Viola Gabriele Schlesinger

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Daten zur Person
PersonennameName der Person im Format Nachname, Vorname Schlesinger, Viola Gabriele
Abweichende NamensformAlternative Formen des Namens wie z.B. Pseudonyme oder Mädchennamen im Format Nachname, Vorname Schlesinger, Viola von
TitelAkademische Titel (abgekürzt), Amtstitel, Adelstitel
Geschlecht weiblich
Wien Geschichte WikiIdentifier/Persistenter URL zur Seite  44562
GNDGemeindsame Normdatei 1019536144
Wikidata Q59653321
GeburtsdatumDatum der Geburt 18. September 1874
GeburtsortOrt der Geburt Wien
SterbedatumSterbedatum 1. Juli 1950
SterbeortSterbeort Wien
BerufBeruf Lyrikerin, Reiseschriftstellerin, Dramatikerin
ParteizugehörigkeitAngabe der Partei (bei PolitikerInnen)
EreignisEreignis, mit dem die Person in Verbindung gebracht wird
Nachlass/Vorlass Wienbibliothek im Rathaus
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RessourceUrsprüngliche Ressource  Gedenktage-NG
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BestattungsdatumDatum der Bestattung 
FriedhofFriedhof, auf dem eine Person begraben wurde
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Berufliche Beziehung
Beziehung, Bekanntschaft, Freundschaft

Viola Gabriele (Maria) (von) Schlesinger, * 18. September 1874 Wien, † 1. Juli 1950 Wien, Lyrikerin, Reiseschriftstellerin sowie Dramatikerin, Korrespondentin und Rezensentin der Neuen Freien Presse. Ihre Gedichte erschienen vorrangig in der Neuen Freien Presse und der Arbeiterzeitung, ihre Novellen - teilweise in Fortsetzungen - in der Neuen Freien Presse.

Nachlass in der Handschriftensammlung der Wienbibliothek im Rathaus.

Viola Gabriele Schlesinger unternahm ausgedehnte Reisen in Europa und im Vorderen Orient, die vermutlich einige ihrer Werke inspirierten, wie beispielsweise das Märchen "Der Fürst der Märchen" und die Erzählung "Zwei Edle in Dhobja", welche im arabischen Raum spielen, oder die Dramen "Die Kolonie" und "Die Eroberer", die in Indien während der britischen Kolonialzeit angesetzt sind und allesamt exotisierende Merkmale aufweisen.

Zu ihren Veröffentlichungen zählen Essays, Feuilletons, Märchen, Romane, Bühnenwerke, Erzählungen und zahlreiche Gedichte. In ihrem Nachlass sind außerdem Briefe, Postkarten, Notizen, poetische und schriftstellerische Entwürfe sowie weitere private Dokumente wie Arztbefunde enthalten.

Wie aus den Postkarten und Briefen aus Viola Gabriele Schlesingers Nachlass und mehreren Einträgen in Arthur Schnitzlers Tagebuch hervorgeht, standen sie von 1924 bis 1931, dem Jahr in dem Arthur Schnitzler starb, in Kontakt miteinander und pflegten ein freundschaftliches Verhältnis. Das erste Mal wird sie namentlich in einem Eintrag vom 8. Mai 1924 erwähnt, in dem Schnitzler sie als „sympathisch“ bezeichnet. Weiteren Einträgen ist zu entnehmen, dass sie ihm Werke und Feuilletons zukommen ließ, welche er las und korrigierte. Zudem berichtete sie ihm gelegentlich über die Zustände bei der Neuen Freien Presse und führte mit ihm Gespräche über Glauben, Religion und Rituale.

Viola Gabriela Schlesinger selbst war gläubige Katholikin. So schrieb Schnitzler in einem Tagebucheintrag vom 23. April 1931, sie habe täglich die Messe und Kommunion besucht und ihm immer wieder Kirchenblätter vorbeigebracht. Auch in einigen ihrer Werke und Gedichte spielen Glaube und Religion eine Rolle. Aus den Tagebucheinträgen Arthur Schnitzlers sind auch Informationen über Viola Gabriele Schlesingers familiären Hintergrund zu entnehmen, über den ansonsten wenig bekannt ist: Sie stammte aus einer österreichischen Offiziersfamilie, ihr Vater war jüdischer Abstammung und sie hatte eine Schwester. Außerdem schrieb Arthur Schnitzler in einem Eintrag vom 29. April 1929, dass sie den Arzt ihrer Mutter für deren Tod verantwortlich machte und in einem späteren Eintrag, dass sie einen Gerichtsprozess gewann. Es ist jedoch nicht eindeutig, ob der Tod ihrer Mutter mit diesem Prozess in Zusammenhang stand.

Aus ihren Briefkorrespondenzen lässt sich entnehmen, dass sie auch mit dem Schriftsteller und Lyriker Rudolf Felmayer bezüglich ihrer Arbeiten in Kontakt stand, den sie unter anderem nach einer Rückmeldung zu "Die Kurprinzessin von Hannover" und mehreren Gedichten fragte.

Viola Gabriele Schlesinger überlebte die NS-Herrschaft und starb 1950 nach längerer Krankheit in Wien. Aus einem Schreiben an Felmayer vom 17.06.1950 und damit zwei Wochen vor ihrem Tod geht hervor, dass sie an einem Lungenemphysem und Bronchialasthma litt, ihr Arzt ihren Zustand als kritisch beschrieb und sie in Zuge dessen in das Kaiserin-Elisabeth-Spital überführt werden musste.

Werke

Märchen

  • Das Märlein vom Lächeln Mariä. Wien: Konegen 1907 (Rezension von Max Winter in: Arbeiterzeitung, 13.12.1908)
  • Weihnachtsmärchen. O.O., o.V., o.J.
  • Der Fürst der Märchen. O.O., o.V., o.J.
  • Bratapfelmärlein. O.O., o.V., o.J.


Novellen

  • Das Modell. Novelle. In: Neue Freie Presse, 29.08.1924 ff.
  • Der Brunnen. Novelle. In: Neue Freie Presse, 29.08.1926
  • Der Freund und die Schwester. Novelle. In: Neue Freie Presse, 24.12.1931 und 03.01.1932


Tragödien

  • Die misslungene Verschwörung. Eine tragikomische Begebenheit. Wien: o.V., o.J.
  • Non possumus: Eine Tragödie. Wien: o.V., o.J.


Bühnenwerke

  • Matelda. Fürstin von Tarent. Ein Drama in drei Akten. Wien: o.V., o.J.
  • Herzog Liudolf. Drama in fünf Akten. Wien: o.V., o.J.
  • Langfield. Drama in fünf Akten. Wien: o.V., o.J.
  • Die Kurprinzessin von Hannover. Lustspiel aus Lateinamerika. Wien: o.V., o.J.
  • Die Kolonie. Drama in drei Akten. Wien : o.V., o.J.
  • Kaisersage. Ein Drama. Wien: o.V., o.J.
  • Der Kaiser. Drama. Wien: o.V., o.J.
  • Heresdale. Ein Drama in fünf Akten. Wien: o.V., o.J.
  • Die Eroberer. Drama in drei Akten. Wien: o.V., o.J.


Erzählungen

  • Die Geschichte eines Klaviers. Wien: o.V., o.J.
  • Zwei Edle in Dhobja. Novelle. Wien: o.V., o.J.
  • Merkwürdiger Vorfall bei der Eroberung von Delhi. O.O., o.V., o.J.


Quellen

Literatur

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