Altes Harnischhaus

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Daten zum Bauwerk
Art des Bauwerks Gebäude
Datum von
Datum bis
Andere Bezeichnung Harnaschhaus, Ungarisches Haus
Frühere Bezeichnung
Benannt nach Zeughaus
Einlagezahl
Architekt
Prominente Bewohner
PageID 4148
GND
WikidataID
Objektbezug
Quelle Felix Czeike: Historisches Lexikon Wien
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Letzte Änderung am 21.08.2013 durch WIEN1.lanm08lai
  • 1., Augustinerstraße 12
  • 1., Dorotheergasse 19
  • Nr.: 1131 (Bezirk: Innere Stadt, 1770, bis: 1795)
  • Nr.: 1157 (Bezirk: Innere Stadt, 1821, bis: 1862)
  • Nr.: 1226 (Bezirk: Innere Stadt, 1795, bis: 1821)

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48° 12' 20.89" N, 16° 22' 4.76" E  zur Karte im Wien Kulturgut

Altes Harnischhaus (1, Augustinerstraße 12, Dorotheergasse 19; auch Harnaschhaus oder Ungarisches Haus), wurde im 14. Jahrhundert ein landesfürstliches Zeughaus gegenüber der Augustinerkirche genannt (1, Augustinerstraße 12, Dorotheergasse 19). Das Haus wird bereits 1313 urkundlich genannt und später über Anordnung Herzog Albrechts II. vergrößert. 1410 verpfändete Herzogin Johanna (von Bayern), die Gattin Albrechts IV., das Haus an Hans von Stubenberg, 1420 kam es in landesfürstlichen Besitz zurück und diente seiner früheren Bestimmung. Am 26. Dezember 1457 überschrieb es Ladislaus Postumus Ulrich, Heinrich und Hans von Rosenberg zum Dank für geleistete Dienste. König Matthias Corvinus, der eine Anzahl von Wiener Häusern konfiszierte, schenkte das Haus 1488 dem Stift St. Dorothea, das es 1531 an ein Wiener Bürgerehepaar namens Hirschl verkaufte. 1547 gehörte es Marquard von Khuenring und 1650 Franz Graf Nádasdy, der hier kurz vor seiner Verhaftung in Pottendorf wohnte. In diesem Haus fand am 8. April 1670 die Verhaftung der zwei Mitverschworenen Nádasdys, der Grafen Zrinyi und Frangipani, statt. Nádasdy wurde in der Bürgerstube des Wiener Rathauses enthauptet. Nach seinem Tod war das Haus Besitz der Krone. 1676 gehörte es dem Rittmeister Nikolaus von Prevost (Probast), 1696 Cäcilie Isabella Gräfin von Orsini-Rosenberg, 1753 erwarb es Ferdinand Philipp Fürst Lobkowitz zu dem in seinem Besitz befindlichen Dietrichsteinpalais auf dem Schweinemarkt (Lobkowitzpalais, Augustinerkirche). 1945 wurde das Gebäude durch Bomben beschädigt.


Literatur

  • J. E. Schlager: Wiener-Skizzen aus dem Mittelalter, Neue Folge 2, S. 355 ff.
  • Wilhelm Kisch: Die alten Straßen und Plätze von Wiens Vorstädten und ihre historisch interessanten Häuser. (Photomechan. Wiedergabe [d. Ausg. v. 1883]). Cosenza: Brenner 1967, Band 1, S. 374
  • Gerhard Robert Walter von Coeckelberghe-Dützele: Curiositäten- und Memorabilien-Lexicon von Wien. Ein belehrendes und unterhaltendes Nachschlag- und Lesebuch in anekdotischer, artistischer, biographischer, geschichtlicher, legendarischer, pittoresker, romantischer und topographischer Beziehung. Wien: [o. V.] 1846, Band 2, S. 2
  • Gustav Gugitz: Bibliographie zur Geschichte und Stadtkunde von Wien. Hg. vom Verein für Landeskunde von Niederösterreich und Wien. Band 3: Allgemeine und besondere Topographie von Wien. Wien: Jugend & Volk 1956, S. 349