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Sanatorium Görgen

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Daten zur Organisation
Art der OrganisationArt der Organisation Spital
Datum vonDatum (oder Jahr) von 1819
Datum bisDatum (oder Jahr) bis
Benannt nach Bruno Görgen
Prominente Personen
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GNDGemeindsame Normdatei
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RessourceUrsprüngliche Ressource  Felix Czeike: Historisches Lexikon Wien
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Letzte Änderung am 21.04.2020 durch WIEN1.lanm08mic
  • 19., Obersteinergasse 18-24

Frühere Adressierung
  • 92 (von: 1819, bis: 1831)
  • SeneCura Residenz Oberdöbling
  • Privat-Heilanstalt für Gemüths- und Nervenkranke

Es wurden noch keine Personen erfasst.


Sanatorium Görgen (19., Obersteinergasse 18-24; Döblinger Privatirrenanstalt). 1819 erhielt der Primararzt der Irrenanstalt im Allgemeinen Krankenhaus, Dr. Bruno Görgen senior, die Bewilligung zur Errichtung einer Privatirrenanstalt. Sie befand sich zunächst im Mollardschlössel in Gumpendorf, 1829 übersiedelte Görgen in die Heniksteinsche Villa nach Oberdöbling (zwischen Billroth- und Krottenbachstraße gelegen; Rote Mühle). Als Görgen 1842 starb, übernahm sein Sohn, Dr. Gustav Görgen, die Leitung der Anstalt, legte sie jedoch 1860 zurück. An seine Stelle traten Dr. Max von Leidesdorf und Dr. Heinrich Obersteiner der Ältere als Eigentümer; Leidesdorf erreichte europäischen Ruf und wurde unter anderem zur Beurteilung des Geisteszustands von Ludwig II. von Bayern herangezogen und zu Sultan Murad V. berufen. 1872 legte Obersteiner senior die Leitung nieder, ihm folgte sein Sohn Dr. Heinrich Obersteiner der Jüngere, der schließlich nach Leidesdorfs Tod die Anstalt allein führte († 1922). Im Juni 1917 wurde das ganze Anwesen an die Grunderwerbsgesellschaft "Terra" verkauft. Während der beiden Weltkriege wurde das Krankenhaus als Militärspital genutzt, jedoch 1942 unter Dr. Otto Buchner wieder seiner ursprünglichen Bestimmung zugeführt. Bis 1972 befand sich hier ein Privatspital für Nervenkranke (19, Obersteinergasse 18-24); 1991 zog das Bezirksgericht Döbling ein. Bekannte Patienten waren Nikolaus Lenau († 22. August 1850), Franz Freiherr von Münch-Bellinghausen († 1853; Sohn des Eligius [besser bekannt als Friedrich Halm]), Anton von Fernkorn (1866-1868), Louise Freiin von Eichendorff († 1883, Schwester des Dichters Joseph Freiherr von Eichendorff) und Josef Fürst Sulkowski (1883-1889).

Literatur

  • Franz Englisch: Die Oberdöblinger Privatirrenanst. In: Döblinger Museumsblätter 3/4 (1965), S. 12-14
  • Franz Englisch: Die Döblinger Privatirrenanstalt. Ein Beitrag zur Geschichte der Wiener Pflegeanstalt für Geisteskranke. Wien [u.a.]: Zsolnay 1969 (Wiener Geschichtsbücher, 24), S. 398 ff.
  • Erna Lesky: Die Wiener medizinische Schule im 19. Jahrhundert. Wien [u.a.]: Böhlau 1965 (Studien zur Geschichte der Universität Wien, 6), S. 176
  • Zur Geschichte der Psychiatrie in Wien. Eine Bilddokumentation [= Psychiatry in Vienna]. Wien: Brandstätter 1983, S. 10
  • Bruno Görgen: Privat-Heilanstalt für Gemüthskranke. In Wien eröffnet [= Etablissement privé à Vienne pour la reception des aliénés]. Wien: Franz Wimmer 1820