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Alexander Neumann (Sportfunktionär)

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Daten zur Person
PersonennameName der Person Neumann, Alexander
Abweichende NamensformAlternative Formen des Namens
Titel
Geschlecht männlich
Wien Geschichte WikiIdentifier/Persistenter URL zur Seite 
GNDGemeindsame Normdatei
Wikidata
GeburtsdatumDatum der Geburt 3. Mai 1860
GeburtsortOrt der Geburt Wien
SterbedatumSterbedatum 1936
SterbeortSterbeort Wien
BerufBeruf Kaufmann, Sportfunktionär
Parteizugehörigkeit
Ereignis
Nachlass/Vorlass
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RessourceUrsprüngliche Ressource  Gedenktage
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Recherche
Letzte Änderung am 7.09.2018 durch DYN.rabus
BestattungsdatumDatum der Bestattung 
FriedhofFriedhof, auf dem eine Person begraben wurde
Grabstelle
  • 19., Grinzinger Allee 17 (Wohnadresse)
Familiäre Beziehung
Berufliche Beziehung
Beziehung, Bekanntschaft, Freundschaft

Alexander Neumann, * 3. Mai 1860 Wien, † Mai 1936 Wien Unternehmer, Sportfunktionär.

Biografie

Alexander W. Neumann wurde am 3. Mai 1860 in Wien als siebentes und jüngstes Kind des jüdischen Textilunternehmers David Neumann geboren. Die Familie war durch Seidenhandel zu Wohlstand gekommen. Alexander Neumann selbst war als Schuhfabrikant und Pelzhändler unternehmerisch tätig. Anders als seine Geschwister konvertierte er (im Jahr 1906) vom mosaischen Glauben zum Protestantismus. Ein Zusammenhang mit der kurz darauf erfolgten Heirat mit der Nichtjüdin Johanna Julie Pfanhauser scheint naheliegend.

Im Jahr 1924 übernahm Alexander Neumann das Präsidentenamt des First Vienna Football Club, im gleichen Jahr wurde im Wiener Fußballbetrieb der Professionalismus eingeführt. Ein möglichst hohes Budget sicherzustellen wurde dadurch für die Vereine zentral. Neumann verstand sich darauf; er versuchte seinem Verein auch auf ungewöhnlichen Wegen zu Einnahmen zu verhelfen. In Neumanns Zeit als Vienna-Präsident fällt die Nutzung der Vereinssportanlage Stadion Hohe Warte für spektakuläre Großveranstaltungen abseits des Fußballs − etwa Open-Air-Opernaufführungen, der Boxkampf des französischen Superstars Georges Carpentier gegen den Briten Arthur Townley oder ein Antreten des legendären finnischen Langstreckenläufers Paavo Nurmi.

Unter seinem Spitznamen "Heilala" war der Sportfunktionär eine öffentliche Figur und häufig Objekt der Berichterstattung und als durchaus streitbare Persönlichkeit nicht selten im Mittelpunkt öffentlicher Auseinandersetzungen. Als Konvertit wurde er vom Hakoah-Präsidenten Ignaz Hermann Körner als Verräter an der jüdischen Sache bezeichnet, gleichzeitig sah er sich antisemitischen Angriffen ausgesetzt. Die sportlichen Erfolge seiner Präsidentschaft − und unmittelbar danach − können sich jedenfalls sehen lassen: So gewann die Vienna 1929 und 1930 ihre ersten beiden österreichischen Cuptitel, feierte 1931 die erste Meisterschaft und im gleichen Jahr den Gewinn des prestigeträchtigen internationalen Mitropa-Pokals. 1933 folgte die zweite Meisterschaft und 1937 der dritte Cupsieg.

Anfang Mai 1936 starb Kommerzialrat Alexander Neumann an den Folgen eines Straßenbahnunfalls.

Literatur

  • Alexander Juraske: Case Study: Der First Vienna Football Club 1894 und seine jüdischen Funktionäre. In: Bernhard Hachleitner / Matthias Marschik / Georg Spitaler [Hg.]: Sportfunktionäre und jüdische Differenz. Zwischen Anerkennung und Antisemitismus − Wien 1918 bis 1938. Oldenbourg: De Gruyter 2018
  • Alexander Juraske: "Blau-Gelb ist mein Herz". Die Geschichte des First Vienna Football Club 1894. Wien: Promedia 2017
  • Georg Gaugusch: Wer einmal war. Das jüdische Großbürgertum Wiens 1800−1938. Band 2: L−R. Wien: Amalthea 2016