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Johann Ignaz Arnezhover

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Daten zur Person
PersonennameName der Person Arnezhover, Johann Ignaz
Abweichende NamensformAlternative Formen des Namens Arnezhofer, Johann Ignaz
Titel
Geschlecht männlich
Wien Geschichte WikiIdentifier/Persistenter URL zur Seite 
GNDGemeindsame Normdatei
Wikidata
GeburtsdatumDatum der Geburt 1640
GeburtsortOrt der Geburt
SterbedatumSterbedatum 24. August 1679
SterbeortSterbeort Leopoldstadt
BerufBeruf Pfarrer
Parteizugehörigkeit
Ereignis
Nachlass/Vorlass
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RessourceUrsprüngliche Ressource 
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BestattungsdatumDatum der Bestattung 
FriedhofFriedhof, auf dem eine Person begraben wurde
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Arnezhover Ignaz, * 1640, † [an der Pest] 24. August 1679 Leopoldstadt, erster Pfarrer der neugegründeten Pfarre Leopoldstadt (13. September 1671)

Biographie

Johannes Ignaz Arnezhover wurde in der Pfarrkirche von Schwertberg im Mühlviertel in Oberösterreich am 4. Juli 1640 getauft. Seine philosophischen und theologischen Studien absolvierte er an der Wiener Universität und promovierte hier zum Magister der Philosophie. Eine Zeit lang hat er den Ursulinen als Kaplan gedient. Danach war er vier Jahre lang mit Bischof Leopold von Kollonitsch in Neutra (Ungarn). 1669 wurde Arnezhover als Pfarrer der Pfarre Gumpoldskirchen präsentiert. Nach der Vertreibung der Juden aus Wien 1670 wurde an der Stelle der abgebrochenen Hauptsynagoge des Ghettos die Kirche St. Leopold errichtet. Am 9. September 1671 richtete Arnezhover an den Patron der neuen Pfarrkirche in der Leopoldstadt, an den Bürgermeister und Rat der Stadt Wien, die Bitte ihm diese Pfarrstelle zu verleihen. Dabei berief er sich auf eine Empfehlung durch Bischof Kollonitsch. Am 13. September 1671 schlug der Magistrat Wien dem Bischof von Wien Arnezhover als ersten Pfarrer in der Leopoldstadt vor. Arnezhover erwies sich als eifriger Seelsorger, der sich um einen würdigen Gottesdienst bemühte. Ein Jahr vor seinem Tod erlebte Pfarrer Arnezhover noch die Sicherstellung des Unterhaltes für zwei weitere Priester seiner Pfarrkirche durch eine Stiftung des kaiserlichen Hofkammerrates Johann Peter Pfaffl. Arnezhover stand der Pfarre St. Leopold neun Jahre vor, ehe er 1680 an der Pest starb. Glaubt man seinem weit berühmteren Zeitgenossen Abraham a Sancta Clara hatte er sich diese Krankheit zugezogen, als er “Kranken und Sterbenden beygesprungen [sey]“.


Der Abschlussbericht der im Auftrag der Universität Wien und der Stadt Wien eingesetzten Forschungsgruppe zur Untersuchung und Kontextualisierung der Benennung der Wiener Straßennamen seit 1860 bezieht sich bei der Bewertung der Person des Ignaz Arnezhover auf das Gutachten der MA-8 von 2006: Demzufolge war Arnezhover nicht als Kommissär zur “Ordnung israelitischer Angelegenheiten“ im Zuge der 1670 stattfindenden Schließung des jüdischen Ghettos in der Leopoldstadt tätig.

Arnezhoferstraße

Literatur

  • Peter Autengruber: Lexikon der Wiener Straßennamen. Bedeutung, Herkunft, frühere Bezeichnungen. Wien: Pichler Verlag 2014, 9. Auflage, S. 10 und 38
  • Peter Autengruber / Birgit Nemec / Oliver Rathkolb / Florian Wenninger: Umstrittene Wiener Straßennamen. Ein kritisches Lesebuch. Wien: Pichler Verlag 2014, S. 19
  • Peter Autengruber / Birgit Nemec / Oliver Rathkolb / Florian Wenninger: Forschungsprojektendbericht "Straßennamen Wiens seit 1860 als 'Politische Erinnerungsorte'". Wien 2013
  • Walther Pichler: Von der Synagoge zur Kirche.Zur Entstehungsgeschichte der Pfarre St. Leopold, Wien II – Wien: Wiener Domverlag 1974 (= Veröffentlichungen des kirchenhistorischen Instituts der katholisch-theologischen Fakultät der Universität Wien ; 15)
  • Homepage der Pfarre St. Leopold. URL: http://www.st-leopold.at/index.php?page=gesch_leo [Stand: 30.09.2015]