Österreichischer Kunstverein: Unterschied zwischen den Versionen
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Kunstverein, Österreichischer („Neuer Kunstverein"), nach einer Idee von [[Ferdinand Georg Waldmüller]] durch den Kunstsammler und Industriellen [[Rudolf von Arthaber]] gemeinsam mit einigen anderen Kunstfreunden am 22. Juli 1850 gegründeter Verein der Kunstfreunde. Im Gegensatz zum älteren [[Verein zur Beförderung der bildenden Künste]], der sich der heimischen Kunst annahm, sollte der Österreichische Kunstverein auch Werke fremder Kunstschulen nach Wien bringen. Der neue Verein konnte bald gute kommerzielle Erfolge erzielen; man begann sogar die importierte Kunst höher zu schätzen als die Wiener Kunst. Arthaber wollte 1851 den neuen mit dem älteren Kunstverein vereinigen, doch blieben seine Bemühungen erfolglos; man konnte sich weder bei der Statutenanpassung noch bei der Aufteilung der Funktionärsposten einigen. Als die Teilnahme Österreichs an der großen Kunst- und Industrieausstellung 1855 in Paris keinen Erfolg gebracht hatte, gründeten Conrad Grefe und seine Kollegen die Künstlervereinigung [[Eintracht]]. 1869 gab es Fusionierungsverhandlungen mit der Nachfolgeorganisation der Eintracht, der Genossenschaft der bildenden Künstler Wiens ([[Künstlerhaus]]), die ebenfalls kein Ergebnis brachten. Anfang der 80er Jahre geriet der Österreichische Kunstverein in eine tiefe Krise, sodaß ihm 1883 der Kaiser sein Protektorat entzog; man sprach bereits offen über eine Auflösung. Wohl konnte sich der Verein wieder konsolidieren, aber er erreichte nie mehr seine anfängliche Bedeutung. Sein Domizil war bis etwa 1898 im Haus 1, Tuchlauben 8. Um 1902 wurde der Österreichische Kunstverein reorganisiert, präsentierte noch einige interessante Ausstellungen (1, | Kunstverein, Österreichischer („Neuer Kunstverein"), nach einer Idee von [[Ferdinand Georg Waldmüller]] durch den Kunstsammler und Industriellen [[Rudolf von Arthaber]] gemeinsam mit einigen anderen Kunstfreunden am 22. Juli 1850 gegründeter Verein der Kunstfreunde. Im Gegensatz zum älteren [[Verein zur Beförderung der bildenden Künste]], der sich der heimischen Kunst annahm, sollte der Österreichische Kunstverein auch Werke fremder Kunstschulen nach Wien bringen. Der neue Verein konnte bald gute kommerzielle Erfolge erzielen; man begann sogar die importierte Kunst höher zu schätzen als die Wiener Kunst. Arthaber wollte 1851 den neuen mit dem älteren Kunstverein vereinigen, doch blieben seine Bemühungen erfolglos; man konnte sich weder bei der Statutenanpassung noch bei der Aufteilung der Funktionärsposten einigen. Als die Teilnahme Österreichs an der großen Kunst- und Industrieausstellung 1855 in Paris keinen Erfolg gebracht hatte, gründeten Conrad Grefe und seine Kollegen die Künstlervereinigung [[Eintracht]]. 1869 gab es Fusionierungsverhandlungen mit der Nachfolgeorganisation der Eintracht, der Genossenschaft der bildenden Künstler Wiens ([[Künstlerhaus]]), die ebenfalls kein Ergebnis brachten. Anfang der 80er Jahre geriet der Österreichische Kunstverein in eine tiefe Krise, sodaß ihm 1883 der Kaiser sein Protektorat entzog; man sprach bereits offen über eine Auflösung. Wohl konnte sich der Verein wieder konsolidieren, aber er erreichte nie mehr seine anfängliche Bedeutung. Sein Domizil war bis etwa 1898 im Haus 1, Tuchlauben 8. Um 1902 wurde der Österreichische Kunstverein reorganisiert, präsentierte noch einige interessante Ausstellungen (1, | ||
Weihburggasse 22), dürfte sich aber gegen Ende des Ersten Weltkriegs aufgelöst haben. | Weihburggasse 22), dürfte sich aber gegen Ende des Ersten Weltkriegs aufgelöst haben. | ||
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*Handbuch der Kunstpflege in Österreich. Redaktion Wilhelm Freiherr von Weckbecker. 1902, S. 234; | *Handbuch der Kunstpflege in Österreich. Redaktion Wilhelm Freiherr von Weckbecker. 1902, S. 234; |
Version vom 26. Juni 2014, 14:11 Uhr
48° 12' 20.68" N, 16° 22' 30.00" E zur Karte im Wien Kulturgut
Kunstverein, Österreichischer („Neuer Kunstverein"), nach einer Idee von Ferdinand Georg Waldmüller durch den Kunstsammler und Industriellen Rudolf von Arthaber gemeinsam mit einigen anderen Kunstfreunden am 22. Juli 1850 gegründeter Verein der Kunstfreunde. Im Gegensatz zum älteren Verein zur Beförderung der bildenden Künste, der sich der heimischen Kunst annahm, sollte der Österreichische Kunstverein auch Werke fremder Kunstschulen nach Wien bringen. Der neue Verein konnte bald gute kommerzielle Erfolge erzielen; man begann sogar die importierte Kunst höher zu schätzen als die Wiener Kunst. Arthaber wollte 1851 den neuen mit dem älteren Kunstverein vereinigen, doch blieben seine Bemühungen erfolglos; man konnte sich weder bei der Statutenanpassung noch bei der Aufteilung der Funktionärsposten einigen. Als die Teilnahme Österreichs an der großen Kunst- und Industrieausstellung 1855 in Paris keinen Erfolg gebracht hatte, gründeten Conrad Grefe und seine Kollegen die Künstlervereinigung Eintracht. 1869 gab es Fusionierungsverhandlungen mit der Nachfolgeorganisation der Eintracht, der Genossenschaft der bildenden Künstler Wiens (Künstlerhaus), die ebenfalls kein Ergebnis brachten. Anfang der 80er Jahre geriet der Österreichische Kunstverein in eine tiefe Krise, sodaß ihm 1883 der Kaiser sein Protektorat entzog; man sprach bereits offen über eine Auflösung. Wohl konnte sich der Verein wieder konsolidieren, aber er erreichte nie mehr seine anfängliche Bedeutung. Sein Domizil war bis etwa 1898 im Haus 1, Tuchlauben 8. Um 1902 wurde der Österreichische Kunstverein reorganisiert, präsentierte noch einige interessante Ausstellungen (1, Weihburggasse 22), dürfte sich aber gegen Ende des Ersten Weltkriegs aufgelöst haben.
Organisationsdaten
Art der Organisation | |
Datum von | 1850 |
Datum bis | |
Benannt nach | |
Prominente Personen | |
PageID | 25283 |
GND | |
WikidataID | |
Objektbezug | |
Quelle | |
Export | RDF |
Recherche |
Adressen
- 1., Weihburggasse 22
Frühere Adressierung
- 1 (Tuchlauben, 8, bis: 1898)
Bezeichnungen
Es wurden noch keine Bezeichnungen erfasst.
Personen
Es wurden noch keine Personen erfasst.
QR-Code
48° 12' 20.68" N, 16° 22' 30.00" E zur Karte im Wien Kulturgut
Literatur
- Handbuch der Kunstpflege in Österreich. Redaktion Wilhelm Freiherr von Weckbecker. 1902, S. 234;
- Arthur Roessler / G. Pisko: Ferdinand G. Waldmüller (ohne Jahr [um 1907]), S. 5
- F. Feichtinger: 130 Jahre Osterreichischer Kunstverein. In: Oberösterreichische Heimatblätter. Linz 1981, S. 250 ff.