Anton Josef Gruscha: Unterschied zwischen den Versionen

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Version vom 14. September 2022, 17:24 Uhr

Anton Gruscha
Daten zur Person
Personenname Gruscha, Anton Josef
Abweichende Namensform
Titel Kardinal
Geschlecht männlich
PageID 28863
GND 128447605
Wikidata Q89523
Geburtsdatum 3. November 1820
Geburtsort Wien
Sterbedatum 5. August 1911
Sterbeort Kranichberg, Niederösterreich
Beruf Priester, Erzbischof
Parteizugehörigkeit
Ereignis
Nachlass/Vorlass
Objektbezug Erzdiözese Wien, Erzdiözese, katholische Kirche, Katholiken, Bistum, Erzbistum
Quelle Felix Czeike: Historisches Lexikon Wien, Gedenktage
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Letzte Änderung am 14.09.2022 durch WIEN1.lanm08trj
Begräbnisdatum
Friedhof Barbarakapelle, St. Stephan
Grabstelle
Bildname Antongruscha.jpg
Bildunterschrift Anton Gruscha

Es wurden noch keine Adressen zu dieser Person erfasst!

Familiäre Beziehung
Berufliche Beziehung
Beziehung, Bekanntschaft, Freundschaft
  • Kardinal (Verleihung: 1891)

  • Erzbischof von Wien (24.01.1890 bis 05.08.1911) Gruschaplatz

Gruscha Anton Josef, * 3. November 1820 Wien, † 5. August 1911 Kranichberg, Niederösterreich (Barbarakapelle, St. Stephan), Fürsterzbischof von Wien, Kardinal.

Sein Vater war Schneider, seine Mutter Stubenmädchen; dennoch konnte er studieren, war 1848 Wortführer der jungkatholischen Bewegung (für eine freie Kirche in einem freien Staat) und 1852 einer der ersten österreichischen Geistlichen, die für soziale Fragen Interesse zeigten. Gemeinsam mit dem Kölner Adolf Kolping wurde er zum Pionier bei der Gründung katholischer Gesellenvereine in Österreich ("Vater Gruscha"). Gruscha trat als Redner im Severinusverein, in der Michaelerbruderschaft und bei Katholikentagen hervor, auf denen er gerne das politische Zeitgeschehen in Österreich interpretierte. 1878 war Gruscha Apostolischer Feldvikar und organisierte die seelsorgerische Betreuung des Heers. 1890 wurde er Erzbischof von Wien und Herrenhausmitglied, 1891 Kardinal. Als Bischof hatte er die undankbare Aufgabe, die radikalen und antisemitischen Strömungen in der Christlichsozialen Partei zu bekämpfen.

Er war der Wegbereiter einer neuen Epoche, vertrat die Auffassung, dass die Kirche auch ohne Schützenhilfe einer Partei oder der Staatsgewalt ihre Aufgaben erfüllen könnte. Gruscha kümmerte sich neben den Gesellenvereinen auch um das übrige katholische Vereinsleben und den Wiener Kirchenbau. Wegen seines hohen Alters wurde er in der Diözese längere Zeit durch Weihbischof Marschall und ab 1909 durch einen Koadjutor unterstützt. Gruschaplatz.

Quellen

Literatur

  • Neue österreichische Biographie. Band 15. 1815 – 1918. Wien [u.a.]: Amalthea-Verlag 1963
  • Österreichisches biographisches Lexikon 1815–1950. Hg. von der Österreichischen Akademie der Wissenschaften. Wien: Verlag der Österreichischen Akademie der Wissenschaften / Wien/Graz: Böhlau 1954-lfd.
  • Erwin Gatz: Die Bischöfe der deutschsprachigen Länder. Ein biographisches Lexikon. Band 1: 1785/1803-1945. Berlin: Duncker & Humblot 1983, S. 269 ff.
  • Franz Loidl / Martin Krexner: Wiens Bischöfe und Erzbischöfe. Wien: Schendl 1983, S. 80 f.
  • Otto Posch: Anton Josef Gruscha und der österreichische Katholizismus. Diss. Univ. Wien. Wien 1947
  • Ferdinand Bischof: Kardinal Gruscha und die soziale Frage. Diss. Univ. Wien. Wien 1959
  • Alfred Missong: Heiliges Wien. Ein Führer durch Wiens Kirchen und Kapellen. Wien: Wiener Dom-Verlag ³1970, S. 31
  • Wolfgang J. Bandion: Steinerne Zeugen des Glaubens. Die Heiligen Stätten der Stadt Wien. Wien: Herold 1989, Register
  • Das Wiener Heimatbuch – Mariahilf. Hg. von der Arbeitsgemeinschaft des Mariahilfer Heimatmuseums. Wien: Austria Press 1963, S. 188
  • Das Wiener Heimatbuch – Mariahilf. Hg. von der Arbeitsgemeinschaft des Mariahilfer Heimatmuseums. Wien: Austria Press 1963, 06.08.1911
  • Neue Freie Presse. Wien, 06.8.1911
  • Wiener Diözesanblatt 49 (1911)