Edmund Eysler

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Edmund Eysler
Daten zur Person
PersonennameName der Person im Format Nachname, Vorname Eysler, Edmund
Abweichende NamensformAlternative Formen des Namens wie z.B. Pseudonyme oder Mädchennamen im Format Nachname, Vorname Eisler, Edmund
TitelAkademische Titel (abgekürzt), Amtstitel, Adelstitel
Geschlecht männlich
Wien Geschichte WikiIdentifier/Persistenter URL zur Seite  8758
GNDGemeindsame Normdatei
Wikidata
GeburtsdatumDatum der Geburt 12. März 1874
GeburtsortOrt der Geburt Wien
SterbedatumSterbedatum 4. Oktober 1949
SterbeortSterbeort Wien
BerufBeruf Komponist
ParteizugehörigkeitAngabe der Partei (bei PolitikerInnen)
EreignisEreignis, mit dem die Person in Verbindung gebracht wird
Nachlass/Vorlass
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RessourceUrsprüngliche Ressource  Felix Czeike: Historisches Lexikon Wien
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Letzte Änderung am 27.01.2014 durch WIEN1.lanm09was
BestattungsdatumDatum der Bestattung  11. Oktober 1949
FriedhofFriedhof, auf dem eine Person begraben wurde
Grabstelle Zentralfriedhof, Ehrengrab Gruppe 32A, Nummer 46A
BildnameName des Bildes Edmundeysler.jpg
BildunterschriftInformation, die unterhalb des Bildes angezeigt werden soll Edmund Eysler
  • 17., Thelemangasse 8 (Geburtsadresse)
  • 17., Veronikagasse 20 (Geburtsadresse)
  • 19., Himmelstraße 4 (Wohnadresse)
  • 8., Zeltgasse 14 (Sterbeadresse)
Familiäre Beziehung
Berufliche Beziehung
Beziehung, Bekanntschaft, Freundschaft
  • Bürger der Stadt Wien (Verleihung: 7. Oktober 1927)
  • Goldenes Ehrenzeichen für Verdienste um die Republik Österreich (Verleihung: 27. März 1934)
  • Ehrenring der Stadt Wien (Verleihung: 11. März 1949)

Edmund Eysler (eigentlich Eisler), * 12. März 1874 Wien 17, Thelemanngasse 8, Veronikagasse 20 (Gedenktafel), † 4. Oktober 1949 Wien 8, Zeltgasse 14 (Gedenktafel; Zentralfriedhof, Ehrengrab Gruppe 32A, Nummer 46A, Grabdenkmal von Hans Knesl), Komponist, Gattin (1898) Poldi Allnoch.

Als Sohn eines Kaufmanns geboren und zum Ingenieurberuf bestimmt, führte ihn die Bekanntschaft mit Leo Fall zum Studium am Wiener Konservatorium, das er mit Auszeichnung absolvierte; seine Lehrer waren A. Dohr, R. und J. N. Fuchs, zu seinen Mitschülern gehörten unter anderen Ernst Decsey, Carl Lafite und Franz Schmidt. Die künstlerische Laufbahn Eyslers begann im Salon Bertha von Suttners, bei deren musikalisch-literarischen Abenden er die Klavierbegleitung prominenter Sängerinnen übernahm; sein erstes gedrucktes Werk war der Bertha von Suttner gewidmete Walzer „Friedensklänge". Außerdem betätigte sich Eysler als Klavierlehrer und Kapellmeister. Sein erstes größeres Werk, das Ballett „Schlaraffenland", wurde zwar vom Ballettmeister der Hofoper, Josef Hassreiter, anerkannt, doch von Gustav Mahler wegen zu hoher Ausstattungskosten abgelehnt. Nach dem Textbuch „Der Hexenspiegel" (von Ignatz Schnitzer, dem Textautor des „Zigeunerbaron") gestaltete Eysler, durch einen Vorschuß seines Verlegers finanziell gesichert, in einem Landhäuschen in Grinzing (19, Himmelstraße 4; Gedenktafel, enthüllt 4. Juni 1966) eine Oper, die allerdings von Mahler ebenfalls abgelehnt wurde; hier in Grinzing entstand unter anderem die unsterbliche Melodie „Küssen ist keine Sund'".

Anschließend arbeitete Eysler als Klavierspieler und Hauskomponist bei Gabor Steiner, der das Vergnügungsetablissement "Venedig in Wien" beim Praterstern leitete und auf dessen Sommerbühne auch eine Kopie von E. v. Wolzogens Berliner „Überbrettl", das sogenannte „Unterbrettl", seine Heimstätte hatte. Als der Librettist des verstorbenen Carl Zeller, Moritz Georg West, den „Bruder Straubinger" skizzierte und einen Komponisten suchte, stieß er auf Eysler, dessen Musik zum „Hexenspiegel" einen ausgezeichneten Grundstock abgab. Nach mehrmaliger Umarbeitung fand das Werk die Zufriedenheit der Auftraggeber und wurde der Direktion Karczag-Wallner im Theater an der Wien angeboten; als Gabor Steiner davon hörte, erhielt Eysler die sofortige Kündigung. Alexander Girardi verhalf der Operette bei ihrer Uraufführung am 20. Februar 1903 zu einem durchschlagenden Erfolg; Eysler war mit einem Schlag berühmt. Seit dieser Zeit schuf er ein Meisterwerk nach dem anderen. Die bekanntesten seiner insgesamt rund 60 Operetten sind (in Klammer Ort und Jahr der Uraufführung): „Schützenliesl" (Carltheater, 1905), „Künstlerblut" (Carltheater, 1906), „Vera Violette" (Apollotheater, 1908), „Der unsterbliche Lump" (Bürgertheater, 1910), „Der Frauenfresser" (Bürgertheater, 1911), „Der lachende Ehemann" (Bürgertheater, 1912), „Ein Tag im Paradies" (Bürgertheater, 1913), „Hanni geht tanzen" (Apollotheater, 1915), schließlich „Die goldene Meisterin", der zweite Höhepunkt seines Schaffens (Theater an der Wien, 1927), „Wiener Musik" (Bürgertheater, 1947). Ignatz Schnitzer, M. G. West, Carl Lindau, Felix Dörmann und Leo Stein waren Eyslers Librettisten. Auch viele seiner Wienerlieder wurden sehr bekannt (darunter „Ich liebe dich unendlich, mein Wien", das man als patriotisches Glaubensbekenntnis des Komponisten werten kann). Eysler leitete das „Silberne Zeitalter" der Wiener Operette ein.

Bürger der Stadt Wien (7. Oktober 1927), Goldenes Ehrenzeichen der Republik Österreich (27. März 1934), Ehrenring der Stadt Wien (11. März 1949). Eyslerdenkmal, Eyslergasse, Eysler-Gedenktafeln.

Literatur

  • Gerhard Renner: Die Nachlässe in der Wiener Stadt- und Landesbibliothek. Wien 1993
  • Österreichisches biographisches Lexikon 1815–1950. Hg. von der Österreichischen Akademie der Wissenschaften. Wien: Verlag der Österreichischen Akademie der Wissenschaften / Wien/Graz: Böhlau 1954-lfd.
  • Isabella Ackerl / Friedrich Weissensteiner: Österreichisches Personenlexikon der Ersten und Zweiten Republik, Wien: Ueberreuter 1992
  • Hugo Riemann: Riemann Musiklexikon. In drei Bänden. Personenteil A-K. Mainz: Schott 1959
  • Ernst Hilmar: Edmund Eysler (1874-1949). Ausstellung der Wiener Stadtbibliothek anläßlich der 20. Wiederkehr seines Todestages. Wien: Selbstverlag 1969
  • Helmut Kretschmer: Wiener Musikergedenkstätten. Wien: Jugend & Volk ²1990
  • Robert Maria Prosl: Edmund Eysler. Aus Wiens zweiter klassischer Operettenzeit. Wien: Kühne 1947
  • Siegfried Lang: Almanach der Unterhaltungskomponisten des 20. Jahrhunderts. Wien: Österreichischer Komponistenbund 1974
  • Walter Jary: Edmund Eysler. Ein Meister der Wiener Operette. In: Das Josefstädter Heimatmuseum. Band 9. Wien: Neuer Wiener Pressedienst 1960, S. 31 f.
  • Das Wiener Heimatbuch – Mariahilf. Hg. von der Arbeitsgemeinschaft des Mariahilfer Heimatmuseums. Wien: Austria Press 1963, S. 193, S. 215, S. 239
  • Helmut Kretschmer: XVII. Hernals. Wien [u.a.]: Jugend & Volk 1983 (Wiener Bezirkskulturführer, 17), S. 54
  • Helmut Kretschmer: XIX. Döbling. Wien [u.a.]: Jugend & Volk 1982 (Wiener Bezirkskulturführer, 19), S. 38
  • Erinnerungen an Edmund Eysler. In: Döblinger Heimatmuseum 9/1966, S. 1 ff.
  • Briefmarkenabhandlung der Postdirektion anläßlich des Erscheinens von österreichischen Briefmarken 1974
  • Hans Markl: Kennst du alle berühmten Gedenkstätten Wiens? Wien [u.a.]: Pechan 1959 (Perlenreihe, 1008), S. 23, S. 218, S. 230, S. 271
  • Hans Markl: Die Gedenktafeln Wiens. Wien: ABZ-Verlag 1949, S. 193
  • Hans Markl: Kennst du die berühmten letzten Ruhestätten auf den Wiener Friedhöfen? Band 1: Zentralfriedhof und Krematorium (Urnenhain). Wien: Pechan 1961, S. 104 f.
  • Hans Havelka: Der Wiener Zentralfriedhof. Wien: Jugend und Volk 1989, S. 48
  • Wiener Zeitung, 06.10.1949