Wohltätigkeitsverein Oseh Chesed (Humanitas)

Aus Wien Geschichte Wiki
Wechseln zu:Navigation, Suche
Ansuchen des Wohltätigkeitsvereins Oseh Chesed, eine „Votivtafel“ anlässlich des Regierungsjubiläums Kaiser Franz Josephs I. im Bethaus Taborstraße 11B anbringen zu dürfen, 7. April 1898.
Daten zur Organisation
Art der Organisation Verein
Datum von 1893
Datum bis 1938
Benannt nach
Prominente Personen
PageID 66930
GND
WikidataID
Objektbezug Jüdisches Bethaus, Jüdische Geschichte
Quelle
Export RDF-Export (Resource Description Framework) RDF
Recherche
Letzte Änderung am 13.04.2021 durch DYN.krabina
Bildname Wohltätigkeitsverein Oseh Chesed.jpg
Bildunterschrift Ansuchen des Wohltätigkeitsvereins Oseh Chesed, eine „Votivtafel“ anlässlich des Regierungsjubiläums Kaiser Franz Josephs I. im Bethaus Taborstraße 11B anbringen zu dürfen, 7. April 1898.
  • 2., Schiffamtsgasse 5

Frühere Adressierung

Es wurden noch keine Bezeichnungen erfasst.

Es wurden noch keine Personen erfasst.

Die Karte wird geladen …

48° 13' 8.15" N, 16° 22' 25.72" E  zur Karte im Wien Kulturgut

Vereinsgeschichte

Der Wohltätigkeitsverein Oseh Chesed (Humanitas), auch „Ojse Chesed" (=Man übt Wohltätigkeit) wurde im Jahr 1893 in Wien als Krankenunterstützungsverein gegründet und unterhielt zunächst 1893 bis 1920 in 2., Taborstraße 11b und anschließend in 2., Schiffamtsgasse 5 von 1920 bis 1938 ein Jüdisches Bethaus und Vereinslokal. Der Proponent Max Wiltschek, „Nordbahnbeamter“, 1893 wohnhaft 2., Obere Donaustraße 51/1/29, reichte die Statuten im Jänner 1893 bei der Vereinsbehörde ein. Der Vereinszweck lautete „seinen Mitgliedern in Erkrankungsfällen eine Geldunterstützung nach Maßgabe und Zulässigkeit der Vermögensverhältnisse des Vereines zu gewähren, sowie auch die Instandhaltung eines Betlocales für die tägliche Abhaltung des rituellen Gottesdienstes zu ermöglichen“. (Statut 1921, § 1). „Ordentliche Mitglieder“ konnten „alle jüdischen, männlichen Einwohner der D.Ö. Republik, welche körperlich gesund und mit keinem chronischen Leiden oder unheilbaren Leibesgebrechen behaftet sind und das 20. Lebensjahr erreicht und das 50. Lebensjahr noch nicht überschritten haben“, sein. (Statut § 4).[1]Im Jahr 1898 suchte der Verein darum an, eine „Votivtafel“ anlässlich des Regierungsjubiläums Kaiser Franz Josephs I. im Bethaus Taborstraße 11b anbringen zu dürfen. [2]. Im Jahr 1902 eröffnete der Verein die „Erste österreichische hebräische Sprachschule“, in der auch Kinder von Nichtmitgliedern unentgeltlichen Unterricht erhalten konnten.[3] Der Verein wurde nach 1945 nicht wieder begründet.

Arisierung und Vereinsauflösung 1939/1939

Die Auflösung des Vereins Oseh Chesed (Humanitas), sowie dessen Löschung aus dem Vereinsregister durch den Stillhaltekommissar für Vereine, Organisationen und Verbände erfolgte im Verlauf des Jahres 1939. Das Vereinsvermögen von 624.82 Reichsmark erging unter Abzug von 20% Aufbauumlage und 5% Verwaltungsgebühr (156.20 Reichsmark) für Fürsorgezwecke an die Israelitische Kultusgemeinde Wien.[4]

Bedeutende Rabbiner und Kantoren

  • Rabbiner des Vereins Oseh Chesed (Humanitas) war Isak Rubinstein.[5]

Vereinsvorstand 1898

  • Obmann: Osias Liebling, Privatbeamter, 1898 wohnhaft 5., Pannaschgasse 8.
  • Obmannstellverteter: Rudolf Salzmann, Turnlehrer "am Gymnasium auf der Landstraße," 1898 wohnhaft in 2., Taborstraße 51
  • Schriftführer: Samuel Sperling, Bankbeamter 1898 wohnhaft in 2., Wolfsaugasse 4

Vereinsvorstand 1908

  • Obmann: Siegmund Kornmehl, 1937 Inhaber der Großfleischerei Siegmund Kornmehl, 9., Berggasse 19, "Lieferant für Heilanstalten Abteilung Koscher Fleisch"[6]

Vereinsvorstand 1938

Der letzte Obmann 1938 war Ernst Brande, 1938 wohnhaft in 1., Esslinggasse 9.[7]

Quellen

Anno Die Stimme. Jüdische Zeitung, 11.Jg., Nr. 696, 19. November 1937, S. 4

Literatur

  • David Jüdische Kulturzeitschrift
  • Hugo Gold: Geschichte der Juden in Wien. Ein Gedenkbuch. Tel-Aviv: Publishing House Olamenu 1966, S. 120.
  • Jahresbericht der Israelitischen Kultusgemeinde Wien 1906/07, 1932,1936.
  • Jüdisches Jahrbuch für Österreich, Wien 1932.
  • Krakauer Kalender vom Jahre 1937.
  • Elisheva Shirion: Gedenkbuch der Synagogen und Jüdischen Gemeinden Österreichs. Hg. Vom Synagogen Memorial, Jerusalem. Wien: Berger-Horn 2012 (Synagogen Gedenkbücher Deutschland und Deutschsprachige Gebiete, 5 Österreich), S. 98.

Einzelnachweise

  1. Wiener Stadt- und Landesarchiv, M. Abt. 119, A 32: 2178/1920 und Elisheva Shirion: Gedenkbuch der Synagogen und Jüdischen Gemeinden Österreichs. Hg. Vom Synagogen Memorial, Jerusalem. Wien: Berger-Horn 2012 (Synagogen Gedenkbücher Deutschland und Deutschsprachige Gebiete, 5 Österreich), S. 98.
  2. Wiener Stadt- und Landesarchiv, M. Abt. 119, A 32: 2178/1920
  3. Anno Die Neuzeit. Wochenschrift für politische, religiöse- und Cultur-Interessen, 240. Jg., Nr. 42, 17. Oktober 1902, S. 479.
  4. Österreichisches Staatsarchiv, Archiv der Republik, Stillhaltekommissar Wien: IV Ac 31 A 2/29, Karton 555
  5. Elisheva Shirion: Gedenkbuch der Synagogen und Jüdischen Gemeinden Österreichs. Hg. Vom Synagogen Memorial, Jerusalem. Wien: Berger-Horn 2012 (Synagogen Gedenkbücher Deutschland und Deutschsprachige Gebiete, 5 Österreich), S. 98.
  6. Anno Die Stimme. Jüdische Zeitung, 11.Jg., Nr. 696, 19. November 1937, S. 4 und Wiener Stadt- und Landesarchiv, M. Abt. 119, A 32: 2178/1920
  7. Wiener Stadt- und Landesarchiv, M. Abt. 119, A 32: 2178/1920