & Humblot 1953 - lfd.
  • Neue Freie Presse, 26.10.1917 und 27.10.1917
  • Neue österreichische Biographie. 1815 – 1918. Band 1. Wien [u.a.]: Amalthea-Verlag 1923
  • Österreichisches biographisches Lexikon 1815–1950. Hg. von der Österreichischen Akademie der Wissenschaften. Wien: Verlag der Österreichischen Akademie der Wissenschaften / Wien/Graz: Böhlau 1954-lfd.
  • Österreichische Rundschau 31 (1912), S. 209 ff.
  • Hans Pemmer / Ninni Lackner: Die Währinger Straße. Ein Spaziergang von der Votivkirche zur Volksoper. Wien: Verein zur Erhaltung und Förderung des Heimatmuseums Alsergrund 1968 (Beiträge zur Heimatkunde des IX. Wiener Gemeindebezirks, 3), S. 17
  • Reichspost, 26.10.1917
  • Schauspieler des Burgtheaters 1776 - 1976. 43. Sonderausstellung des Historischen Museums der Stadt Wien, Karlsplatz, 6. Mai bis 20. Juni 1976. Wien: Eigenverlag der Museen der Stadt Wien 1976 (Sonderausstellung des Historischen Museums der Stadt Wien, 43), S. 16
  • György Sebestyén: Burgtheater-Galerie. 148 Künstlerporträts der "Ehrengalerie" des Wiener Burgtheaters nach Aufnahmen von Csaba Tarcsay. Mit einer historisch-biographischen Dokumentation von Konrad Schrögendorfer. Wien: Edition Tusch 1976, S. 150