Josef Hassreiter

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Josef Hassreiter, um 1910
Daten zur Person
Personenname Hassreiter, Josef
Abweichende Namensform Haßreiter, Josef
Titel
Geschlecht männlich
PageID 4902
GND 116516003
Wikidata Q1707191
Geburtsdatum 31. Dezember 1845
Geburtsort Wien
Sterbedatum 8. Februar 1940
Sterbeort Wien-Mauer
Beruf Tänzer, Ballettmeister, Regisseur
Parteizugehörigkeit
Ereignis
Nachlass/Vorlass
Objektbezug Ehrenmitglieder der Staatsoper
Quelle Felix Czeike: Historisches Lexikon Wien
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Letzte Änderung am 14.04.2023 durch WIEN1.lanm08lai
Begräbnisdatum
Friedhof Penzinger Friedhof
Grabstelle
Bildname Josef Hassreiter.jpg
Bildunterschrift Josef Hassreiter, um 1910

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Familiäre Beziehung
Berufliche Beziehung
Beziehung, Bekanntschaft, Freundschaft
  • Franz-Joseph-Orden

Josef Hassreiter (Haßreiter), * 31. Dezember 1845 Wien, † 8. Februar 1940 Wien-Mauer (Penzinger Friedhof, Familiengruft), Tänzer, Ballettmeister, Regisseur. Sein Vater war Corpstänzer am Kärntnertortheater und leitete eine Tanzschule auf der Wieden.

Biografie

Hassreiter, der vom Ballettmeister G. Colinelli und vom Solotänzer G. Carey ausgebildet wurde, erhielt sein erstes Engagement am Hoftheater in München (1864-1868); 1868 wurde er erster Solotänzer in Stuttgart. Am 1. Dezember 1870 kam Hassreiter als erster Solotänzer an die Hofoper, der er in dieser Eigenschaft bis 31. Dezember 1890 angehörte.

Er war ein ausdauernder und exakter Tänzer, der auch mimisches Talent und Fähigkeiten zum Choreographen besaß. Er leitete ein eigenes Tanzinstitut und war gleichzeitig Tanzmeister der Hocharistokratie, in welcher Eigenschaft er auch die Wohltätigkeitsfeste der Fürstin Pauline Metternich arrangierte. Bei einem dieser Feste brachte er 1888 als Erstlingswerk "Die Puppenfee" (Musik vom nachmaligen Hofballettdirigenten Josef Bayer) zur Aufführung. Aufgrund der allgemeinen Begeisterung über dieses Werk übertrug man ihm per 1. Jänner 1891 die vakant gewordene Stelle des Hofballettmeisters. Als Vorstand des Ballettensembles reformierte er dieses und wurde damit zum Schöpfer des Wiener Balletts.

Hassreiter schuf zu zehn Balletten das Libretto und zu 48 Balletten die Choreographie, dazu zahlreiche Tanzeinlagen in Opern und Balletteinstudierungen anderer Choreographen. Hassreiter stellte in seiner fast dreißigjährigen Tätigkeit (auch als Gast an ausländischen Bühnen) seine überragende künstlerische Leistung auf dem Gebiet der Choreographie unter Beweis, wofür ihm der Franz-Joseph-Orden, das Goldene Verdienstkreuz sowie viele ausländische Orden verliehen wurden; 1915 erfolgte seine Ernennung zum Ehrenmitglied der Hofoper; 1920 zog er sich aus dem Berufsleben zurück.

Haßreitersteig

Quellen

https://www.wien.gv.at/actaproweb2/benutzung/archive.xhtml?id=Akt+++++a9b43a63-cd2d-41d4-8c6d-cb12e1241edeVERA#Akt_____a9b43a63-cd2d-41d4-8c6d-cb12e1241edeVERA Meldezettel (WStLA, BPD Wien: Historische Meldeunterlagen, K11)]

Literatur

  • Österreichisches biographisches Lexikon 1815–1950. Hg. von der Österreichischen Akademie der Wissenschaften. Wien: Verlag der Österreichischen Akademie der Wissenschaften / Wien/Graz: Böhlau 1954-lfd.
  • Otto Schneider: Der Gesellschafts-, Volks- und Kunsttanz von den Anfängen bis zur Gegenwart. Wien: Hollinek 1985
  • Riki Raab: Grabstätten von Ballettmitgliedern. In: Jahrbuch des Vereins für Geschichte der Stadt Wien. Wien: Verein für Geschichte der Stadt Wien 28 (1972), S. 212 f.
  • Riki Raab: Ballettmeister Josef Hassreiter, in: Notring-Jahrbuch (1965), S. 153
  • Vicki Baum: Es war alles ganz anders. Berlin/Wien: Ullstein 1962, S. 92 ff., 106 ff.
  • Franz Hadamowsky / Alexander Witeschnik: Hundert Jahre Wiener Oper am Ring [Jubiläumsausstellung]. Wien: Aktionskomitee 100 Jahr-Feier d. Wiener Staatsoper 1969, S. 169 f., 176 (Ballettschule)
  • Marcel Prawy: Geschichte und Geschichten der Wiener Staatsoper. Wien [u.a.]: Molden 1969, Register
  • Neues Wiener Tagblatt, 14.02.1940