Adam Müller-Guttenbrunn

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Daten zur Person
PersonennameName der Person im Format Nachname, Vorname Müller-Guttenbrunn, Adam
Abweichende NamensformAlternative Formen des Namens wie z.B. Pseudonyme oder Mädchennamen im Format Nachname, Vorname Gerhold, Franz Josef; Ignotus; Vetter Michel; Figaro
TitelAkademische Titel (abgekürzt), Amtstitel, Adelstitel Dr.h.c.
Geschlecht männlich
Wien Geschichte WikiIdentifier/Persistenter URL zur Seite  13851
GNDGemeindsame Normdatei
Wikidata
GeburtsdatumDatum der Geburt 22. Oktober 1852
GeburtsortOrt der Geburt Guttenbrunn, Ungarn
SterbedatumSterbedatum 5. Jänner 1923
SterbeortSterbeort Wien
BerufBeruf Schriftsteller, Politiker, Theaterdirektor
ParteizugehörigkeitAngabe der Partei (bei PolitikerInnen)
EreignisEreignis, mit dem die Person in Verbindung gebracht wird
Nachlass/Vorlass Wienbibliothek im Rathaus
Siehe auchVerweist auf andere Objekte im Wiki 
RessourceUrsprüngliche Ressource  Felix Czeike: Historisches Lexikon Wien, Gedenktage
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Letzte Änderung am 5.08.2014 durch WIEN1.lanm09mur
BestattungsdatumDatum der Bestattung  8. Jänner 1923
FriedhofFriedhof, auf dem eine Person begraben wurde
Grabstelle Zentralfriedhof, Gruppe 0, Reihe 1, Nr. 98
  • 18., Hofstattgasse 17 (Sterbeadresse)
  • 18., Hofstattgasse 17 (Wohnadresse)
Familiäre Beziehung
Berufliche Beziehung
Beziehung, Bekanntschaft, Freundschaft
  • Bürger der Stadt Wien (Verleihung: 17. November 1922)

  • Direktor des Kaiser-Jubiläums-Stadttheaters (1898)
  • Direktor des Raimundtheaters (1893)

Müller-Guttenbrunn Adam (Pseudonym Franz Josef Gerhold, Ignotus, Vetter Michel, Figaro), * 22. Oktober 1852 Guttenbrunn, Ungarn, † 5. Jänner 1923 Wien 18, Hofstattgasse 17 (wohnhaft 1904-1923 [Gedenktafel]; Zentralfriedhof, Ehrengrab, Gr. 0, Nr. 98, Grabdenkmal von Stundl, 1923), Schriftsteller. Er entschied sich ursprünglich für die Beamtenlaufbahn und trat 1873 in den Staatsdienst, war aber schon frühzeitig als Dramatiker und Novellist literarisch tätig, wobei er es zum Feuilletonredakteur der „Deutschen Zeitung" in Wien brachte (1886-1892). Zur gleichen Zeit begründete er den Kalender des Deutschen Schulvereins. Im literarischen Unternehmen „Gegen den Strom" veröffentlichte er zwei Schriften: „Wien war eine Theaterstadt" erlebte vier Auflagen und gab die Anregung zur Gründung des Deutschen Volkstheaters. „Die Lektüre des Volkes" (zwölf Auflagen) bildete die Grundlage zur Schaffung des Wiener Volksbildungsvereins. Mit der Gründung des Raimundtheater-Vereins wurde Müller-Guttenbrunn zum ersten Direktor des neu erbauten Hauses bestellt, das er 1892-1896 leitete. 1893 veröffentlichte er die beiden Werke „Dramaturgische Gänge" und die literarische Lebensbilder „Im Jahrhundert Grillparzers". Trotz großer Widerstände bemühte er sich um die Bewahrung künstlerischen Niveaus, setzte Wiener Volksautoren auf das Programm, erwarb sich Verdienste um die Neuinszenierung zahlreicher Klassiker, scheiterte aber schließlich an den gegen ihn gesponnenen Intrigen. Als eine Gruppe antiliberaler und antisemitischer Politiker und Industrieller den Verein „Kaiser-Jubiläums-Stadttheater" gründete, trat Müller-Guttenbrunn 1898 an die Spitze dieses Theaters (der heutigen Volksoper). Nach seinem Abgang als Theaterdirektor (1903) wandte er sich ganz der Prosaschriftstellerei zu; aus der großen Zahl seiner Romane ragen die zwei Trilogien „Von Eugenio bis Josephus" (1917) und „Auf der Höhe" (eine Lenau-Trilogie, 1921) hervor. 1910 gründete er in Wien den Deutsch-ungarischen Kulturrat, 1919 war er kurze Zeit Abgeordneter zum Nationalrat. Bürger der Stadt Wien (17. November 1922). Nachlass in der Wiener Stadt- und Landesbibliothek. Müller-Guttenbrunn-Straße.

Literatur

  • Hans Giebisch / Gustav Gugitz: Bio-Bibliographisches Literaturlexikon Österreichs von den Anfängen bis zur Gegenwart. Wien: Hollinek 1963
  • Ludwig Eisenberg: Das geistige Wien. Künstler- und Schriftsteller-Lexikon. Mittheilungen über Wiener Architekten, Bildhauer, Bühnenkünstler, Graphiker, Journalisten, Maler, Musiker und Schriftsteller. Wien: Daberkow 1889 ff.
  • Wilhelm Kosch: Deutsches Literatur-Lexikon. Biographisches und bibliographisches Handbuch. Bern: Francke 1949-1958
  • Österreichisches biographisches Lexikon 1815–1950. Hg. von der Österreichischen Akademie der Wissenschaften. Wien: Verlag der Österreichischen Akademie der Wissenschaften / Wien/Graz: Böhlau 1954-lfd. (unter Müller; umfangreiches Werk- und Literaturverzeichnis)
  • Murray G. Hall / Gerhard Renner: Handbuch der Nachlässe und Sammlungen österreichischer Autoren. Wien [ u.a.]: Böhlau 1992 (Literatur in der Geschichte, Geschichte in der Literatur, 23)
  • Gerhard Renner: Die Nachlässe in der Wiener Stadt- und Landesbibliothek. Wien 1993

Franz Hadamowsky: Wien – Theatergeschichte. Von den Anfängen bis zum Ende des Ersten Weltkriegs. Wien [u.a.]: Jugend & Volk 1988, Reg.

  • Adalbert Schmidt: Dichtung und Dichter Österreichs im 19. und 20. Jahrhundert. Band 2. Salzburg: Bergland-Buch 1964, Reg.
  • Anna Gerstner: Adam Müller-Guttenbrunns Bemühungen als Theaterdirektor, Diss. Univ. Wien. 1946
  • Hans Weresch: Adam Müller-Guttenbrunn. Sein Leben, Denken und Schaffen. 2 Bände. Freiburg/Breisgau 1975
  • Adam Müller-Guttenbrunn (Hg.), Adam Müller-Guttenbrunn. Der Roman meines Lebens. 1927
  • Hanns Jäger-Sunstenau: Die Ehrenbürger und Bürger ehrenhalber der Stadt Wien. Wien: Deuticke 1992 (Forschungen und Beiträge zur Wiener Stadtgeschichte, 23), S. 82
  • Währing. Ein Heimatbuch des 18. Wiener Gemeindebezirks. Wien: Selbstverlag Währinger Heimatkunde 1923-1925, S. 590f.
  • Döbling. Eine Heimatkunde des 19. Wiener Bezirkes in drei Bänden. Hg. von Döblinger Lehrern. Wien: Selbstverlag der Arbeitsgemeinschaft "Heimatkunde Döbling" 1922, S. 212, S. 219
  • Hans Markl: Kennst du die berühmten letzten Ruhestätten auf den Wiener Friedhöfen? Band 1: Zentralfriedhof und Krematorium (Urnenhain). Wien: Pechan 1961, S. 19