Antonie Alt

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Antonie Alt
Daten zur Person
Personenname Alt, Antonie
Abweichende Namensform Alt, Antonia
Titel
Geschlecht weiblich
PageID 20830
GND
Wikidata
Geburtsdatum 18. November 1884
Geburtsort Wels
Sterbedatum 27. August 1963
Sterbeort Wien
Beruf Gastwirtin, Politikerin
Parteizugehörigkeit Sozialistische Partei Österreichs, Sozialdemokratische Arbeiterpartei Österreichs
Ereignis
Nachlass/Vorlass
Objektbezug
Quelle Felix Czeike: Historisches Lexikon Wien, POLAR
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Letzte Änderung am 28.02.2019 durch WIEN1.lanm08mic
Begräbnisdatum 4. September 1963
Friedhof Feuerhalle Simmering
Grabstelle
Bildname Antonie Alt.jpg
Bildunterschrift Antonie Alt
  • 10., Erlachplatz 8 (Wohnadresse)
Familiäre Beziehung
Berufliche Beziehung
Beziehung, Bekanntschaft, Freundschaft
  • Goldenes Ehrenzeichen für Verdienste um die Republik Österreich (Verleihung: 1957)
  • Ehrenmedaille der Bundeshauptstadt Wien (Übernahme: 22. Jänner 1955)

  • Mitglied und Funktionärin im Verein sozialdemokratischer Frauen und Mädchen (1906)
  • Mitglied der Bezirksvertretung Favoriten (1919 bis 1932)
  • Vorsitzende der Favoritner Frauenorganisation der SDAP (1924)
  • Abgeordnete zum Wiener Landtag und Mitglied des Gemeinderates der Stadt Wien (24.05.1932 bis 12.02.1934)
  • Abgeordnete zum Wiener Landtag und Mitglied des Gemeinderates der Stadt Wien (13.12.1945 bis 10.12.1954)

Antonie Alt, * 18. November 1884 Wels, † 27. August 1963 Wien, Kommunalpolitikerin.

Biografie

Nach dem frühen Verlust ihrer Eltern wuchs Antonie Alt bei Verwandten in Wien auf. Ab ihrem 16. Lebensjahr war sie im Hotel- und Gastgewerbe tätig. "Die ungeheure Ausbeutung in dieser Branche" und Vorträge Viktor Adlers, die sie als junges Mädchen gehört hatte, führten sie zur Sozialdemokratie. Mit 17 Jahren wurde sie Mitarbeiterin des Gemeinderates Berthold Alt, ihres späteren Gatten. 1904 trat sie dem "Verein sozialistischer Frauen und Mädchen" bei. Von 1919 bis 1932 war sie Mitglied der Bezirksvertretung Favoriten. Zwölf Jahre lang war sie Stellvertreterin von Amalie Pölzer in der Favoritener Frauenorganisation. Nach deren Tod 1924 folgte sie ihr als Vorsitzende nach. Von 1932 bis 1934 gehörte sie dem Wiener Gemeinderat an, wo sie im Ausschuss für Wohnungswesen tätig war. Sie engagierte sich für die Rechte der Hausgehilfinnen und in der Konsumgenossenschaft.

Darüber, wie sie die Zeit des Dollfuß-Schuschnigg-Regimes und des Nationalsozialismus verlebte, ist nur wenig bekannt. Nach den Februarkämpfen 1934 wurde sie mehrere Wochen in Haft genommen. Im Zuge einer Verhaftungsaktion gegen amtsbekannte politische Gegnerinnen und Gegner wurde sie am 22. August 1944 von der Gestapo Wien erkennungsdienstlich erfasst. Nach der Wiedererrichtung der Republik wurde Antonie Alt 1945 von ihrem Wohnbezirk Favoriten neuerlich in den Gemeinderat entsandt, dem sie bis 1954 angehörte.

Der Antonie-Alt-Hof und die Antonie-Alt-Gasse wurden nach der Kommunalpolitikerin benannt. Der 1963 fertiggestellte Hof wurde wegen des Baus des neuen Wiener Hauptbahnhofs 2010 abgerissen; der Name Antonie-Alt-Hof wurde daher 2012 mit Gemeinderatsbeschluss auf die Wohnhausanlage in Wien 10., Leebgasse 102−106, übertragen.

Quellen

  • Wienbibliothek im Rathaus / Tagblattarchiv: Personenmappe Antonie Alt (TP-000900 )
  • Wienbibliothek im Rathaus: Namensverzeichnis der Mitglieder des Gemeinderates, des Landtages, des Stadtsenates, der Gemeinderatsausschüsse und der Bezirksvertretungen der Stadt Wien (Nach dem Stande vom 30. Juli 1932). Wien: Selbstverlag der Gemeinde 1932

Literatur

Links