Hermann Broch

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Daten zur Person
PersonennameName der Person im Format Nachname, Vorname Broch, Hermann
Abweichende NamensformAlternative Formen des Namens wie z.B. Pseudonyme oder Mädchennamen im Format Nachname, Vorname
TitelAkademische Titel (abgekürzt), Amtstitel, Adelstitel
Geschlecht männlich
Wien Geschichte WikiIdentifier/Persistenter URL zur Seite  7915
GNDGemeindsame Normdatei 118515551
Wikidata
GeburtsdatumDatum der Geburt 1. November 1886
GeburtsortOrt der Geburt Wien
SterbedatumSterbedatum 30. Mai 1951
SterbeortSterbeort New Haven, Connecticut, USA
BerufBeruf Dichter, Kulturphilosoph
ParteizugehörigkeitAngabe der Partei (bei PolitikerInnen)
EreignisEreignis, mit dem die Person in Verbindung gebracht wird
Nachlass/Vorlass Dokumentationsstelle für neuere österreichische Literatur
Siehe auchVerweist auf andere Objekte im Wiki 
RessourceUrsprüngliche Ressource  Felix Czeike: Historisches Lexikon Wien, Gedenktage
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Letzte Änderung am 11.03.2015 durch WIEN1.lanm09bar
BestattungsdatumDatum der Bestattung 
FriedhofFriedhof, auf dem eine Person begraben wurde Friedhof Killingworth, Connecticut
Grabstelle
  • 1., Franz-Josefs-Kai 37 (Geburtsadresse)
  • 1., Gonzagagasse 7 (Wohnadresse)
  • 9., Hörlgasse 18 (Wohnadresse)
  • 9., Peregringasse 1 (Wohnadresse)
Familiäre Beziehung
Berufliche Beziehung
Beziehung, Bekanntschaft, Freundschaft

Hermann Broch, * 1. November 1886 Wien 1, Franz-Josefs-Kai 37 (Gedenktafel, enthüllt 26. April 1962), † 30. Mai 1951 New Haven, Connecticut, USA (Friedhof Killingworth, Connecticut), Dichter, Kulturphilosoph.

Als Sohn eines jüdischen Textilfabrikanten übernahm Broch (nachdem er 1908 in die Teesdorfer Spinnerei und Weberei eingetreten und zum Textilingenieur ausgebildet worden war) 1916 die Leitung der väterlichen Fabrik, verkaufte sie jedoch 1927 und beschloss, ausschließlich als "geistiger Mensch" zu leben.

Nach dem Studium (Mathematik, Philosophie, Psychologie) veröffentlichte er 1931 die beiden ersten Teile seiner "Schlafwandler"-Trilogie und 1933 den Roman "Die unbekannte Größe". Er verkehrte in Wien vorwiegend in den Künstler- und Literatencafés („Central", „Museum", "Herrenhof", wo er mit Gina Kaus, Franz Schreker und Albert Paris Gütersloh zusammentraf), aber auch im Salon von Eugenie Schwarzwald (die im Haus 1, Herrengasse 10, die als „Schwarzwaldschule" bekannt gewordene moderne Schule führte).

Sein Drama "Denn sie wissen nicht, was sie tun" wurde 1934 in Zürich uraufgeführt. 1938 von der Gestapo verhaftet, konnte er mit Hilfe von Thomas Mann und Albert Einstein in die USA emigrieren, wo er sein bekanntestes Werk, "Der Tod des Vergil", abschloss (1945). Er lehrte in Princeton und Yale und veröffentlichte 1950 den Roman "Die Schuldlosen".

Broch verband wissenschaftlich-philosophische Erkenntnis mit dichterischer Gestaltung, sprengte die traditionellen Formen des Romans und wendete radikal neue Erzählformen an; seine Romane sind gekennzeichnet durch den Versuch, die Totalität einer Welt zu fassen, die durch politische und ideologische Gegensätze zerrissen wird. Mit seiner Idee einer "totalen Demokratie" suchte er eine neue humanistische Überzeugung zu begründen.

Siehe Hermann-Broch-Gasse. In Teesdorf (Niederösterreich) wurde 1967 ein Hermann-Broch-Museum eingerichtet.

Literatur

  • Hans Giebisch / Gustav Gugitz: Bio-Bibliographisches Literaturlexikon Österreichs von den Anfängen bis zur Gegenwart. Wien: Hollinek 1963
  • Wolfgang Benz u.a. [Hg.]: Biographisches Lexikon zur Weimarer Republik. München: Beck 1988, S. 44 f.
  • Peter Ernst: Wiener Literaturgedenkstätten. Hg. von Felix Czeike. Wien: J & V-Edition Wien-Verlag 1990
  • Murray G. Hall / Gerhard Renner: Handbuch der Nachlässe und Sammlungen österreichischer Autoren. Wien [ u.a.]: Böhlau 1992 (Literatur in der Geschichte, Geschichte in der Literatur, 23)
  • Adalbert Schmidt: Dichtung und Dichter Österreichs im 19. und 20. Jahrhundert. Band 1. Salzburg: Bergland-Buch 1964, S. 402 ff.
  • Ernst Schönwiese: Erinnerungen an Hermann Broch. In: Literatur und Kritik 21 (1986), S. 412 ff.
  • Hans Vogelsang: Hermann Brochs dichterisches Werk. In: Österreich in Geschichte und Literatur 5 (1961), S. 255 ff.
  • Milan Dubrovic: Veruntreute Geschichte. Die Wiener Salons und Literatencafés. Wien [u.a.]: Zsolnay 1985, Register
  • Votivblatt für Niederösterreichs Emigranten. In: Niederösterreichischer Kulturbericht 1 (1987), S. 6 f.
  • Walter Wiltschegg: Aus der Tradition Kraft für die Zukunft. 40 Jahre Handelskammer Niederösterreich. Wien: Handelskammer Niederösterreich [1986], S. 212 f.
  • Gertrud Huemer: Niederösterreichs Heimatmuseen. Wien: Österreichischer Bundesverlag 1982, S. 144 f.
  • Die Presse, 25./26.10.1986
  • Wiener Zeitung, 31.10.1986
  • Die Zeit, 06.12.1985, 07.11.1986
  • Neue Zürcher Zeitung, 16.03.1984
  • Rathaus-Korrespondenz, 29.05.1961, 31.10.1961
  • Karl F. Stock / Rudolf Heilinger / Marylène Stock: Personalbibliographien österreichischer Dichter und Schriftsteller von den Anfängen bis zur Gegenwart. Pullach bei München: Verlag Dokumentation 1972

Links