Attila Hörbiger
Attila Hörbiger, *21. April 1896 Budapest, † 27. April 1987 Wien (Grinzinger Friedhof, Ehrengrab), Schauspieler, Gattin Paula Wessely (* 20. Jänner 1907 Wien, Kammerschauspielerin), So. des Johann Hörbiger, Bruder Paul Hörbiger, Töchter Elisabeth (Orth), Christiane und Maresa. Nach dem ersten Weltkrieg (Offizier) wandte er sich wie sein Bruder ohne entsprechende Ausbildung dem Schauspielberuf zu und spielte an kleinen Provinzbühnen, bis ihn 1928 Max Reinhardt ans Theater in der Josefstadt holte, an dem er bis 1950 spielte; Gastspiele gab er am Volkstheater und im Ausland (Berlin). 1950-1975 war Hörbiger Mitglied des Burgtheaters und brachte an diesem seine Schauspielkunst zur vollen Reife (weitgespanntes Repertoire vom Konversationsstück über Raimund und Nestroy bis zu Goethe, Lessing, Schiller und Shakespeare; Glanzrollen Knieriem in „Lumpazivagabundus", Petruccio in „Der Widerspenstigen Zähmung", Cornelius Melody in „Fast ein Poet" und Nathan). Bei den Salzburger Festspielen spielte Hörbiger 1935-1938 und 1947-1950 den „Jedermann". Zahlreiche Filmrollen (darunter Das vierte Gebot, 1950; Alpenkönig und Menschenfeind, 1965; Rückkehr, 1977). Hörbiger gehörte zu den prägnantesten und beliebtesten Schauspielern im deutschsprachigen Raum.
Literatur
- Isabella Ackerl / Friedrich Weissensteiner: Österreichisches Personenlexikon der Ersten und Zweiten Republik, Wien: Ueberreuter 1992
- Elisabeth Orth: Märchen ihres Lebens. Meine Eltern Paula Wessely und Attila Hörbiger. 1975
- E. Führich/G. Prossnitz (Hgg.): Paula Wessely, Attila Hörbiger. Ihr Leben, ihr Spiel. 1985
- Katalog zur Sonderausstellung des Historischen Museums der Stadt Wien. Wien 1959-2003 S. 43, 53
- G. Pichel: Paul und Attila Hörbiger. Diss. Univ. Wien. Wien 1949