Albin Haberda: Unterschied zwischen den Versionen

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Albin Haberda, * 29. Jänner 1868 Bochnia, Galizien, † 6. Dezember 1933 Wien 19, Vegagasse 12 (Döblinger Friedhof), Gerichtsmediziner, Gattin Rosa Wecht. Schon während seines Studiums an der Universität Wien war Haberda am Institut für gerichtliche Medizin unter [[Eduard Hofmann]] tätig. Nach der Promotion (Dr. med.univ. 1891) verbrachte er 3 Jahre an der I. Universitäts-Frauenklinik bei [[Friedrich Schauta]] und konnte sich 1896 mit einer Untersuchung über „Die fötalen Kreislaufwege des Neugeborenen und ihre Veränderungen nach der Geburt" für Gerichtsmedizin habilitieren (1897 ao. Prof.). 1898 war Haberda während der Erkrankung Hofmanns als erster Assistent mit der Leitung des Instituts betraut, ab 1912 hielt er auch Vorlesungen über gerichtliche Medizin für Juristen und wurde 1916 Ordinarius und Vorstand des Instituts für gerichtliche Medizin an der Universität Wien (1919-1921 Dekan der medizinischen Fakultät). Durch seinen besonderen Einsatz erhielt das Institut ab 1922 als eigenes Gebäude die Prosektur des ehemaligen k. u. k. Garnisonsspitals Nr. 1 (heute 9, Senseng. 2). Zu Haberdas Hauptarbeitsgebieten zählten zahlreiche Studien über Kindesmord, gewaltsame Todesursachen und Fruchtabtreibung. Haberda war ein äußerst gefragter Gerichtsgutachter, der sich durch kritisches Urteilsvermögen und hohes Verantwortungsgefühl auszeichnete.  
 
Albin Haberda, * 29. Jänner 1868 Bochnia, Galizien, † 6. Dezember 1933 Wien 19, Vegagasse 12 (Döblinger Friedhof), Gerichtsmediziner, Gattin Rosa Wecht. Schon während seines Studiums an der Universität Wien war Haberda am Institut für gerichtliche Medizin unter [[Eduard Hofmann]] tätig. Nach der Promotion (Dr. med.univ. 1891) verbrachte er 3 Jahre an der I. Universitäts-Frauenklinik bei [[Friedrich Schauta]] und konnte sich 1896 mit einer Untersuchung über „Die fötalen Kreislaufwege des Neugeborenen und ihre Veränderungen nach der Geburt" für Gerichtsmedizin habilitieren (1897 ao. Prof.). 1898 war Haberda während der Erkrankung Hofmanns als erster Assistent mit der Leitung des Instituts betraut, ab 1912 hielt er auch Vorlesungen über gerichtliche Medizin für Juristen und wurde 1916 Ordinarius und Vorstand des Instituts für gerichtliche Medizin an der Universität Wien (1919-1921 Dekan der medizinischen Fakultät). Durch seinen besonderen Einsatz erhielt das Institut ab 1922 als eigenes Gebäude die Prosektur des ehemaligen k. u. k. Garnisonsspitals Nr. 1 (heute 9, Senseng. 2). Zu Haberdas Hauptarbeitsgebieten zählten zahlreiche Studien über Kindesmord, gewaltsame Todesursachen und Fruchtabtreibung. Haberda war ein äußerst gefragter Gerichtsgutachter, der sich durch kritisches Urteilsvermögen und hohes Verantwortungsgefühl auszeichnete.  

Version vom 17. Oktober 2013, 13:58 Uhr

{{Person |Personenname=Haberda, Albin |Titel=Dr. med. univ. |Geschlecht=männlich |Geburtsdatum=29.01.1868 |Geburtsort=Bochnia |von Objekt=Person |Sterbedatum=06.12.1933 |Sterbeort=Wien |von Objekt=Person |Grabstelle=Friedhof Döbling |Beruf=Gerichtsmediziner |Quelle=Felix Czeike: Historisches Lexikon Wien } Albin Haberda, * 29. Jänner 1868 Bochnia, Galizien, † 6. Dezember 1933 Wien 19, Vegagasse 12 (Döblinger Friedhof), Gerichtsmediziner, Gattin Rosa Wecht. Schon während seines Studiums an der Universität Wien war Haberda am Institut für gerichtliche Medizin unter Eduard Hofmann tätig. Nach der Promotion (Dr. med.univ. 1891) verbrachte er 3 Jahre an der I. Universitäts-Frauenklinik bei Friedrich Schauta und konnte sich 1896 mit einer Untersuchung über „Die fötalen Kreislaufwege des Neugeborenen und ihre Veränderungen nach der Geburt" für Gerichtsmedizin habilitieren (1897 ao. Prof.). 1898 war Haberda während der Erkrankung Hofmanns als erster Assistent mit der Leitung des Instituts betraut, ab 1912 hielt er auch Vorlesungen über gerichtliche Medizin für Juristen und wurde 1916 Ordinarius und Vorstand des Instituts für gerichtliche Medizin an der Universität Wien (1919-1921 Dekan der medizinischen Fakultät). Durch seinen besonderen Einsatz erhielt das Institut ab 1922 als eigenes Gebäude die Prosektur des ehemaligen k. u. k. Garnisonsspitals Nr. 1 (heute 9, Senseng. 2). Zu Haberdas Hauptarbeitsgebieten zählten zahlreiche Studien über Kindesmord, gewaltsame Todesursachen und Fruchtabtreibung. Haberda war ein äußerst gefragter Gerichtsgutachter, der sich durch kritisches Urteilsvermögen und hohes Verantwortungsgefühl auszeichnete. Das „Lehrbuch der gerichtlichen Medizin" von Hofmann arbeitete Haberda vollständig um (1927) und verfaßte auch eine Reihe von Handbuchbeiträgen. Als Lehrer genoß er hohes Ansehen und zählte unter anderem Fritz Reuter und Anton Werkgartner zu seinen Schülern. Hofrat (1914).


Literatur

  • Heribert Sturm: Biographisches Lexikon zur Geschichte der böhmischen Länder. München: Oldenbourg 1974 - lfd. (* Oberplan, Bezirk Krumau [Horní Planá])
  • Ludwig Eisenberg: Das geistige Wien. Künstler- und Schriftsteller-Lexikon, Mittheilungen über Wiener Architekten, Bildhauer, Bühnenkünstler, Graphiker, Journalisten, Maler, Musiker und Schriftsteller. Wien: Daberkow 1889-1892
  • Isidor Fischer [Hg.]: Biographisches Lexikon der hervorragenden Ärzte der letzten fünfzig Jahre. Band 1: Aaser-Komoto. München: Urban & Schwarzenberg 1962
  • Walter Kleindel: Das große Buch der Österreicher. 4500 Personendarstellungen in Wort und Bild, Namen, Daten, Fakten. Unter Mitarb. von Hans Veigl. Wien: Kremayr & Scheriau 1987
  • Das Jahrbuch der Wiener Gesellschaft. Biographische Beiträge zur Wiener Zeitgeschichte. Hrsg. von Franz Planer. Wien: F. Planer 1929
  • Österreichisches biographisches Lexikon 1815 – 1950. Hg. von der Österreichischen Akademie der Wissenschaften. Wien: Verlag der Österreichischen Akademie der Wissenschaften / Wien/Graz: Böhlau 1954 - lfd.
  • Österreicher aus sudetendeutschem Stamme. Wien: Verlag der Typographischen Anstalt 1961-1979. Band 1 (Maler, Graphiker, Bildhauer, Medailleure, Baumeister, Architekten, Dichter, Schriftsteller, Journalisten) 1961
  • Erna Lesky: Die Wiener medizinische Schule im 19. Jahrhundert. Wien [u.a.]: Böhlau 1965 (Studien zur Geschichte der Universität Wien, 6), S. 608ff., S. 613 ff.
  • [Joseph] Kürschners deutscher Gelehrtenkalender. Bio-bibliographisches Verzeichnis deutschsprachiger Wissenschaftler der Gegenwart. Berlin: de Gruyter / München: Saur 1925 - lfd. Band 1, 1925
  • Wiener klinische Wochenschrift. Wien / New York: Springer 1888 - lfd., 46, Jg. 1933, S. 1560 f.
  • Die feierliche Inauguration des Rektors der Wiener Universität für das Studienjahr 1934/35. Wien: Universität 1934, S. 20 ff