Bäcker

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Städtische Bäckerei in der Hasnerstraße (1949)
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Quelle Felix Czeike: Historisches Lexikon Wien
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Letzte Änderung am 29.11.2013 durch WIEN1.lanm08w11
Bildname Bäcker.jpg
Bildunterschrift Städtische Bäckerei in der Hasnerstraße (1949)

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Bereits in der zweiten Hälfte des 13. Jahrhunderts verkauften Bäcker beim Stephansfreithof Brot und Kuchen. Eine Einung wurde (wie bei allen Handwerkern) von den Landesfürsten seit Ende 13. Jahrhundert wiederholt untersagt, konnte jedoch nicht verhindert werden. Daß das Wiener Gebäck großen Anklang fand, ist auch dem Fürstenbuch des Jans Enenkel zu entnehmen (die Bäcker überreichten Herzog Leopold VI. zu Weihnachten „kipf und wize flecken"). Am Graben befand sich das Brothaus. Die Bäckerstraße erinnert daran, daß auch dort Brot verkauft wurde. Das älteste nachweisbare Zunfthaus der Bäcker stand 1468 in der Krugerstraße; 1605 übersiedelte die Innung auf den Salzgries 21 (1615 erfolgte im Zuge eines Umbaues eine Vergrößerung, 1830 wurde ein Neubau errichtet). Die Strafe des Bäckerschupfens findet sich vom 13. bis zum Ende des 18. Jahrhunderts. Die städtischen Bäcker erzeugten anfangs vorwiegend weißes und kleines Gebäck, wogegen das große Gebäck hereingeführt wurde (vor allem aus Langenzersdorf). 1442 erhielten die Stadtbäcker die Erlaubnis, auch das große Brot selbst zu backen. Sie verkauften es zunächst in ihren Backhäusern, konnten damit aber die Kundenwünsche nicht voll befriedigen; deshalb kam es zu einer Dezentralisierung des Verkaufs. In der Folge entstanden Brottische bzw. Brotbänke auf dem Hohen Markt, Am Hof und am Graben, wo das Brot durch „Brotsitzerinnen" vertrieben wurde; als Miete Tür einen Brottisch mußten die Bäcker pro Tag l Pfennig an die Stadt entrichten. Daneben gab es Ladner(innen), die ebenfalls Brot verkauften, sich aber keines guten Rufs erfreuten. 1898 übersiedelte die Innung in die Florianigasse 13 (Haus der Bäckerinnung).

Literatur

  • Heinz Zatschek: Handwerk und Gewerbe in Wien (1949)
  • Helmut Schlegel: Aus der Geschichte des Bäckergewerbes in Wien. Diss. Univ. Wien. Wien: 1964
  • Felix Czeike: Der Graben. Wien [u.a.]: Zsolnay 1972 (Wiener Geschichtsbücher, 10), S. 42 f.