Auguste Wilbrandt-Baudius

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Daten zur Person
Personenname Wilbrandt-Baudius, Auguste
Abweichende Namensform Baudius, Auguste
Titel
Geschlecht weiblich
PageID 11202
GND
Wikidata
Geburtsdatum 1. Juni 1843
Geburtsort Zwickau (Sachsen)
Sterbedatum 30. März 1937
Sterbeort Wien
Beruf Schauspielerin
Parteizugehörigkeit
Ereignis
Nachlass/Vorlass
Objektbezug
Quelle Felix Czeike: Historisches Lexikon Wien, Gedenktage
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Recherche
Letzte Änderung am 6.08.2014 durch WIEN1.lanm09lin
Begräbnisdatum 2. April 1937
Friedhof
Grabstelle Zentralfriedhof, Ehrengrab, Grab 32C, Nummer 13
  • 18., Colloredogasse 12 (Wohnadresse)
Familiäre Beziehung
Berufliche Beziehung
Beziehung, Bekanntschaft, Freundschaft
  • Bürger der Stadt Wien (Verleihung: 15. Juni 1923)


Wilbrandt-Baudius Auguste, * 1. Juni 1843 Zwickau (Sachsen), † 30. März 1937 Wien (zuletzt wohnhaft 18, Colloredogasse 12; Zentralfriedhof, Ehrengrab, Grab 32C, Nummer 13), Schauspielerin. Gatte (1873) Dr. Adolf Wilbrandt.

Sie debütierte 1857 am Leipziger Stadttheater unter dem Namen ihres Pflegevaters Carl Friedrich Baudius. Nach einem missglückten Gastspiel in Dresden erhielt sie ein Engagement in Breslau, von wo sie von Heinrich Laube ans Hofburgtheater verpflichtet wurde (1861). Sie gastierte hier als Karoline in "Ich bleibe ledig", Hermance in "Ein Kind des Glücks" sowie als Käthchen von Heilbronn und erfreute sich beim Publikum größter Beliebtheit.

Nach ihrer Aufnahme in den Verband des Hofburgtheaters trat sie vornehmlich in den Lustspielen ihres Gatten auf; infolge eines Zerwürfnisses mit dem Laube-Nachfolger Franz von Dingelstedt trat sie 1878 als Burgtheatermitglied in den Ruhestand. Es folgte ein sensationeller Erfolg als Gräfin im "Fall Clemenceau" am Theater an der Wien; nach Engagements am Deutschen Theater Berlin und am Hoftheater Meiningen kam sie über das neueröffnete Raimundtheater (1893) wieder an die Burg (1898), an der sie nunmehr bis zu ihrem Tod verblieb. Sie spielte reife Frauen- und Mutterrollen und wurde zur beliebten "Großmutter Baudius".

Wilbrandt-Baudius war auch schriftstellerisch tätig (Feuilletons unter anderem in der Neuen Freien Presse, im Neuen Wiener Tagblatt und im "Pester Lloyd").

Porträt von Franz Lenbach in der Burgtheatergalerie.

Bürgerin der Stadt Wien (29. Mai 1923); zahlreiche in- und ausländische Auszeichnungen.

Literatur

  • Das Jahrbuch der Wiener Gesellschaft. Biographische Beiträge zur Wiener Zeitgeschichte. Hg. von Franz Planer. Wien: F. Planer 1929
  • Constantin von Wurzbach: Biographisches Lexikon des Kaiserthums Österreich. Enthaltend die Lebensskizzen der denkwürdigen Personen, welche 1750 bis 1850 im Kaiserstaate und in seinen Kronländern gelebt haben. 60 Bände. Wien: Verlag der typografisch-literarisch-artistischen Anstalt 1856-1891. Register 1923
  • Gerhard Renner: Die Nachlässe in der Wiener Stadt- und Landesbibliothek. Wien: Wiener Stadt- und Landesbibliothek 1993
  • Ernst Wurm: Die Burgschauspielerin. Zwölf Porträtskizzen. Wien: Bergland-Verlag 1969 (Österreich-Reihe, 357), S. 55 ff., S. 67 f. (Rollenverzeichnis)
  • Schauspieler des Burgtheaters, 1776 - 1976. Wien: Eigenverlag 1976 (Katalog zur Sonderausstellung des Historischen Museums der Stadt Wien, 43), S. 21
  • Fred Hennings: Heimat Burgtheater. Band 2. Wien [u.a.]: Herold 1972-1974, S. 21 ff., 163ff., 170 f., 187 f
  • Hans Markl: Kennst du alle berühmten Gedenkstätten Wiens? Wien [u.a.]: Pechan 1959 (Perlenreihe, 1008), S. 278
  • Hanns Jäger-Sunstenau: Die Ehrenbürger und Bürger ehrenhalber der Stadt Wien. Wien: Deuticke 1992 (Forschungen und Beiträge zur Wiener Stadtgeschichte, 23), S. 82
  • Renate Wagner: Auguste Wilbrandt-Baudius. In: Frauenblatt, 08.02.1992, S. 8 f.
  • Hans Markl: Kennst du die berühmten letzten Ruhestätten auf den Wiener Friedhöfen? Band 1: Zentralfriedhof und Krematorium (Urnenhain). Wien: Pechan 1961, S. 110
  • Robert S. Budig / Gertrude Enderle-Burcel / Peter Enderle: Ehrengräber am Wiener Zentralfriedhof. Wien: Compress Verlag 1995