An der schönen blauen Donau: Unterschied zwischen den Versionen

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== Literatur ==  
 
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Version vom 29. November 2016, 12:25 Uhr

Datei:Anderschönenblauendonau.jpg
Gedenktafel im alten Dianasaal für den "Donauwalzer"
Daten zum Eintrag
Datum von 15. Februar 1867
Datum bis
Objektbezug
Quelle Felix Czeike: Historisches Lexikon Wien
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Letzte Änderung am 29.11.2016 durch DYN.krabina

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Bildname Anderschönenblauendonau.jpg
Bildunterschrift Gedenktafel im alten Dianasaal für den "Donauwalzer"

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An der schönen blauen Donau, Walzer von Johann Strauß Sohn, Uraufführung 15. Februar 1867 im Diana-Saal (altes Dianabad, heute etwa 2, Obere Donaustraße 93) an einem Abend des Wiener Männergesang-Vereins; Gedenktafel am Bürohaus 2, Obere Donaustraße 95. Johann Strauss hatte dem Wiener Männergesang-Verein bereits im Jahr 1865 die Komposition eines Walzers versprochen. Man einigte sich schließlich darauf, dass für die Vereins-Liedertafel 1867 ein Walzer entstehen sollte. Der Walzer wurde von Strauss in zwei Fassungen angefertigt: in Orchesterfassung und für Männerchor und Klavier als Chorwalzer. Polizeikommissar Josef Weyl, Hausdichter des Männergesang-Vereines, schuf den Text mit parodistischem Charakter und zeitkritischer Satire: "Wiener seid froh, Oho wieso...?". 1867 fand die Uraufführung der Chorfassung statt. Großer Erfolg war diesem Werk bei der Erstaufführung nicht beschieden.

Erst Monate später, als Strauss mit dem Walzer unter dem Titel "Le beau Danube bleu" ("Die schöne blaue Donau") bei der Weltausstellung in Paris auftrat, wurde das Stück zu einem großen Erfolg. Der einflussreiche Herausgeber der Tageszeitung "Figaro" schrieb einen begeisterten Artikel über den Walzer und begründete damit die glanzvolle Karriere der Melodie. Man kann sich getrost dem Urteil des Musikschriftstellers Alexander Witeschniks anschließen, der in seiner Strauss-Biographie schreibt: "Wer die Donau kennt, weiß dass sie mal schildgrün, mal silbern schimmert, aber blau ist sie erst seit Johann Strauß". Als am 2. Juli 1890 anlässlich der Sommerliedertafel des Wiener Männergesang-Vereins die Erstaufführung mit dem neuem Text "Donau so blau, so schön und blau", verfasst von Franz von Gernerth, erfolgte, war der Siegeszug der heimlichen Hymne Wiens nicht mehr aufzuhalten.

Im Gegensatz zu anderen europäischen Schwimmgebäuden ermöglichte die Bäderarchitektur in Wien eine in Europa weitgehend einzigartige Entwicklung im Bäderwesen: die Verbindung von Baden und Tanzen. Im Sommer konnte man baden; im Winter wurde der Badesaal zu einem Tanzsaal umfunktioniert. Kulturgeschichtlich ist diese Verbindung von Schwimmhalle und Tanz- bzw. Konzertsaal eine Wiener Eigenheit. Neben dem Dianabad war das Sophienbad (die späteren Sophiensäle) in Wien Landstraße der zweite Vertreter dieser völlig neuen Konzeption im europäischen Hallenbadbau.

Die weitverbreitete Meinung, dass der Johann-Strauß-Walzer ursprünglich keinen Beifall gefunden habe, wurde in der Veröffentlichung von Christine Klusacek und Kurt Stimmer, "Die Stadt und der Strom" (1995), widerlegt (199 ff.). Im "Neuen Fremdenblatt" vom 17. Februar 1867 finden sich unter anderem die Beurteilungen "entschiedener Schlager" und "brillantes Cadeau"; dem Walzer sei "enthusiastisch applaudiert" worden. "Die Presse" vom selben Tag schrieb: "Der liebliche Walzer mit seinen einschmeichelnden Rhythmen dürfte bald zu den populärsten des fruchtbaren Tanzkomponisten gehören."

Eine weitere Gedenktafel (mit Wiedergabe der ersten Takte des Walzers) befindet sich am Haus 4, Johann-Strauß-Gasse 10-14 (nächst dem Sterbehaus von Strauß, 4, Johann-Strauß-Gasse 4).

An der schönen, blauen Donau, Klavierauszug der Chorfassung

Literatur

  • Helmut Kretschmer: Wiener Musikergedenkstätten. Wien: Jugend & Volk² 1990
  • Felix Czeike: II. Leopoldstadt. Wien [u.a.]: Jugend & Volk 1980 (Wiener Bezirkskulturführer, 2), S. 38
  • Felix Czeike: IV. Wieden. Wien [u.a.]: Jugend & Volk 1979 (Wiener Bezirkskulturführer, 4), S. 19