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− | Anton Hueber, * 27. September 1861 Taus | ||
==Biografie== | ==Biografie== | ||
+ | Anton Hueber übersiedelte nach dem frühen Tod seines Vaters 1863 zuerst nach Wien und später nach Brünn. Wegen der finanziellen Situation der Familie musste Anton die Schule verlassen und als Hilfsarbeiter zum Familienunterhalt beitragen. Er erlernte den Beruf eines Drechslers. 1889 heirate er Josefa Kordon, mit der er vier Kinder hatte. In jungen Jahren schloss er sich der damals im Aufbau befindlichen sozialdemokratischen Gewerkschaftsbewegung an. 1892 wurde er zum Vorsitzenden des Vereins der Drechslergesellen Wiens bestellt. | ||
+ | 1895 wurde Hueber Sekretär der als übergeordnetes Organ gebildeten Reichsgewerkschaftskommission in Cisleithanien, war Herausgeber des Zentralorgans derselben, "Die Gewerkschaft", und 1919/1920 Mitglied der [[Provisorische Nationalversammlung|Konstituierenden Nationalversammlung]]. Mit [[Ferdinand Hanusch]] wirkte er maßgebend an der sozialpolitischen Gesetzgebung mit (Achtstundentag, Schutz der Frauenarbeit und der jugendlichen Arbeiter, Regelung der Heimarbeit, Aufbau des Versicherungswesens und der Betriebsrätegesellschaft). 1928 war er entscheidend daran beteiligt, dass die lose Zusammenfassung der Einzelgewerkschaften durch die Bildung des "Bundes Freier Gewerkschaften Österreichs" gefestigt wurde (1928-1931 Vorsitzender,1931 Wahl zum Ehrenvorsitzenden). Anton-Hueber-Haus (Hadersdorf-Weidlingau; Gewerkschaftsschulungsheim). | ||
− | + | 1931 ernannte ihn die Gemeinde Wien zum [[Bürger der Stadt Wien]]. Das Bürgerdiplom wurde ihm am 21. Jänner 1932 übergeben. | |
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Nach der Niederlage und Ausschaltung der Sozialdemokratie im Februar 1934 wurde Anton Hueber von der Polizei überwacht, seine Wohnung auch mehrmals durchsucht. | Nach der Niederlage und Ausschaltung der Sozialdemokratie im Februar 1934 wurde Anton Hueber von der Polizei überwacht, seine Wohnung auch mehrmals durchsucht. | ||
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− | + | Die Gemeinde Wien würdigte das Wirken Anton Huebers mit der Benennung einer Wohnhausanlage, dem [[Hueberhof]], im 10. Bezirk. 1953 wurde anlässlich des 3. Gesamtösterreichischen Gewerkschaftstages eine Büste von Anton Hueber enthüllt. | |
+ | ==Quellen== | ||
+ | *[http://wais.wien.gv.at//archive.xhtml?id=Stueck++20bec5f8-a352-411d-8636-30b925dce69eVERA#Stueck__20bec5f8-a352-411d-8636-30b925dce69eVERA Wiener Stadt- und Landesarchiv, Totenbeschreibamt, A1.21365/1935: Totenbeschaubefund, Grabanweisung: Hueber Anton Aschenkapsel] | ||
+ | *[https://permalink.obvsg.at/wbr/AC15891905 Wienbibliothek im Rathaus: Splitternachlass Anton Hueber] | ||
+ | *[https://www.digital.wienbibliothek.at/wbr/name/view/3979974 Wienbibliothek Digital: Anton Hueber] | ||
== Literatur == | == Literatur == | ||
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* Walter Kleindel: Das große Buch der Österreicher. 4500 Personendarstellungen in Wort und Bild, Namen, Daten, Fakten. Unter Mitarbeit von Hans Veigl. Wien: Kremayr & Scheriau 1987 | * Walter Kleindel: Das große Buch der Österreicher. 4500 Personendarstellungen in Wort und Bild, Namen, Daten, Fakten. Unter Mitarbeit von Hans Veigl. Wien: Kremayr & Scheriau 1987 | ||
* Neue österreichische Biographie. 1815–1918. Wien [u.a.]: Amalthea-Verlag 1923-1935. Band 1,1923, S. 14 | * Neue österreichische Biographie. 1815–1918. Wien [u.a.]: Amalthea-Verlag 1923-1935. Band 1,1923, S. 14 | ||
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− | == | + | Anton Hueber im [https://search.wienbibliothek.at/primo-explore/search?vid=WBR&mode=advanced&query=creator,contains,118707663 Katalog der Wienbibliothek im Rathaus]. |
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+ | == Weblinks == | ||
− | *[http://www.dasrotewien.at/hueber-anton.html WEB-Lexikon der Wiener | + | *[http://www.dasrotewien.at/seite/hueber-anton.html WEB-Lexikon der Wiener Sozialdemokratie: Anton Hueber ] |
*[http://de.wikipedia.org/wiki/Anton_Hueber_(SDAP) Wikipedia: Anton Hueber ] | *[http://de.wikipedia.org/wiki/Anton_Hueber_(SDAP) Wikipedia: Anton Hueber ] | ||
*[http://www.parlament.gv.at/WWER/PAD_00678/index.shtml Parlament ] | *[http://www.parlament.gv.at/WWER/PAD_00678/index.shtml Parlament ] |
Aktuelle Version vom 18. Oktober 2023, 13:17 Uhr
Anton Hueber, * 27. September 1861 Taus (Böhmen), † 12. Juli 1935 Wien, Drechsler, sozialdemokratischer Gewerkschafter, Sozialpolitiker, Abgeordneter zum Nationalrat.
Biografie
Anton Hueber übersiedelte nach dem frühen Tod seines Vaters 1863 zuerst nach Wien und später nach Brünn. Wegen der finanziellen Situation der Familie musste Anton die Schule verlassen und als Hilfsarbeiter zum Familienunterhalt beitragen. Er erlernte den Beruf eines Drechslers. 1889 heirate er Josefa Kordon, mit der er vier Kinder hatte. In jungen Jahren schloss er sich der damals im Aufbau befindlichen sozialdemokratischen Gewerkschaftsbewegung an. 1892 wurde er zum Vorsitzenden des Vereins der Drechslergesellen Wiens bestellt. 1895 wurde Hueber Sekretär der als übergeordnetes Organ gebildeten Reichsgewerkschaftskommission in Cisleithanien, war Herausgeber des Zentralorgans derselben, "Die Gewerkschaft", und 1919/1920 Mitglied der Konstituierenden Nationalversammlung. Mit Ferdinand Hanusch wirkte er maßgebend an der sozialpolitischen Gesetzgebung mit (Achtstundentag, Schutz der Frauenarbeit und der jugendlichen Arbeiter, Regelung der Heimarbeit, Aufbau des Versicherungswesens und der Betriebsrätegesellschaft). 1928 war er entscheidend daran beteiligt, dass die lose Zusammenfassung der Einzelgewerkschaften durch die Bildung des "Bundes Freier Gewerkschaften Österreichs" gefestigt wurde (1928-1931 Vorsitzender,1931 Wahl zum Ehrenvorsitzenden). Anton-Hueber-Haus (Hadersdorf-Weidlingau; Gewerkschaftsschulungsheim).
1931 ernannte ihn die Gemeinde Wien zum Bürger der Stadt Wien. Das Bürgerdiplom wurde ihm am 21. Jänner 1932 übergeben. Nach der Niederlage und Ausschaltung der Sozialdemokratie im Februar 1934 wurde Anton Hueber von der Polizei überwacht, seine Wohnung auch mehrmals durchsucht.
Die Gemeinde Wien würdigte das Wirken Anton Huebers mit der Benennung einer Wohnhausanlage, dem Hueberhof, im 10. Bezirk. 1953 wurde anlässlich des 3. Gesamtösterreichischen Gewerkschaftstages eine Büste von Anton Hueber enthüllt.
Quellen
- Wiener Stadt- und Landesarchiv, Totenbeschreibamt, A1.21365/1935: Totenbeschaubefund, Grabanweisung: Hueber Anton Aschenkapsel
- Wienbibliothek im Rathaus: Splitternachlass Anton Hueber
- Wienbibliothek Digital: Anton Hueber
Literatur
- Walter Kleindel: Das große Buch der Österreicher. 4500 Personendarstellungen in Wort und Bild, Namen, Daten, Fakten. Unter Mitarbeit von Hans Veigl. Wien: Kremayr & Scheriau 1987
- Neue österreichische Biographie. 1815–1918. Wien [u.a.]: Amalthea-Verlag 1923-1935. Band 1,1923, S. 14
- Isabella Ackerl / Friedrich Weissensteiner: Österreichisches Personenlexikon [der Ersten und Zweiten Republik]. Wien: Ueberreuter 1992
- Kurt Stimmer [Hg.]: Die Arbeiter von Wien. Ein sozialdemokratischer Stadtführer. Wien [u.a.]: Jugend & Volk 1988, S. 212 f.
- 100 Jahre Gewerkschaftsbewegung in Österreich. [1893-1993]. Ausstellung [des Österreichischen Gewerkschaftsbundes ...]. Wien: Österr. Gewerkschaftsbund [1993], S. 12 f.
- Werner Schubert: Favoriten. Wien: Mohl 1980
- Werner Schubert: Favoriten. Wien: Mohl 1980
- Heinz Rappel: Anton Hueber (1861-1935). Wien: unveröffentlichte Dissertation an der Universität Wien 1975
Anton Hueber im Katalog der Wienbibliothek im Rathaus.