Wilhelmsdorf (Vorort)

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Daten zum Objekt
Art des Objekts Vorort
Datum von 1846
Datum bis 1890
Name seit 1846
Andere Bezeichnung
Frühere Bezeichnung
Benannt nach Wilhelm Sedlacek
Bezirk 12
Prominente Bewohner
Besondere Bauwerke
PageID 11407
GND
WikidataID
Objektbezug
Quelle Felix Czeike: Historisches Lexikon Wien
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Letzte Änderung am 16.11.2023 durch WIEN1.lanm08uns

Wilhelmsdorf (12), selbständge Vorortgemeinde (1846-1850; begrenzt durch Aßmayergasse, Eichen-, Dörfel- und Wilhelmstraße), seit 1890/1892 Teil des zwölften Bezirks Meidling.

Die Ortschaft, topographisch heute im Bezirksbild untergegangen, gehörte zu Meidling (ab 1806 zu Untermeidling). Um 1770 standen hier an der Landstraße nach Breitenfurt (Wilhelmstraße) "Bei den Ziegelöfen" (Ziegeleien von Ignaz Ritter von Neuwall) erst zwei Häuser; am Anfang des 19. Jahrhunderts bildete sich eine Siedlung (genannt Dörfel beziehungsweise Neu-Meidling). 1846 beantragten die Bewohner bei der Grundherrschaft (Stift Klosterneuburg) die Abtrennung von Untermeidling und Anerkennung als selbständige Gemeinde, die nach dem Klosterneuburger Propst Wilhelm Sedlacek (1844-1853; Wilhelmstraße) Wilhelmsdorf benannt werden sollte. Die am 6. Juli 1846 gebildete Gemeinde besaß 46 Häuser (erster Ortsrichter [Wahl 1. Oktober 1846] wurde der Hausbesitzer Wenzel Rauch, ihm folgte der Schuhmacher Josef Ofner; Versetzen der Grenzsteine laut Markungsprotokoll vom 26. Mai 1847).

Am 30. Mai 1848 lehnte das Kreisamt die Anerkennung von Wilhelmsdorf als eigene Steuergemeinde ab, 1850 wurde Wilhelmsdorf "aus Katastralrücksichten" wieder mit Untermeidling vereinigt.

Dörfel (12) hieß im Volksmund die 1847-1890 selbständig gewesene Vorortgemeinde Wilhelmsdorf, die danach in den 12. Bezirk (Meidling) einbezogen wurde. Die Dörfelstraße erinnert an diese alte Bezeichnung.

Häuser

  • 1770: 2
  • 1818/21: 25
  • 1846: 46
  • 1851: 64
  • 1858: 64
  • 1869: 145

Einwohner

  • 1851: 803
  • 1869: 4.331

Häuserschematismen

Quellen

Literatur

  • Ferdinand Opll: Erstnennung von Siedlungsnamen im Wiener Raum. Wien [u.a.]: Jugend & Volk 1981 (Kommentare zum Historischen Atlas von Wien, 2), S. 51
  • Karl Hilscher: Meidling. Wiens 12. Gemeindebezirk. Wien: Jugend & Volk 1923, S. 84 ff.
  • Robert Messner: Die Wieden im Vormärz. Historisch-topographische Darstellung der südwestlichen Vorstädte und Vororte Wiens auf Grund der Katastralvermessung. Wien: Verein für Geschichte der Stadt Wien 1982 (Topographie von Alt-Wien, 7), S. 61
  • Berthold Černik: Das Augustiner-Chorherrenstift Klosterneuburg : Geschichtliche Daten. Klosterneuburg: Institutum historicum ordinis canonicorum regularium S. Augustini 1958, S. 86, S. 147
  • Gustav Gugitz: Die Sagen und Legenden der Stadt Wien. Wien: Hollinek 1952 (Österreichische Heimat, 17), S. 6
  • Christine Klusacek / Kurt Stimmer: Meidling. Vom Wienfluß zum Wienerberg. Wien: Mohl 1992, S. 191 (Gedenkstein)
  • Gustav Gugitz: Bibliographie zur Geschichte und Stadtkunde von Wien. Hg. vom Verein für Landeskunde von Niederösterreich und Wien. Band 4: Profane Topographie nach den 21 Bezirken (2.-21. Bezirk). Wien: Jugend & Volk 1958, S. 331

Bevölkerungsgeschichte