Anton Wildgans: Unterschied zwischen den Versionen

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1921/1922 und 1930/1931 war Wildgans Direktor des Burgtheaters.  
 
1921/1922 und 1930/1931 war Wildgans Direktor des Burgtheaters.  
  
Wohnhaft 8, Schmidgasse, Lenaugasse 13 (1885-1892), Lenaug. 19 (1893-1905; Gedenktafel, enthüllt 11. November 1965) und 3, Neulinggasse 9 (1909-15). Oft hielt er sich in Mönichkirchen auf, wo er erstmals zu Weihnachten 1909 gewesen war.  
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Wohnhaft 8, Schmidgasse, Lenaugasse 13 (1885-1892), Lenaug. 19 (1893-1905; Gedenktafel, enthüllt 11. November 1965) und 3, Neulinggasse 9 (1909-1915). Oft hielt er sich in Mönichkirchen auf, wo er erstmals zu Weihnachten 1909 gewesen war.  
  
 
"Wildgans-Preis" (gestiftet von der Vereinigung Österreichischer Industrieller, 1960; jährliche Vergabe an jüngere österreichische Lyriker, Dramatiker, Romanciers und Essayisten); "Wildgans-Eiche" (8, Schönbornpark; gepflanzt 1934); Wildgans-Gesellschaft.  
 
"Wildgans-Preis" (gestiftet von der Vereinigung Österreichischer Industrieller, 1960; jährliche Vergabe an jüngere österreichische Lyriker, Dramatiker, Romanciers und Essayisten); "Wildgans-Eiche" (8, Schönbornpark; gepflanzt 1934); Wildgans-Gesellschaft.  

Version vom 11. September 2013, 10:47 Uhr

Daten zur Person
Personenname Wildgans, Anton
Abweichende Namensform
Titel Dr. jur.
Geschlecht männlich
PageID 11264
GND
Wikidata
Geburtsdatum 17. April 1881
Geburtsort Wien
Sterbedatum 3. Mai 1932
Sterbeort Mödling
Beruf Dichter
Parteizugehörigkeit
Ereignis
Nachlass/Vorlass
Objektbezug
Quelle Felix Czeike: Historisches Lexikon Wien
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Recherche
Letzte Änderung am 11.09.2013 durch WIEN1.lanm08w14
Begräbnisdatum 6. Mai 1932
Friedhof
Grabstelle Zentralfriedhof, Ehrengrab, Grab 14C, Nummer 6
  • 8., Lenaugasse 13 (Wohnadresse)
  • 8., Lenaugasse 19 (Wohnadresse)
  • 3., Neulinggasse 9 (Wohnadresse)
  • 3., Radetzkystraße 6 (Geburtsadresse)
  • 8., Schmidgasse (Wohnadresse)
Familiäre Beziehung
Berufliche Beziehung
Beziehung, Bekanntschaft, Freundschaft
  • Grillparzerpreis
  • Volkstheaterpreis
  • Preis der Stadt Wien für Literatur (Verleihung: 1929)
  • Direktor des Burgtheaters (Verleihung: 1930, Übernahme: 1931)

Wildgans Anton, * 17. April 1881 Wien 3, Radetzkystraße 6, Matthäusgasse 1 (Gedenktafel, enthüllt am 17. April 1936), † 3. Mai 1932 Mödling, Andergasse (Kowatschitschgasse) 3 (Zentralfriedhof, Ehrengrab, Grab 14C, Nummer 6), Dichter, Gattin (27. März 1909) Lilly Würzl (* 22. Mai 1886, † 21. März 1968 Mödling, Niederösterreich [Zentralfriedhof, Bestattung im Ehrengrab ihres Gatten Anton]), Sohn des Ministerialvizesekretärs im Ackerbauministerium Dr. Friedrich Wildgans († 3. Jänner 1906 Wien 7, Lerchenfelder Straße 3 [Gedenktafel]) und dessen Gattin Therese Charvat († 1885).

Nach Besuch des Piaristengymnasiums (Gedenktafel 8, Jodok-Fink-Platz) studierte Wildgans an der Universität Wien (Dr. jur. 1908), trat als Gerichtspraktikant in den Staatsdienst ein (1910/1911), schlug dann aber die Laufbahn eines freien Schriftstellers ein. Seine künstlerische Entwicklung ging vom Naturalismus (beeinflußt von Gerhart Hauptmann) über den Symbolismus zum Expressionismus. Die von ihm geschaffene Lyrik stand anfangs unter dem Einfluß von Rilke und Hofmannsthal, erfuhr aber bald durch realistische Naturnähe, Anmut und Musikalität persönliche Prägung; eine tiefe Liebe zu aller Kreatur, aber auch Hingabe an den Zauber der Landschaft und Verbundenheit mit seiner Heimatstadt kommen in ihr zum Ausdruck.

Wildgans erhielt den Grillparzer- und Volkstheaterpreis.

Die bekanntesten Werke sind seine Lyrik (Vom Wege, 1903; Herbstfrühling, 1909; Und hättet der Liebe nicht, 1911; Die Sonette an Ead, 1913; Das große Händefalten, 1914; Österreichische Gedichte, 1914/1915; Mittag, 1917; Dreißig Gedichte, 1917; Wiener Gedichte, 1926), seine Dramen (In Ewigkeit Amen, 1913; Armut, 1914; Liebe, 1916; Dies irae, 1918; Kain, 1919), sein Hexameterepos "Kirbisch" (1927), seine autobiographische Prosa "Musik der Kindheit" (1928; im ersten Kapitel schildert er das Weißgerberviertel), die "Rede über Österreich" (1929) und "Ich beichte und bekenne" (1933).

1921/1922 und 1930/1931 war Wildgans Direktor des Burgtheaters.

Wohnhaft 8, Schmidgasse, Lenaugasse 13 (1885-1892), Lenaug. 19 (1893-1905; Gedenktafel, enthüllt 11. November 1965) und 3, Neulinggasse 9 (1909-1915). Oft hielt er sich in Mönichkirchen auf, wo er erstmals zu Weihnachten 1909 gewesen war.

"Wildgans-Preis" (gestiftet von der Vereinigung Österreichischer Industrieller, 1960; jährliche Vergabe an jüngere österreichische Lyriker, Dramatiker, Romanciers und Essayisten); "Wildgans-Eiche" (8, Schönbornpark; gepflanzt 1934); Wildgans-Gesellschaft.

Die Mödlinger Villa befindet sich noch im Besitz der Nachkommen.

Familiengeschichtliche Forschungen, die die Witwe des Dichters betrieb, haben ergeben, daß der Name Wilgans eine Verballhornung des Namens Wilkens ist, den die aus dem nördlichen Deutschland nach Wien zugewanderte Familie ursprünglich getragen hat.

Wildgansdenkmal (3;7), Wildganshof, Wildgansplatz.

Literatur

  • Hans Giebisch / Gustav Gugitz: Bio-Bibliographisches Literaturlexikon Österreichs von den Anfängen bis zur Gegenwart. Wien: Hollinek 1963
  • Das Jahrbuch der Wiener Gesellschaft. Biographische Beiträge zur Wiener Zeitgeschichte. Hg. von Franz Planer. Wien: F. Planer 1929
  • Neue österreichische Biographie. 1815 – 1918. Band 9, Wien [u.a.]: Amalthea-Verlag 1923-1935
  • Richard Bamberger [Hg.]: Österreich-Lexikon in zwei Bänden. Wien: Verlags-Gemeinschaft Österreich-Lexikon 1995
  • Isabella Ackerl / Friedrich Weissensteiner: Österreichisches Personenlexikon der Ersten und Zweiten Republik, Wien: Ueberreuter 1992
  • Herwig Rischbieter [Hg.]: Theater-Lexikon. Zürich: Orell Füssli 1983
  • Franz Hadamowsky: Wien – Theatergeschichte. Von den Anfängen bis zum Ende des Ersten Weltkriegs. Wien [u.a.]: Jugend & Volk 1988, Register
  • Peter Ernst: Wiener Literaturgedenkstätten. Hg. von Felix Czeike. Wien: J & V-Edition Wien-Verlag 1990, S. 137 ff.
  • Murray G. Hall / Gerhard Renner: Handbuch der Nachlässe und Sammlungen österreichischer Autoren. Wien [ u.a.]: Böhlau 1992 (Literatur in der Geschichte, Geschichte in der Literatur, 23)
  • Josef Wopper: Wildgans-Vorfahren. In: Adler, 4 (1956-1958), S. 164 f.
  • J. Soyka [Hg.]: Das Buch um Anton Wildgans. 1932
  • Max Mell: Anton Wildgans zum Gedächtnis. 1932
  • H. Satter [Hg.]: Anton Wildgans. 1949
  • Max Kratochwill: Zu den Wiener Anfängen der Familie Wildgans. In: Jahrbuch des Vereins für Geschichte der Stadt Wien 15/16 (1969/60), S. 178 ff.
  • Max Kratochwill: Anton Wildgans und die Wiener Heimatkunde. In: Wiener Geschichtsblätter 7 (1952), S. 39 ff.
  • Das Josefstädter Heimatmuseum. Wien: Neuer Wiener Pressedienst 1959-1969, Register
  • Lilly Wildgans: Vorfahren. Die Geschichte der Familie Wildgans. 1936
  • Lilly Wildgans: Anton Wildgans und das Burgtheater. 1955
  • Lilly Wildgans: Der gemeinsame Weg. 1960
  • Ernst Donatin: Die Familie Wildgans und die Vorstadt Weißgärber. Eine biographisch-topographische Studie. In: Wiener Schriften 4 (1956), S. 240 ff.
  • Franz Hadriga: Drama Burgtheaterdirektion. Vom Scheitern des Idealisten Anton Wildgans. 1989
  • Franz Hadriga: Anton Wildgans - Burgtheaterdirektor und Dichter. In: Wiener Geschichtsblätter 47 (1992), S. 109 ff.
  • Fred Hennings: Burgtheater. Band 2, S. 97 ff., 152 ff.
  • Felix Czeike: VIII. Josefstadt. Wien [u.a.]: Jugend & Volk 1980 (Wiener Bezirkskulturführer, 8), S. 53
  • Hans Markl: Kennst du alle berühmten Gedenkstätten Wiens? Wien [u.a.]: Pechan 1959 (Perlenreihe, 1008), S. 140, 191, 205, 214
  • Hans Markl: Kennst du die berühmten letzten Ruhestätten auf den Wiener Friedhöfen? Band 1: Zentralfriedhof und Krematorium (Urnenhain). Wien: Pechan 1961, S. 24 (Eltern), 45
  • Gertrude Arnold: Anton Wildgans und sein Freundeskreis. Diss. Univ. Wien. Wien 1949