Wirtschaftskommission

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Daten zur Organisation
Art der Organisation Behörde
Datum von 1737
Datum bis 1804
Benannt nach
Prominente Personen
PageID 39418
GND
WikidataID
Objektbezug Frühe Neuzeit
Quelle
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Letzte Änderung am 5.12.2022 durch WIEN1.lanm08jan

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Unter Karl VI. wurde erstmals eine Hofkommission zur Untersuchung des städtischen Wirtschaftswesens geschaffen. Besonders in den Jahren 1728 und 1731 wurden Vorschläge aufgebracht, eine städtische Wirtschaftskommission zu gründen. Im März 1737 wurde mit einem Hofkommissionsdekret die so genannte "Stadt Wiener Wirtschaftskommission" geschaffen und deren Verantwortlichkeiten bestimmt. Diese Kommission sollte unter anderem die Stadtwirtschaft besorgen, den Stand und die innere Beschaffenheit aller Ämter durchforschen, Erhebungen durchführen, wie die Einnahmen zu verbessern und die Ausgaben zu verringern seien, und weiters Vorschläge zum Personalabbau machen.

Die städtische Wirtschaftskommission war bis 1748 der Hofwirtschaftskommission untergeordnet, die unter dem Präsidium des jeweiligen Statthalters von Niederösterreich stand; von 1737 bis 1749 hatte der jeweilige Bürgermeister das Präsidium der städtischen Wirtschaftskommission inne, bei Abwesenheit vertrat ihn das älteste Ratsmitglied. Zur Protokollführung wurde ein eigener Wirtschaftssekretär angestellt. Bei der Gründung 1737 wurden alle Agenden in ein Kopialbuch eingetragen, in der Zeit darauf nur kurze Regesten der einlaufenden und auslaufenden Akten. In den ersten Jahren wurden die Akten in Einzelfällen von der Wirtschaftskommission an die Hofkommission geschickt; später nur in monatlichen Protokollsextrakten. Die Hofkommission entschied in den meisten Fällen und teilte der Wirtschaftskommission ihre Beschlüsse mit, die diese den Parteien oder zuständigen Amtsstellen weiterleiten musste.

1749 wurde die Wiener Wirtschaftskommission in Zusammenhang mit den Haugwitzschen Reformen reorganisiert. Mit einem Hofdekret vom 4. September 1748 wurde dem Stadtrat angezeigt, dass die Erzherzogin Maria Theresia unter dem Präsidium des Grafen Haugwitz eine eigene Hofwirtschaftskommission bestellt habe. Im gleichen Jahr wurde dieser Hofkommission eine Subkommission, der Wiener Wirtschaftsrat, bestehend aus zwei landesfürstlichen Kommissären, dem Bürgermeister, Oberkämmerer und zwei von Maria Theresia ernannten inneren Räten, untergeordnet. Wichtigste Aufgabe war die Reduktion der stetig steigenden Schulden der Stadt Wien durch verschiedene Maßnahmen.

1768/1769 wurde das Präsidium der Wiener Wirtschaftskommission dem jeweiligen Bürgermeister überlassen. 1782 wurden sowohl die Hofwirtschaftskommission als auch die Wiener Wirtschaftskommission aufgehoben und die jeweiligen Verantwortlichkeiten wurden direkt dem Stadtmagistrat, aber unter der finalen Kontrolle der Hofkammer, übertragen. Die Aufgaben der Wirtschaftskommission fielen in den Wirkungskreis des neu geschaffenen politisch-ökonomischen Senats. Mit dem Regierungsdekret vom 30. September 1800 wurde eine neue "Magistratische Wirtschaftskommission" geschaffen. Diese bestand aus dem Bürgermeister, dem Oberkämmerer, dem Unterkämmerer, dem Obereinnehmer und aus zwei Magistratsräten. 1838 tauchte erneut der Gedanke einer Wirtschaftskommission, wenn auch in geänderter Form, auf, der jedoch nicht umgesetzt wurde.

Quelle