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Alma Motzko

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Daten zur Person
PersonennameName der Person Motzko, Alma
Abweichende NamensformAlternative Formen des Namens Seitz, Alma
Titel Dr. phil.
Geschlecht weiblich
Wien Geschichte WikiIdentifier/Persistenter URL zur Seite 
GNDGemeindsame Normdatei 127977279
Wikidata
GeburtsdatumDatum der Geburt 1. Juni 1887
GeburtsortOrt der Geburt Kierling bei Wien, Niederösterreich
SterbedatumSterbedatum 22. November 1968
SterbeortSterbeort Wien
BerufBeruf Politikerin, Verbandsangestellte
Parteizugehörigkeit Christlichsoziale Partei, Einheitsliste, Vaterländische Front
Ereignis
Nachlass/Vorlass
Siehe auchVerweist auf andere Objekte im Wiki 
RessourceUrsprüngliche Ressource  Felix Czeike: Historisches Lexikon Wien, Gedenktage
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Letzte Änderung am 13.08.2018 durch WIEN1.lanm09mer
BestattungsdatumDatum der Bestattung  28. November 1968
FriedhofFriedhof, auf dem eine Person begraben wurde Friedhof Ober St. Veit
Grabstelle Gruppe J, Reihe 10, Nr. 14

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Familiäre Beziehung
Berufliche Beziehung
Beziehung, Bekanntschaft, Freundschaft
  • Österreichisches Ehrenkreuz für Wissenschaft und Kunst (Übernahme: 1968)

  • Generalsekretärin der Katholischen Frauenbewegung
  • Diözesanpräsidentin der Katholischen Frauenbewegung
  • Abgeordnete zum Wiener Landtag und Mitglied des Wiener Gemeinderats (03.12.1918
  • Stadträtin ohne Portefeuille (19.05.1919 bis 26.03.1938)

Motzko Alma, geborene Seitz, * 1. Juni 1887 Kierling bei Wien, † 22. November 1968 Wien, Kommunalpolitikerin.

Biografie

Nach der Matura, die sie als Privatistin am Gymnasium in Prag ablegte, begann sie an der Universität Geschichte, Geografie und Philosophie zu studieren (Dr. phil. 1912). Politisch stark interessiert, nahm sie Kontakt zur katholischen Frauenorganisation (KFO) auf und stellte sich dieser ehrenamtlich zur Verfügung; sie stieg im Verband allmählich zur Generalsekretärin und schließlich zur Präsidentin auf. Sie heiratete einen Beamten der Bauabteilung des Wiener Magistrats.

Als sie 1918 in den provisorischen Gemeinderat entsandt wurde und 1919 bis 1934 als Stadträtin ohne Portefeuille arbeitete, entwickelte sie sich zur bedeutendsten christlichsozialen Kommunalpolitikerin Wiens in der Zwischenkriegszeit. Schwerpunkte ihrer Arbeit bildeten soziale und Frauenthemen, Volks- und Weiterbildung. 1934 bis 1938 war sie Mitglied der (ernannten) Wiener Bürgerschaft. Obwohl sie grundsätzlich den "Ständestaat" begrüßte, stand sie Maßnahmen, die sich gegen Frauen richteten (Wiedereinführung des Heiratsverbots für aktive Beamtinnen und Lehrerinnen, Rücknahme der gesetzlichen Gleichstellung der Frau, Subventionskürzungen für Mädchenmittelschulen), kritisch gegenüber und hielt sich mit öffentlichen Äußerungen nicht zurück; im eigenen Bereich (katholische Frauenorganisation) kämpfte sie dagegen an, dass der Verband durch die katholische Kirche vereinnahmt wurde und dass Funktionärinnen nicht mehr gewählt werden durften, sondern durch Kardinal Innitzer ernannt wurden.

1935 wurde ihr nahegelegt, als Präsidentin zurückzutreten; sie wich dem Druck und schloss sich 1937 als Landesfrauenreferentin der Vaterländischen Front an. Nach 1945 ging sie nicht mehr in die Politik, arbeitete aber als Landesgeschäftsführerin des Sozialen Hilfswerks.

1959 veröffentlichte sie "Weg der Frau zu Recht und Geltung" (1959) und "Über die Persönlichkeit der Frau" (1962); postum erschien "Leben, Welt und Gott".

Alma-Motzko-Seitz-Hof (1, Schwedenplatz 3-4).

Quellen

Literatur

  • Maren Seliger: Scheinparlamentarismus im Führerstaat "Gemeindevertretung" im Austrofaschismus und Nationalsozialismus. Funktionen und politische Profile Wiener Räte und Ratsherren 1934–1945 im Vergleich. Wien: Lit-Verlag 2010, S. 791
  • Wolfgang Solt: Wiener Abgeordnete zum Nationalrat, Mitglieder des Wiener Gemeinderates (Landtages) und des Wiener Stadtsenates (Wiener Landesregierung), Wiener Bezirksvorsteher und -Stellvertreter 1918 (1920)-1934. Wiener Bundesräte 1920-1934. Wiener Bezirksvorsteher 1934-1948. Wien (maschinschriftlich) 2002
  • Wolfgang Solt: Mitglieder des Gemeinderates der Stadt Wien (Wiener Landtages) und des Stadtsenates der Stadt Wien (der Wiener Landesregierung) 1918-1934. Wien 1995
  • Pia Maria Plechl: Alma Motzko. In: Christliche Demokratie. Schriften des Karl-von-Vogelsang-Instituts. Vierteljahresschrift für Zeitgeschichte, Sozial-, Kultur- und Wirtschaftsgeschichte 2 (1984), S. 231-234
  • Irene Schöffmann: Ein (anderer) Blick auf die katholische Frauenbewegung der Zwischenkriegszeit. In: Österreich in Geschichte und Literatur 28 (1984), S. 155–168
  • Oswald Knauer: Der Wiener Gemeinderat 1861–1962. In: Handbuch der Stadt Wien 77 (1962)
  • Wolfgang Oberleitner: Politisches Handbuch der Republik Österreich 1945–1960. Wien: Guardaval 1960 (Guarda Information, 4), S. 18, S. 122
  • Das Neue Wien und seine Bürgerschaft. Eine Darstellung des ständischen Aufbaues der Stadt Wien. Almanach für die bundesunmittelbare Stadt Wien. Wien: Beck 1935, S. 75
  • Susanne Feigl: Politikerinnen in Wien. 1848-2000. 2 Bände. Wien: Frauenbüro, Magistrat der Stadt Wien, S. 30

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