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Kunst- und Industrie-Comptoir

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Daten zur Organisation
Art der OrganisationArt der Organisation Firma
Datum vonDatum (oder Jahr) von 1801
Datum bisDatum (oder Jahr) bis
Benannt nach
Prominente Personen Ludwig van Beethoven, Joseph Schreyvogel, Joseph Sonnleithner, Johann Sigmund Rizy
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Letzte Änderung am 28.08.2014 durch WIEN1.lanm09mai
  • 1., Hoher Markt 1

Frühere Adressierung
  • 12 (von: 1801, bis: 1805)
  • Kunst- und Industrie-Comptoir zu Wien (1802)

Es wurden noch keine Personen erfasst.


Kunst- und Industrie-Comptoir. Am 12. November 1800 bewarben sich der Maler Joseph Anton Kappeller (1761-1806) und der Jurist Dr. Jakob Holer, beide aus Imst (Tirol), die ab etwa 1798 im Haus Joseph Sonnleithners (1766-1835) wohnten, um ein Kunsthandlungsprivileg (es bestanden damals die Kunsthandlungen Artaria und Mollo) und erhielten am 10. März 1801 die Genehmigung; am 1. Mai 1801 schlossen sie einen Gesellschaftsvertrag und benannten die neue Firma „Kunst- und Industrie-Comptoir Kappeller und Holer". Es wurden Verträge mit bildenden Künstlern, Wissenschaftlern und Komponisten geschlossen; auch Ludwig van Beethoven konnte am 5. Oktober 1801 für den Verlag gewonnen werden. Am 15. März 1802 schloß Holer (nach dem Austritt Kappellers) einen Vertrag mit Joseph Schreyvogel, Joseph Sonnleithner und dessen Schwager Johann Sigmund Rizy (1759-1830) und gab dem Unternehmen nun den Namen „Kunst- und Industrie-Comptoir zu Wien" (Protokollierung der Firma am 1. Mai 1802). 1805 übersiedelte das bisher 1, Kohlmarkt 12 ansässige Comptoir ins Kielmansegg-Haus 1, Hoher Markt 1. Als Beethoven sich 1802 mit Artaria überwarf, war Sonnleithner sein juristischer Berater und band ihn daraufhin ans Comptoir, das sich zum schärfsten Konkurrenten von Artaria entwickelt hatte; die Musikalien erfreuten sich besonderer Pflege. Als das Comptoir 1808 zunehmend in Schwierigkeiten geriet, wandte sich Beethoven Breitkopf & Härtel zu. Die Geldentwertung trug dazu bei, daß sich das Comptoir nicht mehr erholen konnte. Am 30. September 1813 verfügte das Gericht, daß Schreyvogel allein Firmenführer sei; die Löschung der Kunsthandelsbefugnis erfolgte nach seinem Tod am 7. Jänner 1833.


Literatur

  • Friedrich Slezak: Beethovens Wiener Originalverleger. Wien: Deuticke 1987 (Forschungen und Beiträge zur Wiener Stadtgeschichte, 17), S. 54 ff.
  • Johannes Dörflinger: Die österreichische Kartographie im 18. und zu Beginn des 19. Jahrhunderts : unter besonderer Berücksichtigung der Privatkartographie zwischen 1780 und 1820. Band 2: Österreichische Karten des frühen 19. Jahrhunderts. Wien: Verl. d. Österr. Akad. d. Wiss. 1988 (Veröffentlichungen der Kommission für Geschichte der Mathematik, Naturwissenschaften und Medizin: Österr. Akademie der Wissenschaften, Philosophisch-Historische Klasse, 47 ; Österr. Akademie der Wissenschaften, Philosophisch-Historische Klasse: Sitzungsberichte, 515), S. 508 ff.